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Tagung markiert Startpunkt zur Entwicklung neuer Pädagogik-Angebote. Mittlerweile gibt es etwa 25 Bauernhofkindergärten in Deutschland - und es werden immer mehr. Über diesen neuen Trend haben sich jetzt rund siebzig Männer und Frauen aus ganz Deutschland informiert. Sie waren der Einladung zu einer Tagung der BAGLoB (Bundesarbeitsgemeinschaft Lernort Bauernhof e.V.) gefolgt, um sich über Praxisbeispiele und Entwicklungschancen von Kindergärten auf Bauernhöfen auszutauschen.

Die BAGLoB ist ein wichtiger Strategiepartner in der Kommunikationsarbeit des i.m.a e.V. Dessen Bildungsarbeit setzt darauf, Zielgruppen wie z.B. Schülern landwirtschaftliche Themen in einem authentischen Umfeld zu vermitteln. Kindergärten auf Bauernhöfen können dieses Engagement ideal ergänzen, weil deren Arbeit noch vor der Schule im Elementarbereich ansetzt.

Bei der Veranstaltung von BAGLoB, dem Bundesforum Lernort Bauernhof und dem Bildungszentrum Ostheide bei Lüneburg, die das Bundeslandwirtschaftsministerium unterstützt hat, wurden verschiedene Kita-Konzepte auf Bauernhöfen vorgestellt. Die meisten sind als unterschiedlich organisierte Pilotprojekte aufgestellt, da die Träger und die Vorschriften für Kindertagesstätten in jedem Bundesland unterschiedlich sind. So berichtete Anne-Marie Muhs vom Wurzelkinder e.V. über die Herausforderungen, die eine Kita-Gründung auf einem Bauernhof mit sich bringt. Bereits im Jahr 2000 war ihr Verein als Träger des ersten deutschen Bauernhofkindergartens in Krummbek bei Kiel gegründet worden. Aus ihrer Praxis gab die Vereinsvorsitzende hilfreiche Tipps und zeigte zudem die wirtschaftlichen Chancen für gründungswillige Bäuerinnen und Bauern auf.

Präsentationen von fünf weiteren Kita-Betreiberinnen zeigten auch, dass sich alle Mühe lohnt, auflagenkonform finanziell tragbare Bauernhofkindergärten einzurichten. Die Begeisterung der Kinder, Eltern und des Erzieherpersonals über das landwirtschaftliche Umfeld und die Wertschätzung, die landwirtschaftliche Mitarbeiter durch ihre kleinen Gäste erleben, belegten Bilder und Berichte. Im Rahmen der Tagung empfing Christine Hamester-Koch, Bauernhofpädagogin und Erzieherin, die Teilnehmer auf ihrem nahe gelegenen Ellernhof. Bei kleinen Aufgaben konnte jeder die eigene Kreativität entdecken und praktische Impulse für das individuelle Projekt mitnehmen.

Um Eltern und Behördenvertreter kompetent anzusprechen, will nun eine Arbeitsgruppe aus dem Kreis der Tagungsteilnehmer eine Argumentationshilfe ausarbeiten. In ihr soll erläutert werden, wie auf Bauernhöfen ideale Lernumgebungen geschaffen werden können, um die Bildungsziele im Elementarbereich zu erreichen. Die BAGLoB wird dieses Papier publizieren und gemeinsam mit dem im.a. e.V. verbreiten. Hans-Joachim Meyer zum Felde, Vorsitzender des Vereins, zeigte sich erfreut, dass zwei Drittel der Teilnehmer erstmals an einer derartigen Tagung teilgenommen haben und sich motiviert dem Thema widmen wollen. Er lud zur Vernetzung ein, die von der Bundesarbeitsgemeinschaft Lernort Bauernhof und dem i.m.a e.V. ermöglicht und unterstützt wird (weitere Infos im Internet unter www.baglob.de).