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Ein Vorzeigeprojekt der Bildung in Pandemie-Zeiten

Im Dezember 2020 läuft der letzte Lehrgang zur Bauernhofpädagogik in Niedersachsen in diesem Jahr. Wer sich nun wundert, dass offenbar zu Zeiten der strengsten Hygiene- und Abstandsregeln während der Corona-Pandemie offenbar dennoch Veranstaltungen stattfinden, bei denen sich die Teilnehmer real treffen, der kann sich an diesem Vorzeigeprojekt orientieren.

Eva-Maria Asmussen, die bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen die Fortbildung organisiert, verdeutlicht, warum der Lehrgang möglich ist: „Auf einem Bauernhof können diese Lehrgänge unter freiem Himmel stattfinden – mit 1,5 Metern Abstand zwischen den Teilnehmern, zwei Meter Abstand zur Referentin, und natürlich mit Maskenschutz sowie aller weiteren Hygiene-Regeln.“ Auch viele Teilnehmer, die sich während der drei Kurstermine bis Mitte März in der Bauernhofpädagogik fortbilden lassen, arbeiten unter ähnlichen Bedingungen auf ihren Betrieben, wenn sie dort Kindergruppen wie z.B. Schulklassen empfangen.

Bauernhöfe sind die idealen Orte auch für Aktivitäten, die weit über die Wissensvermittlung zu landwirtschaftlichen Themen hinwegreichen. Von Hochzeiten über Logopädie-Veranstaltungen bis zur Trauerarbeit lassen sich in der offenen Atmosphäre eines Hofes vielfältige Ansätze finden, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Zielgruppen gerecht zu werden. Der Hof wird dabei zu einem Ort der Begegnung, der Ruhe und der schönen Erlebnisse für viele Menschen; auch für den Landwirt, für den sich der Blickwinkel auf den eigenen Arbeitsplatz ändert, weiß Thale Meyer vom Kreislandvolkverband Oldenburg. Sie hat bereits einen Lehrgang zu Bauernhofpädagogik absolviert und bietet inzwischen auf ihrem Bauernhof eigene Kurse für Sachkunde-Lehrer an.

Seminare zur Bauernhofpädagogik gibt es nicht nur in Niedersachsen, sondern bundesweit in vielen Regionen. Sie sind wesentliche Voraussetzung dafür, dass ein landwirtschaftlicher Betrieb auch als außerschulische Bildungsstätte oder Kindergarten funktioniert. Allen Angeboten gemein ist die Verbindung aus theoretischer Wissensvermittlung und praktischem Lernen. Dass dies in der Landwirtschaft naturgegeben vor allem im Freien stattfindet, ist ein wesentlicher Vorteil dieser Bildungsangebote gerade in Corona-Zeiten.