Die „grünen Berufe“ verzeichnen zunehmende Schülerzahlen
Der Beruf des Landwirts ist bei jungen Menschen unverändert die erste Wahl, wenn es um die Berufsentscheidung geht. Fast 3.300 junge Frauen und Männer haben sich 2024 für eine Ausbildung in diesem Beruf entschieden.
Sie gehören zur Gruppe der insgesamt 4.596 Fachschüler, die in den sogenannten „grünen Berufen“ eine Ausbildung begonnen haben. Die Fachschulstatistik vom Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) erhebt die Zahlen an 89 einjährigen und 59 zweijährigen Fachschulen in der Land-, Forst- und Hauswirtschaft mit insgesamt 2.623 bzw. 1.973 Schülern.
Nach dem Beruf des Landwirts ist die Fachschulausbildung mit 822 jungen Frauen und Männern im Gartenbau ebenfalls nachgefragt. Mit deutlichem Abstand folgen an den ein- und zweijährigen Fachschulen die Ausbildungen in der Haus- und Forstwirtschaft mit 207 bzw. 28 Schülern. In der Hauswirtschaft liegt der Frauenanteil bei 98 Prozent, in der Forstwirtschaft gibt es nur männliche Schüler. Für eine Ausbildung in der Milchwirtschaft interessierten sich 34 Prozent Frauen, während im Gartenbau zwanzig Prozent der Schüler weiblich sind. Der Frauenanteil in der Landwirtschaft liegt bei 18 Prozent, im Weinbau bei 19 Prozent.
Wenig erfreulich ist, dass 2024 nur 2.549 Schüer einen Abschluss erlangt haben; 81 weniger als noch im Vorjahr.
Neben der Fachschulausbildung in den „grünen Berufen“ gibt es auch eine sogenannte duale Berufsausbildung. Sie dauert z.B. beim Landwirt drei Jahre, die neben der Lehre auf einem landwirtschaftlichen Betrieb auch einen Berufsschulbesuch umfassen. Die 3-Minuten-Info „Landwirt/-in – Moderne Vielfalt im Stall, Büro und auf dem Feld“ gibt einen Einblick in diesen interessanten Beruf. Auch zu allen anderen „grünen Berufen“ gibt es Info-Flyer im i.m.a-Webshop.
Neue Ausbildungsordnung
Seit dreißig Jahren werden Landwirte nach der „LwAusbV 1995“ ausgebildet. Diese kryptische Abkürzung bezeichnet die Verordnung, nach der Männer und Frauen unterrichtet werden, wenn sie den Beruf des Landwirt oder der Landwirtin ergreifen wollen. Jetzt steht eine Reform an, die im August 2027 in Kraft treten soll.
Künftig sollen dann Landwirte angesichts einer fortschreitenden Technologisierung, Digitalisierung und der zunehmenden Bedeutung nachhaltigen Wirtschaftens noch mehr wissen und können müssen. Zum Anforderungsprofil sollen auch soziale und kommunikative Kompetenzen gehören, insbesondere in Bezug auf das berufliche Selbst- und Rollenverständnis. Denn längst betreiben Landwirte nicht nur ihre Bauernhöfe, sondern sind als „Zukunftsbauern“ auch Repräsentanten ihrer Branche, die durch ihre Arbeit gesellschaftliche Mehrwerte produziert, wie sie sich z.B. im Erhalt der Kulturlandschaften und der Bereicherung der ländlichen Räume darstellt.