Menschen, Zeiten, Räume 1
Das Schulbuch „Menschen, Zeiten, Räume 1. Gesellschaftslehre Rheinland-Pfalz und Saarland“ (2014) wird vom Cornelsen Verlag veröffentlicht und ist für den Gesellschaftswissenschaftenunterricht/Gesellschaftslehre (Fächerverbund Erdkunde, Geschichte, Politik) bestimmt. Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Schuljahrgänge in den Gemeinschaftsschulen und integrierten Gesamtschulen im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Das Thema „Landwirtschaft“ wird im Rahmen des Kapitels „Leben und Wirtschaften in verschiedenen Zeiten und Räumen“ thematisiert und auf insgesamt 24 Seiten behandelt.
Aufbau des Schulbuchs
Das Schulbuch hat 304 Seiten und setzt sich aus acht Kapiteln sowie einem Anhang zusammen. Jedes Kapitel beginnt mit einer Panoramaseite, welche stets eine themenbezogene Fotographie sowie einen kurzen Informationstext beinhaltet.
Des Weiteren gibt es „Methode“-Seiten („Wir lesen Klimadiagramme“; „Wir erkunden einen landwirtschaftlichen Betrieb“ etc.), „Projekt“-Seiten („Wir planen eine Klassenfahrt“; „Besuch auf einem Gutshof“ etc.), „Schauplatz“-Seiten („Jagdglück vor 15000 Jahren“, „Leben in der Niloase“ etc.) und „Check-Das kann ich...“-Seiten. Die „Check-Das kann ich...“-Seiten geben den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, das Erlernte zu üben, zu wiederholen und anzuwenden.
Am Ende des Schulbuchs befindet sich ein Anhang, der Informationen über unterschiedliche Arbeitsmethoden, ein Lexikon, ein Sachregister sowie ein Text- und Bildquellenverzeichnis beinhaltet.
Lernziele und Kompetenzen im Rahmen der Kapitel „Leben und Wirtschaften in verschiedenen Zeiten und Räumen“
Das Schulbuch ist für den Gesellschaftswissenschaftenunterricht/Gesellschaftslehre der 5. und 6. Jahrgangsstufen der integrierten Gesamtschulen und Gemeinschaftsschulen in Rheinland-Pfalz und im Saarland konzipiert. Im Folgenden werden einige der angestrebten Kompetenzen beschrieben und anhand von Aufgabenstellungen erläutert.
Die Schülerinnen und Schüler…
... untersuchen die moderne Landwirtschaft und beschreiben moderne landwirtschaftliche Tätigkeiten. (3/22)
Beispiel: „Vergleicht herkömmliche und ökologische Landwirtschaftsbetriebe und verdeutlicht die Unterschiede.“ (1/169)
... beschreiben das Leben und Arbeiten des Menschen in verschiedenen Naturräumen. (2/20)
Beispiel: „Nennt Gründe, warum sich die Gebiete mit Sonderkulturen in bestimmten Gebieten Deutschlands befinden.“ (1/161)
... ermitteln die Bedeutung von Erfindungen und Entdeckungen für Arbeitswelt und Handel. (2/20)
Beispiel: „Fragt eure Eltern und Großeltern, wie die Agrarlandschaft eurer Heimat früher ausgehen hat. Berichtet darüber in der Klasse.“ (1/163)
Beispiel: „Vergleicht die Arbeiten in der Landwirtschaft früher und heute: Was hat sich verändert – zwischen Urgroßmutters Zeit und der Gegenwart?“ (1/171)
… benennen Zusammenhänge der Lebensmittelversorgung. (2/20)
Beispiel: „Beschreibt den Anbau, die Ernte und Verwertung von Zuckerrüben.“ (1/167)
... erörtern die Eingriffe des Menschen in den Naturraum und deren Folgen (2/21)
Beispiel: „Erläutert Sinn und Zweck von Hochwasserpoldern am Rhein.“ (1/175)
… hinterfragen die Auswirkungen konsumorientierter Lebensgewohnheiten. (2/21)
Beispiel: „Findet heraus, in welchen Produkten Zucker enthalten ist (z.B. Tomatenketchup!) und berichtet darüber vor der Klasse.“ (1/167)
Beispiel: „Zeigt mithilfe von M3 („Erdbeertransportrouten durch Europa“) den Weg spanischer Erdbeeren nach Europa. Schätzt, wie viele Kilometer spanische Erdbeeren bis nach Deutschland unterwegs sind.“ (1/177)
Beispiel: „Lest M2 („Folgen des Konsums“) genau und notiert Stichwörter zum Anbau von Erdbeeren in Spanien und seinen Auswirkungen.“ (1/177)
Beispiel: „Stellt Regeln für den verantwortlichen Konsum von Lebensmitteln auf und schreibt sie auf ein Lernplakat.“ (1/177)
... erkunden einen landwirtschaftlichen Betrieb. (2/21)
Beispiel: „Wir erkunden einen landwirtschaftlichen Betrieb“ (1/164f.)
Thematisierung des Bereichs „Landwirtschaft“ im Rahmen des Schulbuchs
Das Thema „Landwirtschaft“ wird im Rahmen des Kapitels „Leben und Wirtschaften in verschiedenen Zeiten und Räumen“ behandelt.
Das Kapitel beginnt mit einer Panoramaseite, auf der unterschiedliche Fotographien abgebildet sind (Höhlenmalerei, Steinzeitbauern in der Jungsteinzeit, Getreideernte mit modernen Mähdreschern). Auf der rechten Seite befindet sich ein kurzer Informationstext über das Leben und Wirtschaften früher und heute.
Auf den folgenden Seiten geht es zunächst um die Themenschwerpunkte „Seit wann gibt es Menschen“, „Zeugnisse aus früherer Zeit: Quellen“, „Wie entwickelten sich die ersten Menschen“, „Vom Ursprung des Menschen“, „Wann gab es Eis- und Warmzeiten?“, „Wie lebten die Menschen in der Altsteinzeit?“, „Wir prüfen und bewerten Erklärungen“, „Wir besuchen ein frühgeschichtliches Museum“, „Was konnten Werkzeugmacher und Künstler?“, „Jagdglück vor 15000 Jahren“.
Das Thema „Landwirtschaft“ wird im Rahmen des Schwerpunktes „Wie lebten die Menschen in der Jungsteinzeit?“ zum ersten Mal intensiv bearbeitet. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten, wie die bäuerliche Lebensweise entstanden ist und wie Feldbauern und Tierhalter in der Jungsteinzeit Nahrungsmittel produziert haben. In diesem Zusammenhang setzen sie sich mit der Aussage „Viehherden sind lebende Vorräte“ intensiv auseinander.
Im Anschluss daran folgen die Themenbereiche „Neue Techniken und Berufe“, „Wir arbeiten mit WebQuest“, „Vorschlag für ein Rollenspiel zur Steinzeit“, „Metall – ein gewaltiger Fortschritt“, „Wer war der Mann aus dem Eis?“, „Die Kelten“ und „Vom Leben der Kelten“, „Steinzeit-Menschen“ heute?“.
Das Thema „Landwirtschaft“ wird erneut auf den folgenden Doppelseiten aufgegriffen. Zunächst geht es um den Schwerpunkt „Wie wird der Boden heute genutzt?“ Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten eine thematische Karte zum Thema „Bodennutzung in Deutschland“, erhalten Informationen über die Formen landwirtschaftlicher Bodennutzung und nennen Gründe, warum sich die Gebiete mit Sonderkulturen in bestimmten Gebieten Deutschlands befinden.
Die folgende Doppelseite „Wie hat sich die Agrarlandschaft verändert?“ thematisiert verschiedene landwirtschaftliche Nutzungen. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich unter anderem mit dem Strukturwandel der Landwirtschaft und führen ein Experiment zum Thema „Sand- und Lehmböden“ durch.
Im Anschluss daran folgt eine „Methode“-Seite („Wir erkunden einen landwirtschaftlichen Betrieb“). Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten, was eine Erkundung ist, nach welchen Aspekten ein landwirtschaftlicher Betrieb für eine Erkundung ausgesucht werden kann und welche Aktivitäten vor Ort durchgeführt werden können (Gruppenarbeit, Erhebung anhand eines Fragebogens, erstellen von Lageskizzen, Fotos und Filme).
Es folgt der Schwerpunkt „Wie arbeiten die Bauern in den Börden?“. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten unter anderem anhand eines Sachtextes Informationen über die Bördelandschaften und erarbeiten anhand einer Schemaskizze („Die Verwertung der Zuckerrübe“) Anbau, Ernte und Verwertung der Zuckerrübe. Des Weiteren recherchieren sie den Zuckeranteil unterschiedlicher Lebensmittel.
Die folgende Doppelseite („Was macht die ökologische Landwirtschaft anders?“) beschreibt zunächst die ökologische Landwirtschaft im Allgemeinen. Anschließend werden Viehwirtschaft und Ackerbau in diesem Bereich beschrieben. Hierbei steht den Schülerinnen und Schülern zur Veranschaulichung eine Abbildung („Vergleich von herkömmlicher und ökologischer Landwirtschaft“) zur Verfügung. Des Weiteren erkunden die Schülerinnen und Schüler im Supermarkt und in einem Hofladen, welche Bio-Produkte angeboten werden und welche Siegel diese haben und recherchieren, wie sich der ökologische Landbau in Deutschland in den letzten Jahren entwickelt hat.
Im Anschluss daran geht es um die Landwirtschaft früher und heute („Wie hat sich die Arbeit der Landwirtschaft verändert?“). Die Schülerinnen und Schüler vergleichen mithilfe eines Informationstextes die Arbeiten in der Landwirtschaft früher und heute. Des Weiteren erläutern sie anhand verschiedener Abbildungen („Vom Selbstversorger zum Erzeuger“, „Landwirtschaft früher und heute im Vergleich“) die Bedeutung der Landwirtschaft als Nahrungserzeuger und –lieferant.
Die nächste Doppelseite beschäftigt sich anhand des Themas „Weinbau in Rheinland-Pfalz“ mit Eingriffen von Menschen in Naturräume. Zunächst werden unterschiedliche Weinbaugebiete in Deutschland sowie die Bedingungen für den Weinbau erläutert. Im Anschluss daran geht es um das Thema „Flurbereinigung“. In diesem Zusammenhang erläutern die Schülerinnen und Schüler die Probleme der Weinbauern und wie diese durch die Flurbereinigung gelöst werden können. Ein weiterer Themenschwerpunkt als Beispiel für Eingriffe des Menschen in Naturräume ist „Machtlos gegen Hochwasser?“.
Der letzte Themenschwerpunkt des Kapitels lautet „Welche Folgen hat unser Konsum?“. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten anhand des Beispiels „Erdbeeren zu jeder Jahreszeit“ speziell den Erdbeerkonsum der Deutschen. In diesem Zusammenhang schätzen sie, wie viele Kilometer die Erdbeeren transportiert werden müssen, um von Spanien nach Deutschland geliefert zu werden und untersuchen in einem Supermarkt, woher die dort angebotenen Erdbeeren stammen. Des Weiteren erarbeiten sie anhand von zwei weiteren Sachtexten („Folgen des Konsums“, „Verantwortlich konsumieren“) Regeln für einen verantwortungsvollen Konsum von Lebensmitteln.
Das Kapitel endet mit den „Check-Das kann ich...“- Seiten. Hier können die Schülerinnen und Schüler das Erlernte anwenden und vertiefen.
Fazit
Das Thema „Landwirtschaft“ wird sehr umfang- und facettenreich bearbeitet und es wird den Schülerinnen und Schülern die Entwicklung der Landwirtschaft sowie deren Stellenwert anschaulich beschrieben. Auch die Verbindung zwischen den heimischen und europäischen landwirtschaftlichen Erzeugnissen in Bezug auf die Transportwege und das deutsche Konsumverhalten werden transparent dargestellt.
Die Aufgabenstellungen fordern die Schülerinnen und Schüler dazu auf, eigene Erkenntnisse auf Basis der Materialien zu gewinnen und unvoreingenommen eine Meinung zu bilden. In diesem Zusammenhang sind auch die Anregungen zum außerschulischen Lernen (z.B. „Wir erkunden einen landwirtschaftlichen Betrieb“) zu erwähnen, da die Schülerinnen und Schüler auf diese Weise die Möglichkeit bekommen, außerschulisch und praxisnah zu lernen.
Das Anschauungsmaterial ist altersgemäß und aussagekräftig. Einige der Abbildungen sind jedoch nicht aktuell („Vom Selbstversorger zum Erzeuger“, „Öko-Bauern im Kommen?“). Hier wäre es wünschenswert, den Schülerinnen und Schülern aktuelle Zahlen zur Verfügung zu stellen.
Die „Check-Das kann ich...“-Seiten am Ende eines jeden Kapitels geben den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, dass Erlernte selbstständig zu überprüfen, zu üben, zu wiederholen und zu festigen.
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