weltweit 1. Erde entdecken
Das Schulbuch „weltweit 1. Erde entdecken“ (2012) wird vom Klett-Verlag veröffentlicht und ist für den Erdkundeunterricht bestimmt. Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler der 5./6. Schuljahrgänge der Grundschulen (Berlin) und Haupt- und Realschulen in Nordrhein – Westfalen, Hessen und Schleswig – Holstein. Zusätzlich zu dem Schulbuch können ein Lehrerbegleitband mit Arbeitsblättern als Loseblattsammlung und auf CD-ROM sowie ein Sammelordner für Lehrerbände erworben werden. Das Unterrichtsthema „Landwirtschaft“ wird im Rahmen der Kapitel „Deutschland entdecken“, „Wo wir leben und lernen“ und „Wie Menschen arbeiten“ thematisiert.
Aufbau des Schulbuchs
Das Schulbuch setzt sich aus acht Kapiteln sowie einem umfangreichen Arbeits- und einem Kartenanhang zusammen. In dem Arbeitsanhang befinden sich ein Minilexikon mit wichtigen Begriffen, Zahlen zu Deutschland, Erläuterungen von Arbeitsmethoden, ein Sachverzeichnis, eine Auflistung der Operatoren sowie Bildquellen. Der Kartenanhang umfasst Kartenmaterial zu Deutschland, Nordrhein – Westfalen, Hessen, Schleswig – Holstein, Deutschland (Nord und Süd), Europa (physisch/politisch), Welt (physisch/politisch) und ein Kartenregister.
Jedes Kapitel beginnt mit einer Auftaktseite, die die Schülerinnen und Schüler für das jeweilige Thema sensibilisiert. Auf den weiteren Themendoppelseiten erhalten die Schülerinnen und Schüler Informationen zu den unterschiedlichen Themenbereichen des Kapitels. Des Weiteren gibt es sogenannte „Extra – Seiten“. Diese können die Schülerinnen und Schüler bearbeiten, wenn sie zu einem Thema zusätzliche Informationen erhalten wollen oder das Erlernte vertiefen möchten. Jedes Kapitel endet mit einer „Wiederholen und üben“ – Seite. Hier können die sie das Erlernte anwenden und sichern.
Auf den unterschiedlichen Seiten gibt es verschiedene Materialien (Fotos, Karten, Grafiken). Diese sind mit einem orangenen „M“ gekennzeichnet. Die Aufgaben auf den Schulbuchseiten sind jeweils in Orange nummeriert. Aufgaben mit einem orangenen Punkt sind schwieriger als die anderen (Differenzierung).
Auf einigen Seiten befinden sich zusätzlich farblich gekennzeichnete „Info“-Kästchen, die unterschiedliche Fachbegriffe detaillierter erläutern. Darüber hinaus sind auf einigen Schulbuchseiten Internetadressen, auf denen die Schülerinnen und Schüler zusätzliche bzw. vertiefende Informationen recherchieren können.
Des Weiteren gibt es „Unglaublich!“ – Kästen. In diesen Kästen können die Schülerinnen und Schüler Spannendes, Witziges oder Abenteuerliches zu den unterschiedlichen Themen erfahren.
Abschließend sind in den „Methoden“- und „Versuche“ – Kästen Erläuterungen zu Arbeitsmethoden oder Versuchsdurchführungen abgebildet.
Lernziele und Kompetenzen im Rahmen der Kapitel „Deutschland entdecken“, „Wo wir leben und lernen“ und „Wie Menschen arbeiten“
Im Folgenden werden einige der angestrebten Kompetenzen in den landwirtschaftsbezogenen Kapiteln beschrieben und anhand von Aufgabenstellungen erläutert.
Die Schülerinnen und Schüler...
... erkennen einfache Beziehungen zwischen Landwirtschaft und natürlichen Grundlagen. (5/S. 32)
Beispiel: „Erkläre, warum die Berufe Landwirt, Holzhändler, Hafenarbeiter, Milchbauer und Wanderführer in die jeweiligen Großlandschaften gehören.“ (1/S. 45)
... erkennen die Notwendigkeit der Anpassung landwirtschaftlicher Betriebe an veränderte wirtschaftliche und soziale Rahmenbedingungen. (5/S. 32)
Beispiel: „Wie werden ehemalige Ställe heute genutzt?“ (1/S. 63)
... beschreiben die Bedeutung einzelner Standortfaktoren für Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungen. (6)
Beispiel: „Nenne Gründe, warum die Firma Fendt ihre Traktoren in Marktoberdorf herstellt. (1/S. 73)
Beispiel: „Arbeit mit M3 (Vorteile des Standorts). Ordne in einer Tabelle jedem Vorteil zwei Folgen zu: geteilte Kosten, Pflanzen wachsen schnell, genügend Nährstoffe für Pflanzen, kurze Wege, weniger Ausgaben, Benzin sparen, weniger düngen, Pflanzen trocknen nicht aus.“ (1/S. 75)
... stellen wesentliche Aspekte des Wandels in der Landwirtschaft dar. (6)
Beispiel: „Beschreibe mithilfe der Fotos die Veränderungen der Traktoren von 130 bis 2010. Erstelle dazu eine Tabelle (Jahr, Größe des Traktors, Räder/Reifen, Motorhaube, Technik).“ (1/S. 73)
... gewinnen Kenntnisse über die Herstellung landwirtschaftlicher Produkte. (3/S. 36)
Beispiel: „Beschreibe in eigenen Sätzen, wie Getreide geerntet wird.“ (1/S. 75)
... verstehen, dass Landwirtschaft ein notwendiger Eingriff in Natur und Landschaft ist. (5/S. 32)
Beispiel: „In der Landwirtschaft wird sehr viel Wasser verbraucht. Überlege mit einem Partner, ob dies gut oder schlecht für die Umwelt ist.“ (1/S. 75)
... Formen der landwirtschaftlichen Nutzung sowie die intensive und extensive Landwirtschaft erklären. (3/S. 29)
Beispiel: „Vergleiche die beiden Fotos der Massentierhaltung und der Freilandhaltung miteinander. Betrachtet z.B.: Anzahl der Tiere, Aussehen der Tiere, Umgebung, Licht, Boden und Futterangebot.“ (1/S. 77)
... erörtern Vor- und Nachteile von konventioneller und ökologischer Landwirtschaft. (6)
Beispiel: „Nenne Vor- und Nachteile der Massentierhaltung.“ (1/S. 77)
Beispiel: „Nenne Vor- und Nachteile der Freilandhaltung.“ (1/S. 77)
Beispiel: „„Massentierhaltung oder artgerechte Tierhaltung?“ Wie ist deine Meinung zu dem Thema?“ (1/S. 77)
... zeigen Bereitschaft, eigene Ernährungsgewohnheiten zu überprüfen und entwickeln ein bewusstes Kaufverhalten (5/S. 32)
Beispiel: „Erkläre, warum die Preise der Hähnchen so unterschiedlich sind. (Hähnchen im Supermarkt: 3,99 Euro, Hähnchen vom Hofladen: 15,99 Euro).“ (1/S. 77)
Beispiel: „Arbeitet in Gruppen: Notiert, was ihr regelmäßig esst. Schreibt zu jedem Lebensmittel auf, aus welchem Bereich der Landwirtschaft es kommt. Esst ihr auch Bio-Produkte?“ (1/S. 77)
Aufbau der beiden landwirtschaftsbezogenen Kapitel
„Deutschland entdecken“:
Auf der Auftaktseite des Kapitels sind Fotos der unterschiedlichen Bundesländer abgebildet. Der folgende Themenschwerpunkt ist „Die „großen Vier“ in Deutschland“. Hier erhalten die Schülerinnen und Schüler zunächst Informationen über die vier Großlandschaften (Norddeutsches Tiefland, Mittelgebirgsland, Alpenvorland, Alpen) Deutschlands.
Im Anschluss daran folgt der Themenschwerpunkt „Von Schiffen, Rüben, Holz und Bergen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten hier anhand von Interviews Informationen über fünf unterschiedliche Berufe (Landwirt, Holzhändler, Hafenarbeiter, Milchbauer, Wanderführer), die in den unterschiedlichen Großlandschaften arbeiten. Sie stellen Überlegungen an, aus welchen Gründen diese Menschen in den jeweiligen Großlandschaften ihren Beruf ausüben und welche Berufe sich noch in den einzelnen Großlandschaften finden lassen.
Weitere Themenschwerpunkte des Kapitels sind „16 gehören zusammen“, „Wer wird Deutschland - Profi?“ („Methoden – Seite“) und „Deutschland ärgere dich nicht“ (Lernspiel).
Das Kapitel endet mit einer „Wiederholen und üben“ – Seite. Hier können die Schülerinnen und Schüler das Erlernte anwenden, überprüfen und sichern.
„Wo wir leben und lernen“:
Auf der Auftaktseite des Kapitels ist ein Bild von einer Stadt und ihrem Umland abgebildet.
Im Anschluss daran werden die Themenschwerpunkte „Unsere Stadt“, „Neue Wege einfach finden“, „Leben in der Stadt“, „Leben im Umland“, „Leben im Dorf“, „Alles Müll?“ und „Natur in der Stadt“ („Extra“ – Seite) behandelt. Hier werden die Schülerinnen und Schüler unter anderem darauf hingewiesen, in wie fern Stadt und Umland miteinander verflochten sind (Beispiel: Landwirtschaft à liefert landwirtschaftliche Erzeugnisse an den Wochenmarkt und die Supermärkte in der Stadt).
Am Ende des Kapitels („Wiederholen und üben“ – Seite) können die Schülerinnen und Schüler das Erlernte anwenden und festigen.
„Wie Menschen arbeiten“:
Auf der Auftaktseite des Kapitels sind unterschiedliche Bilder von Berufstätigen abgebildet (Bäcker, Kassiererin, Landwirt, Kranführer).
Der folgende Themenschwerpunkt ist „Starke Typen aus dem Allgäu“. Hier erhalten die Schülerinnen und Schüler Informationen über die Firma „Fendt“ (Traktoren) und deren Gründe für die Standortwahl am Standort „Marktoberdorf“. Im Rahmen dieses Themas erarbeiten sie, wie sich die Traktoren bzw. der Bau der Traktoren zwischen 1930 und 2010 verändert hat.
Es folgt der Schwerpunkt „Zu Besuch auf dem Bauernhof“. Hier bearbeiten die Schülerinnen und Schüler zunächst einen Informationstext über einen landwirtschaftlichen Betrieb (Milchviehhaltung, Getreideanbau). Im Rahmen dieses Themeninhalts beschreiben in eigenen Sätzen, wie Getreide geerntet wird und beschäftigen sich unter anderem anhand des Beispiels „Getreideernte früher und heute“ mit dem Strukturwandel in der Landwirtschaft.
Die folgende Doppelseite „Masse oder Klasse?“ thematisiert die Haltung von Hähnchen im konventionellen Betrieb und in der Freilandhaltung. Anhand eines Schulbuchtextes erhalten die Schülerinnen und Schüler zunächst Informationen über beide Haltungsformen. Im Anschluss daran vergleichen sie die Haltungsformen miteinander, nennen Vor- und Nachteile und erarbeiten in Gruppen, welche Lebensmittel sie täglich zu sich nehmen und aus welchen Bereichen der Landwirtschaft sie kommen.
Weitere Themenschwerpunkte des Kapitels sind „Frühmorgens in der Großbäckerei“, „Einkaufen im Supermarkt“, „Alles wegen der Braunkohle“, „Das Ruhrgebiet verändert sich“ und „Film ab im Movie Park!“ („Extra“ – Seite).
Das Kapitel endet mit einer „Wiederholen und üben“ – Seite. Hier können die Schülerinnen und Schüler das Erlernte anwenden, überprüfen und sichern.
Fazit
Das Thema „Landwirtschaft“ wird in den Kapiteln „Deutschland entdecken“, „Wo wir leben und lernen“ und „Wie Menschen arbeiten“ facettenreich beschrieben, zum Beispiel indem sowohl intensive als auch extensive Landwirtschaftsformen bearbeitet werden, der Strukturwandel in der Landwirtschaft dargestellt wird oder durch das Vorstellen unterschiedlicher landwirtschaftlicher Produkte. Gleichzeitig wird eine räumliche Verknüpfung hergestellt.
Anhand der anschaulichen und altersgemäßen Abbildungen und Grafiken wird es den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, sich überwiegend unvoreingenommen ein Urteil über die unterschiedlichen Landwirtschaftsformen- und -bereiche zu bilden. Durch verschiedene Flussdiagramme und systemorientierte Darstellungen wird außerdem das prozessorientierte, vernetzte Denken gefördert. Lediglich der Themenschwerpunkt „Masse oder Klasse?“ ist schon durch die Wahl der Überschrift wertend. Es wird den Schülerinnen und Schülern vermittelt, dass Produkte aus der konventionellen Hähnchenmast grundsätzlich weniger qualitativ seien, als Produkte aus der Freilandhaltung.
Darüber hinaus wird die Wertschöpfungskette der unterschiedlichen landwirtschaftlichen Produkte, von der Produktion bis zum Konsumenten, den Schülerinnen und Schülern, sehr anschaulich und detailliert transparent gemacht. Auf diese Weise werden die Schülerinnen und Schüler im Sinne des vernetzten Lernens dazu aufgefordert, das Erlernte auf ihr eigenes Konsumverhalten zu transferieren und im Rahmen der Urteilskompetenz zu überdenken.
Durch die Methoden- und Materialvielfalt wird den Schülerinnen und Schülern das entdeckende Lernen, insbesondere durch die Hinweise zum Besuch außerschulischer Lernorte (landwirtschaftlicher Betrieb), ermöglicht.
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