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Landwirtschaft live: In Oldenburg ackern Studenten auf dem Acker

Um authentisch zu vermitteln, wie Landwirtschaft funktioniert, ist es am besten, sich selbst einmal an den Herausforderungen zu messen, denen Landwirte bei ihrer Arbeit täglich begegnen. Das dachte sich auch die Professorin Ines Oldenburg, die an der Universität Oldenburg Sonderpädagogik- und Grundschullehrkräfte unterrichtet. Und dafür tauschte die Wissenschaftlerin, die auch im i.m.a-Lehrkräftebeirat mitwirkt, den Hörsaal mit einem Gemüseacker auf dem Uni-Gelände.

Dort wurden die Studierenden mit der landwirtschaftlichen Praxis konfrontiert. Statt zum Laptop oder Notizblock wurde zu Hacken, Spaten und Gießkanne gegriffen. So entstand auf achtzig Quadratmetern ein kleines Abbild der großen landwirtschaftlichen Realität: Es wurden Mangold und Mais, Zwiebeln und Zucchini, Erbsen, Gurken, Kartoffeln, Mais, Salat und Tomaten angebaut. Mit jeder Unterrichtseinheit, besser: mit jedem Tag auf dem Acker, stieg die Freude am praktischen Lernen und wuchs neben dem Gemüse auch die Erkenntnis, dass sich theoretische und praktische Feldarbeit ideal ergänzen.

Bildung für nachhaltige Entwicklung

Mehr noch: Auf und mit einer Ackerfläche lassen sich ökologische, ökonomische und soziale Aspekte von Nachhaltigkeit vermitteln. Gerade in den allgemeinbildenden Schulen steht Lernen mit einem Bezug zur Lebenswirklichkeit hoch im Kurs. Im Rahmen einer „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) sollen die Kompetenzen der Schüler und Schülerinnen angeregt, kurzum, sie fit für den Alltag gemacht werden.

Für die Studierenden bedeutete dies z.B. die Erkenntnis, dass eine Salaternte verloren gehen kann, wenn man die Pflanzen nicht vor Fressfeinden wie z.B. Schnecken schützt. Und nicht zuletzt bekommt durch den Ernteertrag auch der Wert eigener Arbeit eine andere Bedeutung, wenn man z.B. den Preis von Gemüse im Supermarkt mit der Arbeit auf dem Acker in ein Verhältnis setzt.

Begegnungen mit Praktikern

Ines Oldenburg unterstützte diese Form der Wissensvermittlung auch durch Begegnungen mit Praktikern aus der Landwirtschaft, wie der i.m.a-Projektkoordinatorin Thale Meyer. Sie arbeitet bereits seit längerer Zeit mit der Uni Oldenburg zusammen und bringt z.B. Landwirte und Lehrkräfte bei der Bildungsinitiative „Landwirtschaft macht Schule“ zusammen. Für den Uni-Acker lieferte Meyer getrocknetem Dünger aus der Biogasanlage vom Betrieb ihres Mannes. Auch ein Besuch auf dem Bauernhof fand großes Interesse bei den Studierenden, die später einmal selbst für ihre Schulklassen Exkursionen in die Landwirtschaft organisieren wollen.

 

 

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