Skip to main content
information.medien.agrar e.V.

Zur Wertschätzung der Bauern reicht ein „Ehrentag“ kaum aus

Seit 24 Jahren wird rund um den Globus der „Weltbauerntag“ begangen. An diesem Tag soll daran erinnert werden, welche Leistungen die in der Landwirtschaft tätigen Menschen für die Gesellschaft erbringen. Dabei geht es nicht nur darum, darauf hinzuweisen, dass Bauern und Bäuerinnen die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln sicherstellen. Auch der Erhalt der Artenvielfalt, der Schutz von Natur und Umwelt sowie die Pflege der Kulturlandschaften ist ohne die Landwirtschaft nicht denkbar.

In Deutschland genießen die Bauern und Bäuerinnen eine vergleichsweise hohe Wertschätzung in der Bevölkerung. Das hatte zuletzt wieder die i.m.a-Umfrage zum „Image der deutschen Landwirtschaft“ ergeben, bei der 33 Prozent der Befragten den Beruf des Landwirts auch in der Zukunft als besonders wichtig für die Gesellschaft erachtet hatten. Nur Ärzte und Pfleger genossen mehr Wertschätzung. Und auch die Bedeutung der Landwirtschaft für die Sicherstellung der Ernährung wurde von den Befragten deutlich herausgestellt: Eine Mehrheit von 56 Prozent zeigten sich überzeugt, dass die Landwirtschaft in Deutschland auch in Krisenzeiten die Ernährungssicherheit der Bevölkerung sicherstellen würde.

Die Ernährungssicherheit steht nicht nur anlässlich des „Weltbauerntags“ im Fokus vieler Berichte in den Medien. Auch beim traditionellen Erntedankfest im Herbst ist sie Thema. Doch während dann vor allem vor religiösem Hintergrund der Ertrag an Nahrungsmitteln und damit die Leistungen der Bauernfamilien gewürdigt werden, ist der „Weltbauerntag“ eher ein säkularisierter Gedenktag, bei dem auch gesellschaftspolitische Aspekte im Fokus stehen. So wird z.B. daran erinnert, dass durch Industriealisierung und eine Ausweitung von Siedlungs- und Verkehrsflächen immer mehr landwirtschaftliche Nutzflächen verloren gehen. Weltweit sollen es jährlich zehn Millionen Hektar sein, schätzt das Bundesumweltministerium – eine Fläche, die etwa der Größe von Südkorea entspricht oder insgesamt von Albanien, Belgien und der Schweiz.

In Deutschland hat die landwirtschaftliche Nutzfläche zwischen 2017 und 2022 um fast 200.000 Hektar abgenommen und betrug zuletzt 18,1 Millionen Hektar. Dagegen nahm der Flächenverbrauch für Siedlungsbau und Verkehr um mehr als 87.000 Hektar zu. Diese Fläche entspricht z.B. der Größe des „Hotspots der biologischen Vielfalt“ im Werratal mit Hohem Meißner und Kaufunger Wald zwischen Hessen, Niedersachsen und Thüringen, in dem Schafhaltung zum ökologischen Gleichgewicht beiträgt.

Insgesamt erhält und pflegt die Land- und Forstwirtschaft 28,7 Millionen Hektar Ackerfläche, Wiesen und Wälder, was mehr als achtzig Prozent der Gesamtfläche Deutschlands entspricht. Damit sind die Bauern und Bäuerinnen sowie die anderen in der Land- und Forstwirtschaft tätigen Menschen wichtige Garanten für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen, die weit über die Erzeugung von Nahrungsmitteln hinausgehen.

 

 

Druckfähiges Bildmaterial sowie weitere Informationen über unseren Verein und unsere Arbeit erhalten Sie von uns gerne auf Anfrage.