Skip to main content
information.medien.agrar e.V.

Die Nahrungskonkurrenz wird Thema im Schulunterricht

Die vier Unterrichtsbausteine zu Themen der Landwirtschaft, Ernährung und Naturbildung in der neuen Ausgabe vom „lebens.mittel.punkt“ sind nicht nur für den Einsatz im Schulunterricht von Interesse. Sie dienen auch der allgemeinen Verbraucherbildung.

Medien-Information

Die Nahrungskonkurrenz wird Thema im Schulunterricht

Erkenntnisse zur Nutztierhaltung im Fokus vom „lebens.mittel.punkt“

Sind Nutztiere Nahrungskonkurrenten des Menschen? Dieser Frage geht die neue Ausgabe vom i.m.a-Magazin „lebens.mittel.punkt“ nach. Mit Unterrichtsmaterial für die Oberschule können Lehrkräfte, Schüler und Schülerinnen ergründen, wie der Flächenbedarf für den Futtermittelanbau der Nutztierhaltung im Wettbewerb zur Produktion von Feldfrüchten wie Kartoffeln, Getreide oder Gemüse steht. Neben diesem Thema bietet die Zeitschrift weiteres Lehr- und Lernmaterial, das auch der allgemeinen Verbraucherbildung dient.

Von der Agroforstwirtschaft bis zur Nutztierhaltung reicht die Themenvielfalt in der neuen Ausgabe vom i.m.a-„lebens.mittel.punkt“. Die Zeitschrift mit den Lehr- und Lernmaterialien für den Einsatz im Unterricht an Grund- und Oberschulen bietet mit ihren vier Schwerpunktthemen auch interessante Beiträge für Zielgruppen außerhalb der Lehrerschaft. So greift z.B. der Unterrichtsbaustein über die Nahrungskonkurrenz zwischen der Nutztierhaltung und dem Nahrungsmittelanbau die Debatte auf, ob Teller oder Trog für unsere Gesellschaft eine größere Bedeutung haben.

Beim Titelthema zur Agroforstwirtschaft wird über eine wiederentdeckte Kulturform informiert, die wieder Bäume und Sträucher auf Äcker und Felder bringt. Erläutert wird, welche Vorteile eine Rückkehr zur einst gebräuchlichen Nutzung landwirtschaftlicher Flächen für Mensch und Natur hat. – Nicht nur Gartenbesitzer dürften sich für das Thema rund um Wildkräuter interessieren, die wir meist als „Unkraut“ bezeichnen, ohne deren wahren Wert zu erkennen. Der „lebens.mittel.punkt“ zeigt auf, welchen Nutzen Brennnesseln, Gänseblümchen, Giersch oder Spitzwegerich noch haben. – Dass die Wohngemeinschaft von Bodenlebewesen wie Asseln, Springschwänzen oder Wimpertierchen neben Regenwürmern und Spinnentieren nicht nur für die Landwirtschaft von Bedeutung, sondern für Flora und Fauna insgesamt ist, beleuchtet das vierte Unterrichtsthema. Alle diese Beiträge werden von Arbeitsblättern begleitet, die sich auch für das außerschulische Lernen eignen.

Bildung für nachhaltige Entwicklung

Jeder „lebens.mittel.punkt“ enthält eine Reportage. Im aktuellen Heft wird über Studierende berichtet, die sich mit einer Analyse des i.m.a-Bildungskoffers befassen. Er ist das Arbeitsinstrument der Landwirte, die als authentische Bildungsbotschafter der Initiative „Landwirtschaft macht Schule“ an der Seite von Lehrkräften über Themen der Landwirtschaft informieren. Die Untersuchung der Studierenden fokussiert auf die Frage, welche Perspektiven dieses Lernangebot im Sinne einer „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ bietet. Mit der Reportage wird einmal mehr der fundierte Qualitätsanspruch verdeutlicht, der allen i.m.a-Bildungsangeboten zugrunde liegt.

Die neue Ausgabe vom „lebens.mittel.punkt“ steht jetzt auf www.ima-shop.de zur Verfügung. Dort kann die Zeitschrift angefordert, aber auch online gelesen werden.

PDF-Download, 212 kB

 

 

Druckfähiges Bildmaterial sowie weitere Informationen über unseren Verein und unsere Arbeit erhalten Sie von uns gerne auf Anfrage.

Presse-Kontakt: Bernd Schwintowski

  • Wissenswerte(s) zur Landwirtschaft: Titelseite vom i.m.a-„lebens.mittel.punkt“.

  • Teller oder Trog: Arbeitsblatt aus dem i.m.a-Magazin zum Thema Nahrungskonkurrenz.

Die nicht alltäglichen „EinSichten“ eines Berliner Gymnasiasten

Der 17jährige Gymnasiast Philipp hatte in den letzten Tagen „EinSichten in die Tierhaltung“, die nicht alltäglich sind. Als Schüler-Praktikant beim i.m.a e.V. hatte er das Glück, gleich zu Beginn seines Praktikums mit dem Foto-Team auf Tour zu gehen.

Medien-Information

Die nicht alltäglichen "EinSichten" eines Berliner Gymnasiasten

Während andere Schüler in den Herbstferien „chillen“, wollte Gymnasiast Philipp weiter lernen. So kam der 17jährige Berliner zum i.m.a e.V. und hatte das Glück, gleich zu Beginn seines Praktikums das Foto-Team des Vereins zu begleiten. In Brandenburg ging es auf den Hof von Maria Mundry, die in Ostprignitz-Ruppin Kreisbauernvorsitzende ist und Angus-Rinder hält. „Ich kannte schon schwarz-weiße Kühe aus Bayern“, berichtete Philipp, „aber noch nie hatte ich eines dieser schwarzen Angus-Rinder gesehen“.

Ursprünglich galt das Interesse des Gymnasiasten der Vermarktung von Bio-Produkten. Doch in Corona-Zeiten fand er keinen Praktikumsplatz. Anders beim i.m.a e.V. Mit Masken und weiteren Schutzmaterialien aus dem „EinSichten“-Projekt ausgestattet, war es kein Problem, die Foto-Tour unserer Kampagne „Gesichter der Landwirtschaft zu begleiten – und die Landwirtschaft live und authentisch zu erleben.

Bereits als kleiner Junge hatten Philipp und sein Bruder die Ferien auf dem Bauernhof des Großvaters in Bayern verbracht. „Opa ist mit uns auf die Felder gefahren, hat die verschiedenen Getreidearten gezeigt und Körner in einer Flasche abgefüllt“, erinnert sich Philipp an seine ersten „Bildungsmaterialien“ zur Landwirtschaft. In der Grundschule lernte er dann die i.m.a-Bildungsmaterialien kennen.

Dieses Basiswissen erleichterte nun das Lernen im i.m.a-Büro. „Nur die Korrekturarbeiten an den neuen Postern waren langweilig“, gesteht Philipp und ergänzt: „Wenigstens weiß ich nun, dass ich nicht Lehrer werden möchte“. Viel mehr interessiert ihn die Arbeit eines Landschaftsarchitekten. „Das ist gar nicht so weit weg von der Landwirtschaft“, hatte Philipp bereits bei einem früheren Praktikum erfahren. So könnte schon bald die Begeisterung des jungen Mannes in tatkräftige Unterstützung der grünen Branche münden.

  • Erste Begegnung: Philipp und das Angus-Rind.

  • Arbeiten im Hintergrund: Philipp bietet Hilfestellung.

Die virtuelle Bildungsmesse wird Realität

Vom 10. bis 12. Mai findet die Bildungsmesse "diacta" erstmals digital im Internet statt. Der i.m.a e.V. hat dafür eine virtuelle Version seiner real so erfolgreichen Gemeinschaftsschau "Landwirtschaft & Ernährung - erleben lernen" realisiert.

Medien-Information

Die virtuelle Bildungsmesse wird Realität

„Landwirtschaft & Ernährung – erleben lernen“ auf der didacta digital

Die virtuelle Gemeinschaftsschau „Landwirtschaft & Ernährung – erleben lernen“ lädt auf die digitale didacta ein. Europas größte Bildungsmesse findet in diesem Jahr vom 10. bis 12. Mai nur im Internet statt, aber der i.m.a e.V. und seine Partner sind wieder dabei. In einer großen Kraftanstrengung wurde innerhalb weniger Wochen ein digitaler Messestand kreiert und mit der von realen Messen bekannten Vielfalt an Bildungsmaterialien ausgestattet. Dort können sich nun die Lehrkräfte und andere Interessierte wie in einem Videospiel bewegen und entdecken, was die 14 Partner an Lehr- und Lernmaterialien präsentieren.

Nachdem die didacta wegen der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr ausfallen und deshalb auch 2021 als Präsenzmesse abgesagt werden musste, wollten die Veranstalter den üblicherweise mehr als 90.000 Fachbesuchern, überwiegend Lehrkräfte und Erzieherinnen, eine Alternative bieten. Mit der Verlegung der Bildungsmesse ins Internet wird nun erstmals Neuland beschritten. „Auch für uns ist das eine große Herausforderung“, erläutert Dr. Stephanie Dorandt, die beim i.m.a e.V. für die Organisation der Gemeinschaftsschau „Landwirtschaft & Ernährung – erleben lernen“ verantwortlich ist. „Wir freuen uns, dass sich mit 14 Partnern nahezu alle Institutionen auf unserem virtuellen Wissenshof wiederfinden, die sich sonst auch an der realen didacta beteiligt hätten.“

Für die Umsetzung des digitalen Messekonzepts blieben von der Entscheidung bis zur Fertigstellung nur sechs Wochen Zeit, in denen jeder der Partner ein eigenes Konzept für seine Darstellung entwickelt hat und alle Beiträge für eine gemeinsame Präsentation gestaltet und programmiert werden mussten. „Mit der grafisch-technischen Umsetzung unseres Gemeinschaftsstandes waren eine Grafikerin und ein Programmierer durchgängig beschäftigt“, berichtet die Projektkoordinatorin.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Wie auf der realen didacta findet der Besucher verschiedene Messestände, an denen Bildungsmaterialien ausliegen. Ein Klick genügt und man kann sie ansehen oder herunterladen. Wer möchte, kann sich durch Links zu den Partnerseiten in die Angebote vertiefen. Filme und diverse Online-Veranstaltungen ergänzen das Angebot.

„Einerseits sind wir stolz darauf, dass es uns gelungen ist, das vielfältige Wissen zur Landwirtschafts- und Ernährungsbildung in eine virtuelle Messegestaltung zu transferieren“, konstatiert Dr. Stephanie Dorandt. „Andererseits sehnen wir uns alle nach den realen Begegnungen. Denn der Dialog mit den Besuchern ist eine wichtige Bereicherung unserer Arbeit, für die wir auf der Messe immer Ideen und Anregungen sammeln.“ Damit dieser Dialog auch während der didacta im Internet möglich wird, stehen die Partner auch während dieser Messe bereit, mit den Besuchern digital zu kommunizieren.

Zur didacta digital geht’s hier: www.didacta.digital/registrierung. Auch ohne Registrierung kann man ab 10. Mai 2021, 9.00 Uhr, die Gemeinschaftsschau besuchen: www.gemeinschaftsschau.de.


Die Partner der i.m.a-Gemeinschaftsschau „Landwirtschaft & Ernährung – erleben lernen“ auf der „didacta digital“ 2021:

•    Bayerischer Bauernverband KdöR (BBV)
•    Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) mit dem Programm "Erlebnis Bauernhof"
•    Bundesarbeitsgemeinschaft Lernort Bauernhof e.V. (BAGLoB)
•    Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL/BLE)
•    Deutscher Jagdverband e.V. (DJV) mit Lernort Natur
•    EinSichten in die Tierhaltung (i.m.a e.V.)
•    Bundesforum Lernort Bauernhof (Forum LoB)
•    i.m.a – information.medien.agrar e.V.
•    Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, Kompetenzzentrum HeRo (LLH/HeRo)
•    Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen e.V. (Milch NRW)
•    Landeszentrum für Ernährung an der Landesanstalt für Landwirtschaft, Ernährung und Ländlichen Raum (LEL)
•    Lernort Bauernhof in Baden-Württemberg (LoB Ba-Wü)
•    Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. (ZDG)
•    Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG)

 

 

Druckfähiges Bildmaterial sowie weitere Informationen über unseren Verein und unsere Arbeit erhalten Sie von uns gerne auf Anfrage.

Presse-Kontakt: Bernd Schwintowski

  • Das Logo der digitalen didacta.

  • Mit Maibaum und Bauernhäusern: die virtuelle Gemeinschaftsschau (Foto: i.m.a.e.V.).

  • Wie sonst auf der realen didacta: Info-Vielfalt an den Bauernhäusern (Foto: i.m.a e.V.).

Die Wertschätzung von Lebensmitteln ist erlernbar

Mit den Beiträgen im Lehrermagazin "lebens.mittel.punkt" regt der i.m.a e.V. immer wieder dazu an, der Arbeit der Landwirte und den Nahrungsmitteln, die sie erzeugen, mehr Wertschätzung entgegenzubringen - auch jetzt wieder mit leckeren Themen.

Medien-Information

Die Wertschätzung von Lebensmitteln ist erlernbar

Wie sich Schulkindern landwirtschaftliche Leistungen vermitteln lassen

Erneut steht die Wertschätzung von Lebensmitteln im Fokus der Öffentlichkeit. Vielerorts protestieren Bauern gegen Lebensmittelpreise, die nicht mehr dem Wert der von ihnen produzierten Nahrungsmittel entsprechen. Um Schulkindern die Bedeutung dieser landwirtschaftlichen Leistungen zu verdeutlichen, kommuniziert der i.m.a e.V. immer wieder Ernährungsthemen, die dazu beitragen, Lebensmittel mehr wertzuschätzen; so jetzt auch wieder in der neuen Ausgabe vom Lehrermagazin „lebens.mittel.punkt“, das sich der Thematik anhand verschiedener Beispiele widmet.

Mit einem Beitrag über das Einkochen von Lebensmitteln informiert das Lehrermagazin „lebens.mittel.punkt“ Grundschulkinder über die Haltbarmachung und das Anlegen von Vorräten. Dabei wird der Bogen von der Historie bis zur Gegenwart gespannt. War es einst überlebensnotwendig, Vorräte für die Wintermonate anzulegen, so werden Lebensmittel heute eingemacht, um sie nicht wegzuwerfen. Diese Form der Wertschätzung entwickelt sich immer mehr zu einem Trend, der auch junge Zielgruppen zur Nachahmung animiert.

Der „lebens.mittel.punkt“ begleitet dieses Thema wie drei weitere Themen jeweils mit einem Unterrichtsbaustein für Schüler der Primar- und Sekundarstufe. Dieses Lehrmaterial bietet sich sowohl für den Präsenzunterricht als auch für das Lernen daheim an („Homeschooling“).

Um Wertschätzung von Nahrungsmitteln geht es auch beim Titelthema der Zeitschrift: In dem Beitrag „Wildbret – Fleisch aus dem Wald“ wird erläutert, dass zu den Aufgaben der Jäger nicht allein die Hege und Pflege gehört, sondern auch die fachgerechte Verwertung des Fleisches, der Felle und weiteren Körperteile der Wildtiere. Der Beitrag gibt Einblicke in die Jagdarbeit und bietet eine Warenkunde zu den nachhaltigen Nahrungsmitteln des Waldes.

Als nachhaltig darf auch der Umgang unserer Landwirte mit einem Trendgemüse bezeichnet werden: Seit Süßkartoffeln aus Südamerika auch bei uns gern gegessen werden, kultivieren immer mehr deutsche Bauern diese Erdfrüchte auf ihren Äckern. Damit bereichern sie nicht nur unsere Lebensmittelvielfalt, sondern reduzieren auch Emissionen, die beim Import aus Südamerika entstehen. Das Lehrermagazin schildert Herkunft und Anbau der Süßkartoffeln hierzulande und regt dazu an, sie mit den klassischen Kartoffeln zu vergleichen.

Auch wenn diese und die weiteren Beiträge im „lebens.mittel.punkt“ nicht explizit auf die aktuellen Proteste der Landwirte gegen die Preispolitik des Lebensmitteleinzelhandels Bezug nehmen, so vermitteln sie doch, mit welchem Aufwand Nahrungsmittel produziert werden. Dass sich daraus auch eine Wertschätzung gegenüber den Lebensmitteln und der Arbeit der Landwirte ableiten lässt, können die Schüler und Schülerinnen als Selbsterkenntnis erfahren, wenn sie sich mit den Lehr- und Lernmaterialien der kostenlosen Zeitschrift beschäftigen. Sie kann jetzt online gelesen oder heruntergeladen werden (www.ima-lehrermagazin.de).

  • lebens.mittel.punkt: Titelseite des Magazins

  • Einkochen statt Wegwerfen: Wertschätzung von Lebensmitteln

Die „Zeit“ über uns: „Ohne Würmer keine Pizza“

Besser als in diesem "Zeit"-Artikel lässt sich nicht beschreiben, was wir auf dem i.m.a-Wissenshof während der Grünen Woche in Berlin geleistet haben - und darüber hinaus täglich leisten; als gemeinnütziger Verein seit mehr als sechzig Jahren.

Medien-Information

Die „Zeit“ über uns: „Ohne Würmer keine Pizza“

Bildungsarbeit ist die Basis für Wissen. Diese Binsenweisheit bewahrheitet sich immer dann, wenn deutlich wird, was an Wissen fehlt. Den Schulen allein die Schuld dafür zu geben, wenn Kinder zu wenig wissen - z.B. über die Herkunft ihrer Nahrungsmittel oder über deren Entstehung - wäre zu einfach. Dass auch Elternhaus, Sozialisation und andere Lebensumstände eine Rolle spielen, wird in einem Artikel der Wochenzeitung "Die Zeit" deutlich.

Autorin Lea Schönborn hat sich auf der Internationalen Grünen Woche umgesehen und den i.m.a-Wissenshof besucht. Dort beobachtete die Journalisten Berliner Schulkinder und wie sie sich an den Wissensstationen des i.m.a e.V. über die Landwirtschaft, die Produktion von Nahrungsmitteln und deren Verarbeitung zu Lebensmitteln informiert haben.

Der i.m.a e.V. betreibt diese Form der außerschulischen Bildungsarbeit bereits seit mehr als sechzig Jahren. Auf seine Initiative ging u.a. die Entstehung des sogenannten "ErlebnisBauernhofs" auf der Grünen Woche zurück, der sich in einen Platz für die Verbraucherinformation und einen Treffpunkt für den verbandspolitischen Austausch mit der Politik und anderen in der Agrar-Szene handelnden Akteuren gewandelt hat.

Gleichwohl steht der i.m.a e.V. unverändert an der Seite des bäuerlichen Berufsstandes und bietet Schulklassen und Familien auf der Grünen Woche mit seinem Wissenshof einen Erlebnisbereich, in dem im Kleinen nachvollzogen werden kann, was im Großen in der Landwirtschaft geschieht: Die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln.

Der "Zeit"-Bericht von Lea Schönborn beschreibt dies sehr anschaulich. Die Autorin hat beobachtet, wie sich Kinder diesem Thema nähern, welches Wissen sie dabei mitbringen und auch, welche Berührungsängste sie dabei haben. Und wie diese durch praktisches Erleben überwunden werden können. Schönborn vermittelt aber auch einen Einblick in die Bildungssituation der sozialen Milieus, aus denen die Schulkinder kommen.

Damit macht der Beitrag zugleich deutlich, warum die außerschulische Bildungsarbeit des i.m.a e.V. auch nach mehr als sechzig Jahren unverzichtbar ist.

Aber lesen Sie selbst: https://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2023-01/gruene-woche-wissenshof-landwirschaft-natur-ernaehrung-kinder

 

 

Druckfähiges Bildmaterial sowie weitere Informationen über unseren Verein und unsere Arbeit erhalten Sie von uns gerne auf Anfrage.

Presse-Kontakt: Bernd Schwintowski

  • Die "Zeit" über die i.m.a-Arbeit (screenshot)

  • Schulkinder an der i.m.a-Wissensstation zum Thema "Boden" (Symbolfoto)

Diebstahl ist kein Kavaliersdelikt: Schild mahnt zur Ehrlichkeit

Der Apfel vom Baum, die Weintraube von der Rebe, die Kartoffeln aus dem Acker - immer wieder beklagen Landwirte den Verlust der Früchte ihrer Arbeit. Dass dies kein "Mundraub", sondern Diebstahl ist, thematisiert ein Feldrandschild vom i.m.a e.V.

Medien-Information

Diebstahl ist kein Kavaliersdelikt: Schild mahnt zur Ehrlichkeit

Das reife Obst am Baum oder die süßen Trauben im Weinberg verlocken immer wieder Spaziergänger dazu, sich zu bedienen. Es sei ja nur ein Apfel oder eine Beere, derer man sich bemächtige. Dabei wird oft übersehen, dass die Mengen dieser vermeintlich einzelnen Übergriffe insgesamt zu großen Verlusten bei den Erzeugern führen können.

Das ganze Jahr über beklagen Landwirte bundesweit die zunehmenden Diebstähle der Früchte ihrer Arbeit. Sobald im Frühjahr die Erntesaison beginnt, werden Spargel vom Feld geholt oder Erdbeeren illegal geerntet. So setzt sich der Diebstahl über das Jahr fort, denn irgendetwas hat immer irgendwo Saison. Dass dabei zudem oft auch Kulturpflanzen vernichtet werden, wenn Felder zertrampelt und ganze Äste von den Bäumen abgebrochen werden, stört die Diebe nicht.

In Südbaden sind jüngst über Nacht 900 Kilo Kirschen aus einer Obstplantage gestohlen wurden. Andernorts sind die Diebe so dreist und plündern Kartoffeläcker. Die kriminelle Energie scheint keine (Grundstücks-) Grenzen zu kennen.

Auch Spaziergänger, die sich mal "nebenbei bedienen", sehen die Tragweite ihres Handeln nur selten ein. Noch immer wird angenommen, Mundraub sei kein Straftatbestand, obwohl der entsprechende Paragraph bereits 1975 abgeschaftt wurde. 

Weil Felder, Obstplantagen und Weinberge keine Selbstbedienungsläden sind (in denen für die Ware auch bezahlt werden muss), hat der i.m.a e.V. ein Feldrandschild produziert, mit dem die Landwirte für Aufklärung sorgen können. An den Rändern ihrer Äcker, Plantagen oder Weinberge aufgestellt, informiert das Schild Spaziergänger über die Tragweite beim Diebstahl von Früchten. Das Schild "Wir machen... das nicht umsonst" kann im i.m.a-shop bestellt werden. Es gehört zu einer Reihe weiterer Feldrandschilder, mit denen die Landwirte über ihre Arbeit aufklären.

 

 

Druckfähiges Bildmaterial sowie weitere Informationen über unseren Verein und unsere Arbeit erhalten Sie von uns gerne auf Anfrage.

Presse-Kontakt: Bernd Schwintowski

Feldrandschild: Information und Aufklärung für Verbraucher

Drei Damen vom Hof und ihre virtuelle Aktionswoche

Wie unterschiedlich und vielseitig Landwirtschaft sein kann, haben Friederike Greilich, Thale Meyer und Katrin Theissinget während der Corona-Auszeit erfahren, in der sie nur virtuell kommunizieren konnten. Daraus ist jetzt eine Aktion entstanden.

Medien-Information

Drei Damen vom Hof und ihre virtuelle Aktionswoche

Persönlich waren sich die Damen vom Hof noch nicht begegnet, als sie sich kennenlernten. Die Distanz-Regeln während der Corona-Pandemie hatten neue Kommunikationswege eröffnet, die von den drei Frauen genutzt wurden. Sie lernten sich virtuell via Instagram kennen - und weil das so toll funktioniert hatte, wurde daraus mehr: Eine Aktion, zu der jetzt alle Bauern und Bäuerinnen eingeladen sind, die schon immer Interesse daran hatten, den Menschen abseits der Höfe Einblicke in die Landwirtschaft zu vermitteln.

Schon jetzt nutzen Friederike Greilich, Thale Meyer und Katrin Theissing die virtuellen Welten, um auf ihre Arbeit, ihre Betriebe und die Landwirtschaft aufmerksam zu machen und Kita-Gruppen, Schulklassen oder anderen interessierten Verbrauchern Einblicke in die Arbeit und das Leben der Bauernfamilien zu bieten. Doch während jeder nur aus den eigenen Erfahrungen lernen und berichten kann, partizipieren alle doch viel besser, wenn man diese Erfahrungen miteinander austauscht. Eine Erkenntnis, die auch die Triebfeder vom Forum Lernort Bauernhof ist, das der i.m.a e.V. betreut, und das reale Begegnungen von Akteuren organisiert, die sich in der landwirtschaftlichen Bildungsarbeit für Kinder und Jugendliche engagieren.

Die virtuelle Aktion der drei Landfrauen beginnt am 13. November und läuft ein Woche. Bis zum 19. November sind Bauernfamilien, Hofladen-Betreiber, Ferienhof-Gastgeber, Erlebnisbauernhof-Experten und alle anderen in der Landwirtschaft aktiven Männer und Frauen aufgerufen, miteinander virtuell zu kommunizieren. Immer geht es darum, die eigenen Erfahrungen, die bei der Vermittlung landwirtschaftlichen Wissens gegenüber den unterschiedlichen Zielgruppen gemacht wurden, mit den Kollegen und Kolleginnen des bäuerlichen Berufsstandes auszutauschen.

Dafür haben die Initiatorinnen jedem der sieben Aktionstage ein Schwerpunktthema gegeben. Mal geht es darum, darüber zu berichten, warum sich ein Besuch auf dem eigenen Hof lohnt, dann sind Erfahrungen über die ersten Beiträge auf Instagram oder anderen sogenannten "sozialen" Medien gefragt. Lieblingsangebote landwirtschaftlicher Bildungsarbeit stehen ebenso im Mittelpunkt der Aktion wie Höhepunkte aus der täglichen Arbeit.

Dabei geht es jedoch nicht darum, in einen Wettstreit um die besten Projekte oder Ideen zu geraten. Es ist kein Wettbewerb, denn am Ende gibt es nichts zu gewinnen - außer der Tatsache, dass jeder Teilnehmer mit mehr Wissen und Erkenntnissen aus der Aktionswoche herausgeht.

Wer sich über weitere Details informieren oder auch mitmachen möchte, klickt auf die Aktionsseite der drei Damen vom Hof (Mein Hof und ich). Und, wer weiß: Vielleicht steht nach dem Einstieg in den virtuellen Austausch dann irgendwann auch eine reale Begegnung auf der Agenda. Das Forum Lernort Bauernhof ist dafür die ideale Plattform.

PDF-Download, XXX kB

 

 

Druckfähiges Bildmaterial sowie weitere Informationen über unseren Verein und unsere Arbeit erhalten Sie von uns gerne auf Anfrage.

Presse-Kontakt: Bernd Schwintowski

Mitmachen ist angesagt: Logo der Aktionswoche.

Drei Frauen fordern ihre Branche erneut heraus

Wie vielseitig ist die Landwirtschaft? Mit dieser Frage wenden sich erneut drei Frauen an ihre Berufskolleginnen und -kollegen. Eine Woche gilt es, auf Instagram Beiträge aus dem bäuerlichen Alltag zu posten - und das Ergebnis vom Vorjahr zu toppen.

Medien-Information

Drei Frauen fordern ihre Branche erneut heraus

Eine Zahl gilt es zu übertreffen: Eintausend. So viele Beiträge über den Alltag in der Landwirtschaft waren bei der letzten "Challenge" innerhalb einer Woche bei Instagram entstanden, die drei Landfrauen angeschoben hatten. Beiträge, in denen beschrieben wurde, wie auf den Höfen gearbeitet und gelebt wird. Eine beispiellose Info- und Image-Aktion über die Landwirtschaft.

Entstanden ist sie als spontane Idee, mit der Friederike Greilich, Thale Meyer und Katrin Theissing ihre Berufskolleginnen und -kollegen herausgefordert hatten. Es sollte bewiesen werden, wie leistungsstark die Menschen in der Landwirtschaft auch in den elektronischen Medien sind; speziell auf Instagram. Das Ergebnis war beeindruckend - und soll jetzt wiederholt; nein: überboten werden.

Mehr als eintausend Beiträge müssen in der Zeit vom 22. bis 28. Oktober auf der Instagram-Seite #meinHOFundICH veröffentlicht werden - dann wäre auch die erneute "Challenge" erfolgreich. Die Teilnahme ist kostenlos und bedarf keiner Anmeldung. Allerdings: Zu gewinnen gibt es auch nichts - abgesehen von der Tatsache, dass mit den Beiträgen viele Verbraucher erreicht werden können, denen auf diese Weise Themen der Landwirtschaft näher gebracht werden.

Die drei Initiatorinnen vertrauen darauf, dass die erneute "Challenge" wieder erfolgreich sein wird. Als Landfrauen kennen sie "ihre" Agrar-Szene: Ob im Hofladen, dem Bauernhof-Marketing oder in der Bildungsarbeit vom Lernort Bauernhof - die Verbindungen der jungen Frauen sind vielfältig und wachsen durch die Aktion. Das sei auch ein wichtiger Nebeneffekt, betont Thale Meyer, die als Bauernhof-Pädagogin Kinder auf ihrem Betrieb unterrichtet: "Unsere Challenge hat dazu beigetragen, dass neue Kooperationen entstanden sind, und viele wertvolle Kontakte." Das allein dürfte Grund genug sein, mitzumachen.

 

 

Druckfähiges Bildmaterial sowie weitere Informationen über unseren Verein und unsere Arbeit erhalten Sie von uns gerne auf Anfrage.

Presse-Kontakt: Bernd Schwintowski

Die Herausforderinnen: Katrin Theissing, Thale Meyer und Friederike Greilich (von links)

Dubioser Online-Handel mit dem Motto der Landwirtschaft

Nicht nur Politiker und Bauernpräsidenten sind davon überzeugt, dass Landwirtschaft allen dient. Offenbar gibt es auch Menschen, die aus dieser Überzeugung Kapital schlagen, indem sie kostenlose i.m.a-Materialien gewinnbringend weiter verbreiten.

Medien-Information

Dubioser Online-Handel mit dem Motto der Landwirtschaft

Wie findige Geschäftemacher einen populären Leitspruch vermarkten

Landwirtschaft dient allen, und ganz besonders Albert Z. aus Roding in Bayern. Er sorgt dafür, dass auf dem Internet-Marktplatz eBay der seit sechzig Jahren bekannte i.m.a-Aufkleber „Landwirtschaft dient allen“ noch populärer wird und ihm Umsatz bringt. Damit befindet sich der eBayer Albert in trauter Gemeinschaft mit „RoteSandraAV“, „Bauchtanz2010“, „geofrem1“ oder „0807Christa“, die mit den kostenlosen i.m.a-Aufklebern ihr Geschäft machen.  

Der Handel mit den Lehr- und Lernmaterialien vom i.m.a e.V. ist grundsätzlich verboten. Hinweise wie „kostenloses, unverkäufliches Exemplar“ auf den Materialien machen darauf aufmerksam. Bei den Aufklebern fehlen sie, denn das Leitmotiv „Landwirtschaft dient allen“ sollte für sich stehen. Diesen Umstand machen sich eBayer Albert und seine Kommerzkollegen zu eigen. Da werden dann schon mal 300 der kostenlosen Aufkleber im i.m.a-shop bestellt und einzeln zum Sofortkauf für z.B. 4,50 Euro oder in Versteigerungen zu Einstandspreisen von 3,20 Euro offeriert.

Die Online-Verkäufer der kostenlosen Aufkleber sitzen in vielen Ecken Deutschlands. „RoteSandraAV“ macht ihr Geschäft in Ennepetal im Ruhrgebiet, „0807christa“ in Schwabach bei Nürnberg und „Bauchtanz2010“ bastelt an ihrem eBay-Business unweit der E-Autofabrik in Grünheide. Die besten eBay-Händler setzen tausende Devotionalien aus der Agrar-Szene ab; und nicht nur i.m.a-Aufkleber.

Der Leitspruch – ein Bestseller in der Literatur und Politik

Auch andernorts hat sich der vor sechzig Jahren kreierte Leitspruch „Landwirtschaft dient allen“ durchgesetzt. Landwirtschaftsminister nahezu aller Parteien – von ehedem Josef Ertl (FDP) bis zu Julia Klöckner (CDU) und Cem Özdemir (Grüne) – halten den kleinen grünen Aufkleber gerne hoch und Dörte Hansen hat ihm im Beststeller „Mittagsstunde“ ein literarisches Denkmal gesetzt. Kein Wunder, dass sich auch Sticker-Shops allein der Aussage bedienen, sie zu hundert Stück für 5,99 Euro anbieten und damit unwissentlich das Geschäft von eBayer Albert und Konsorten beschädigen.

Mitunter sorgt der fragwürdige Online-Handel mit den i.m.a-Aufklebern auch für Überraschungen. So bietet z.B. „bauchtanz2010“ ein Exemplar an, das noch die i.m.a-Adresse Konstantinstraße 90 in Bonn trägt. In der einst westdeutschen Bundeshauptstadt residierte der gemeinnützige Verein von 1999 bis 2011, so dass dieser Aufkleber schon als historisch bezeichnet werden kann. Zum Glück findet sich diese Version wie auch weitere, noch ältere Aufkleber im umfangreichen i.m.a-Archiv. Andernfalls hätte man mit „Bauchtanz2010“ auf dem Handelsparkett um einen annehmbaren Preis für den beliebten Aufkleber feilschen müssen.

Den i.m.a-Aufkleber „Landwirtschaft dient allen“ sowie viele weitere kostenlose Info-, Lehr- und Lernmaterialien gibt es im i.m.a-Webshop auf www.ima-shop.de.

 

 

Druckfähiges Bildmaterial sowie weitere Informationen über unseren Verein und unsere Arbeit erhalten Sie von uns gerne auf Anfrage.

Presse-Kontakt: Bernd Schwintowski

  • Ein begehrter Bestseller der grünen Branche: Der i.m.a-Aufkleber mit dem seit sechzig Jahren unverändert aktuellen Leitmotto.

  • Beststeller im Angebot: Mehrere eBay-Händler bieten i.m.a-Aufkleber zum Verkauf (screenshots i.m.a e.V.).

  • Ein Motto, das verbindet: i.m.a-Vorsitzender Joachim Rukwied (Mitte) zwischen den Landwirtschaftsministern Cem Özdemir und Peter Hauk sowie i.m.a-Geschäftsführer Patrik Simon.

  • Landwirtschaft dient allen: Ein Motto, das einst schon Landwirtschaftsminister Ertl (2.v.l.) überzeugt hat.

Ei der Daus – wir „Verbrauchern“ wieder mehr Eier

Wer angenommen hat, dass traditionell zum Osterfest am meisten Eier konsumiert werden, irrt. Tatsächlich werden zu Weihnachten, z.B. durch's Backen, mehr Eier verbraucht. Über das Jahr gesehen hat der Eier-Konsum insgesamt wieder deutlich zugenommen.

Medien-Information

Ei der Daus – wir „Verbrauchern“ wieder mehr Eier

Freizeit-Tipp zum Osterfest: Bauernhofbesuch im Legehennenstall

Pro Kopf haben die Verbraucher in Deutschland im vergangenen Jahr 236 Eier konsumiert. Damit liegt der Eierverbrauch wieder auf dem Niveau von 2019, wie Statistiker bilanziert haben. Nach einem Spitzenverbrauch von 242 Eiern pro Kopf der Bevölkerung, war der Konsum in den Folgejahren eingebrochen. Zuletzt lag er mit 230 Eiern auf dem Niveau von 2017. Mit 50,3 Millionen Legehennen verharrt die Produzentinnenquote auf relativ konstantem Niveau.

Insgesamt wurden 2023 in Deutschland 19,9 Milliarden Eier konsumiert. Das waren drei Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der höhere Konsum wird u.a. auch auf veränderte Ernährungsgewohnheiten zurückgeführt; etwa auf eine Zunahme flexitarischer Ernährungsweisen.

Allein die 50,3 Millionen Legehennen auf Bauernhöfen in Deutschland können die gestiegene Nachfrage nicht bedienen. Bei einer Legeleistung von 291 Eiern je Henne wurden insgesamt 14,6 Milliarden Eier erzeugt, was einer Marktabdeckung von 73 Prozent entspricht. Um den Bedarf insgesamt zu decken, wurden 5,9 Milliarden Eier importiert – zu drei Vierteln vor allem aus den Niederlanden. Weitere Importländer waren Polen, Belgien und Dänemark sowie erstmals Rumänien.

Die in Deutschland produzierten Eier kamen im vergangenen Jahr mit 5,1 Milliarden Stück vor allem aus Niedersachsen. Mit 1,4 Milliarden bzw. 1,1 Milliarden Eiern waren die Legehennen in Nordrhein-Westfalen und Bayern am produktivsten. Während Hennen in konventioneller Haltung etwa 310 Eier pro Jahr legen, sind es bei Hühnern in ökologischer Haltung siebzehn Eier weniger.

EinSichten in den Legehennenstall

Wer sich über die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Legehennen informieren möchte, sollte einen Bauernhof mit Hühnerhaltung besuchen. Zur Osterzeit, wenn vor allem bei Kindern das Thema „Ei“ in den Fokus rückt, empfiehlt sich ein solcher Ausflug. Ziel können Bauernhöfe sein, die im Rahmen der i.m.a-Transparenz-Initiative „EinSichten in die Tierhaltung“ bieten und ihre Ställe für Besucher öffnen, damit diese sich ein Bild davon machen können, wie die Tiere leben. Seit Abschaffung der konventionellen Käfighaltung in 2010 hat die Freilandhaltung von 4,7 auf 10,91 Millionen Tiere in 2022 zugenommen. Die meisten Legehennen, 31,36 Millionen Tiere, lebten 2022 in Bodenhaltung.

Die i.m.a-Broschüre „Expedition in den Legehennenstall“ dient Lehrkräften und Landwirten zur Vorbereitung eines Bauernhofbesuchs mit Geflügelhaltung. Mit dem Lehr- und Lernmaterial kann diese Exkursion bereits im Schulunterricht vorbereitet werden; und auch Landwirte finden in dem Leitfaden Anregungen für die erlebnis- und erkenntnisreiche Gestaltung eines Hofbesuchs.

PDF-Download, 224 kB

 

 

Druckfähiges Bildmaterial sowie weitere Informationen über unseren Verein und unsere Arbeit erhalten Sie von uns gerne auf Anfrage.

Presse-Kontakt: Bernd Schwintowski

  • Erzeugung und Verbraucher: Die Statistik der Eierproduzenten und ihrer Zielgruppen in den vergangenen sechs Jahren (Grafik: BLE).

  • Zur Vorbereitung auf einen Betriebsbesuch bei den Eierproduzentinnen: Lehr- und Lernmaterial für Grundschulen.

Ein Vordenker als „Titelheld“: 200 Jahre Raiffeisen

Die Story eines Erfolgs im i.m.a Lehrermagazin „lebens.mittel.punkt“.

In diesem Jahr wird der 200. Geburtstag des Gründungsvaters des genossenschaftlichen Gedankens gefeiert: Friedrich Wilhelm Raiffeisen hatte die Idee, Landwirte zu vernetzen, für Notzeiten abzusichern und durch Handelsgemeinschaften zu stärken. Ohne ihn wären die Landwirtschaft und die Branche der Finanzdienstleister, wäre unsere Gesellschaft heute um viele soziale und wirtschaftliche Errungenschaften ärmer. Die Weitsicht des Reformers und ersten Genossen macht ihn zum „Titelhelden“ der neuen Ausgabe des i.m.a-Lehrermagazins „lebens.mittel.punkt“, die jetzt erschienen ist.

Weltweit sind mehr als eine Milliarde Menschen in Genossenschaften organisiert, die nach den Grundideen von Friedrich Wilhelm Raiffeisen arbeiten: Teilen mit anderen, damit es jedem Einzelnen besser geht. Dieses Solidaritätsprinzip, „Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele“, ist bis heute ein Erfolgsmodell. Im Lehrermagazin „lebens.mittel.punkt“ gibt es dazu einen Unterrichtsbaustein für die Sekundarstufe, mit dem den Schülern nicht nur die Person Raiffeisens näher gebracht wird, sondern der auch dazu animiert, sich mit der Weiterentwicklung der Ideen des Sozialreformers bis in unsere Gegenwart zu beschäftigen.

Ebenso spannend für die Sekundarstufe dürfte das Thema „virtuelles Wasser“ sein, das in einem weiteren Unterrichtsbaustein behandelt wird. Eine Aufgabe besteht darin, zu schätzen, wie viel Wasser in Produkten steckt, die auf den ersten Blick gar nichts mit Flüssigkeiten zu tun haben. So wird der Blick für den kostbaren Rohstoff geschärft und darüber aufgeklärt, wie man z.B. durch überlegtes Einkaufen Wasser sparen kann.

Wegen des großen Interesses an Unterrichtsbausteinen für ältere Schüler gibt es in dieser Ausgabe vom „lebens.mittel.punkt“ ein drittes Angebot für die Sekundarstufe. Das Thema Grünlandkalkung und Futterqualität informiert darüber, welchen Einfluss z.B. der pH-Wert bzw. der Kalkgehalt des Bodens auf den Kalziumgehalt von Milch hat.

Ein Unterrichtsbaustein für die Primarstufe befasst sich mit dem aktuellen Thema „Energiebilanz“. Er verdeutlicht die Zusammenhänge von gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung mit Blick auf das Körpergewicht. Dazu liegt dem „lebens.mittel.punkt“ eine Drehscheibe bei, an der abgelesen werden kann, wie lange der Kalorienverbrauch bei unterschiedlichen Aktivitäten dauert.

Neben vielen Tipps bietet das Lehrermagazin mit einem Beitrag über Erklär-Videos eine neue Methode für den Unterricht, bei der Schüler durch „selbstgesteuertes Lernen“ kreativ werden und ihre Medienkompetenzen nutzen und erweitern. Der i.m.a „lebens.mittel.punkt“ kann im Internet unter www.ima-shop.de kostenlos abonniert oder online gelesen werden.

Einblicke für mehr Durchblick in der Landwirtschaft

Worüber der i.m.a e.V. auf Europas größter Bildungsmesse informiert

Massentierhaltung, Glyphosat, Bauern-Mobbing – wer sich über die Landwirtschaft in Deutschland informieren möchte, wird immer wieder diesen Stichwörtern begegnen. Und bleibt oft ratlos zurück: was stimmt, was ist nur Stimmungsmache? Diese Fragen beschäftigen auch Lehrkräfte, die ihren Schülern Antworten geben wollen. Viele Einblicke für mehr Durchblick in der Nutztierhaltung, dem Ackerbau und weiteren Themen der Landwirtschaft, Natur und Ernährung bietet der i.m.a – information.medien.agrar e.V. auf der „didacta“, Europas größter Bildungsmesse. Vom 20. bis 24. Februar informiert der Verein auf dem Messegelände in Hannover in Halle 11, Stand A36.

Mit der Gemeinschaftsschau „Landwirtschaft & Ernährung – erleben lernen“ organisiert der i.m.a e.V. seit 1999 eine Plattform, auf der sich Lehrkräfte, Erzieher und andere Bildungsexperten informieren können. Das Interesse an diesem Angebot steigt ständig – sowohl bei den inzwischen 15 Partnern aus den Bereichen der Land- und Ernährungswirtschaft sowie der Naturbildung als auch bei den Fachbesuchern, die nach Orientierung in den gesellschaftlichen Debatten suchen.

Neben dem gedanklichen Austausch sind die Pädagogen immer wieder auf der Suche nach Lehr- und Lernmaterialien. Der i.m.a e.V. bedient dieses Interesse mit kostenlosen Materialien für die Bildungsarbeit in Kitas und Schulen. So bieten z.B. Publikationen wie „Landwirtschaft im Wandel“ oder „Vom Bauernhof zum Supermarkt“ grundlegende Informationen über die Veränderungen in der Agrarwelt und die Produktions- und Wertschöpfungsketten unserer Nahrungsmittel.

Mit dem Projekt „EinSichten“ in die Tierhaltung, für das Landwirte ihre Höfe für Besucher öffnen, unterstützt der i.m.a e.V. die vielseitigen Bemühungen um mehr Transparenz in der Landwirtschaft. Und mit dem „lebens.mittel.punkt“ bietet der Verein ein kostenloses Magazin, das von den Lehrern gerne für die Unterrichtsgestaltung genutzt wird. Die neue Ausgabe zur „didacta“ beinhaltet allein für die Sekundarstufe drei Unterrichtsbausteine. Beim Abschluss eines Abos erhalten neue Leser während der „didacta“ einen Ordner zum Sammeln der Materialien. Ebenfalls kostenlos erhalten Besucher am i.m.a-Stand die Zeitschriften „Food & Farm“ sowie „Natur erleben“.

Neben der theoretischen Wissensvermittlung über die Landwirtschaft kommt der persönlichen Begegnung mit Bauern und Bäuerinnen immer mehr Bedeutung zu. Denn niemand kann die Arbeit auf den Feldern und in den Ställen authentischer erklären. Daher unterstützt der i.m.a e.V. außerschulische Bildungsangebote wie z.B. die Initiative „Lernort Bauernhof“. So organisiert der Verein am Rande der „didacta“ auch eine Tagung vom „Bundesforum Lernort Bauernhof“, auf der sich Vertreter und Experten aus Ländern und Regionen darüber austauschen, wie der außerschulische Lernort „Landwirtschaft“ institutionell in der Schule verankert werden kann.

Eine Ära geht zu Ende: Wir wechseln das Lager

Mehr als zwanzig Jahre wurden die i.m.a-Lehr- und Lernmaterialien vom Dienstleister des Vereins, der Agrikom GmbH in Iserlohn verschickt. Ende des Jahres steht ein Umzug des Lagers an. Darum sollen bis dahin die Bestände weitgehend abgebaut sein.

.

Medien-Information

Eine Ära geht zu Ende: Der Lagerwechsel steht bevor

Das i.m.a-Lehrermagazin, der „lebens.mittel.punkt", die Flyer der „3-Minuten-Info"-Reihe, Broschüren für Expeditionen auf den Acker oder in den Stall, Unterrichtsposter und noch viel mehr - alles kommt aus dem Versandlager in Iserlohn. Dort, auf Gut Lenninghausen, wird von den Lehr- und Lernmaterialien für den Schulunterricht bis zu Handzetteln und Plakaten für die Öffentlichkeitsarbeit der Landwirte der gesamte Vertrieb aller i.m.a-Materialien von der Agrikom GmbH organisiert.

Bis Ende 2023 wird dieser Vertrieb verlagert. Darum sollen in den kommenden Monaten die Lagerbestände weiter abgebaut werden, damit das Umzugsvolumen möglichst gering ist und so Transportkosten gespart werden.

Das hat zur Folge, dass in diesem Jahr keinen neuen Broschüren, Flyer, Plakate etc. gedruckt und auch vergriffene Materialien nicht nachgedruckt werden. Über den aktuellen Bestand an verfügbaren Produkten können sich Interessenten im i.m.a-Webshop informieren. Dort, wo der rote Hinweis „derzeit nur als PDF“ erscheint, ist die Druckversion vergriffen. Dennoch steht das Produkt online zur Verfügung. Es kann im Shop aufgerufen, gelesen und auch heruntergeladen werden. Wer möchte, druckt sich dann sein eigenes Exemplar individuell aus.

Mit dem Umzug einher geht auch eine Neuorganisation des Versandwesens. Die Agrikom GmbH wird mit der Lagerhaltung und dem Versand einen sogenannten Fulfillment-Dienstleister beauftragen. Er steigt in die komplette Prozesskette ein – von der Lagerhaltung über den elektronischen Bestellvorgang im i.m.a-Webshop und die Zusammenstellung der Ware bis zu deren Versand. Der hohe Automatisierungsgrad der Dienstleistung soll helfen, Kosten zu sparen und Prozesse zu vereinfachen. So können z.B. von der Lagerhaltung Nachdrucke für vergriffene Produkte direkt in Auftrag gegeben werden, damit vergriffene Materialien noch schneller nachgeliefert werden können.

Für die Nutzer der i.m.a-Materialien ändert sich nichts. Sie bestellen weiterhin im i.m.a-Webshop und erhalten die Rechnung für die Versandkosten wie bisher von der Agrikom GmbH. Sie bleibt auch für Rückfragen der Ansprechpartner. Und, vor allem: Fast alle Materialien bleiben auch weiterhin kostenlos.

 

 

Druckfähiges Bildmaterial sowie weitere Informationen über unseren Verein und unsere Arbeit erhalten Sie von uns gerne auf Anfrage.

Presse-Kontakt: Bernd Schwintowski

  • Erste Adresse: Auf Gut Lenninghausen in Iserlohn wird das Lager geschlossen.

  • Palettenweise Landwirtschaftsthemen: Die Bestände werden nicht mehr aufgestockt.

  • Viel Handarbeit: Auch kleinste Mengen werden im Versandlager individuell auf den Postweg gebracht.

Eine Million Bildungsmaterialien zur Landwirtschaft

Für die Öffentlichkeitsarbeit der Landwirte auf ihren Betrieben und den Unterricht der Lehrkräfte in den allgemeinbildenden Schulen stellt der i.m.a e.V. landwirtschaftliche Bildungsmaterialien zur Verfügung. Jetzt wurden viele Produkte überarbeitet und neu aufgelegt.

Medien-Information

Eine Million Bildungsmaterialien zur Landwirtschaft

Neue Substanz für die Öffentlichkeitsarbeit und den Schulunterricht

Die Ferien der meisten Bundesbürger finden in diesem Jahr in Deutschland statt und viele Urlauber nutzen die Zeit für Besuche auf Bauernhöfen. Landwirte halten dann gerne Info-Material bereit, das ihnen der i.m.a e.V. zur Verfügung stellt. Für die Öffentlichkeitsarbeit der Bauern, aber auch zur Vorbereitung der Lehrkräfte auf das kommende Schuljahr, füllt der gemeinnützige Verein jetzt wieder seine Lager – mit mehr als einer Million neuer und nachgedruckter Bildungsmaterialien.

„Allein für unsere „3-Minuten-Info“-Reihe haben wir zu 26 Themen der Landwirtschaft 640.000 Flyer nachdrucken lassen und vorab die relevanten Zahlen und Fakten aktualisiert“, sagt i.m.a-Geschäftsführer Patrik Simon. Die Flyer sind bei Landwirten sehr beliebt, weil sie damit ihre Hofbesucher über viele landwirtschaftliche Themen in sehr kompakter Form informieren können. Die handlichen Faltblätter vermitteln Basiswissen über Nutztiere, Nutzpflanzen und gesellschaftliche Themen der Landwirtschaft. Besonders in der Schule werden sie gerne für die Vorbereitung von Referaten, als Grundlage für Hausaufgaben oder als Sachtexte für die ganze Klasse eingesetzt.

Bei kleineren Kindern der Elementar- und Primarstufe sind die i.m.a-Malhefte sehr beliebt, die zugleich (Vor)Lesebücher sind. Von den beiden Themenheften zur Herkunft unserer Lebensmittel „Brötchen, Milch und Marmelade“ und zur Landtechnik „Von der Saat zum Korn – mit großen Maschinen“ wurde eine Auflage von 150.000 Exemplaren nachgedruckt.

Bereits im Vorgriff auf das neue Schuljahr werden auch für den Einsatz im Unterricht eine Reihe von Lehr- und Lernmaterialien neu aufgelegt, so z.B. 80.000 Unterrichtsposter zu zehn der insgesamt 17 Themen, die sich vom Ackerbau über die Tierhaltung bis zur Nachhaltigkeit und Artenvielfalt erstrecken. Patrik Simon: „Es bereitet unserem Team sehr viel Freude, die scheinbar unendliche Themenvielfalt der Landwirtschaft für den pädagogischen Einsatz und die Verbraucherinformation aufzubereiten und bereitzustellen. Derzeit bereiten wir, neben der Aktualisierung und Nachproduktion unserer etablierten Angebote, ein gutes Dutzend neuer Materialien und ein E-Learning-Portal für die Veröffentlichung vor. Insgesamt werden wir in diesem Jahr wieder deutlich mehr als eine Million Materialien produzieren.“

Dabei hält sich der Verein strikt an die zu Beginn seines Jubiläumsjahrs im November 2019 ausgegebene Direktive und lässt seine Materialien umweltfreundlich produzieren. Dass auf den Nachdrucken nicht überall die entsprechenden Gütesiegel z.B. auf das verwendete FSC-Papier aus nachhaltiger Holznutzung hinweisen, ist nach Ansicht des i.m.a-Geschäftsführers zweitrangig: „Uns kommt es vielmehr darauf an, den knappen Platz zum Beispiel auf unseren kompakten 3-Minuten-Infos zur Vermittlung von Wissen als für die Platzierung von Siegeln zu nutzen. Nachhaltiges Handeln sollte heute eigentlich für jeden selbstverständlich sein.“

  • Pm Ima Materialien 200709 Bild 1

  • Pm Ima Materialien 200709 Bild 3

  • Pm Ima Materialien 200709 Bild 2

Einrichtung einer „Zukunftskommission“ begrüßt

Der i.m.a e.V. begrüßt den Dialog zwischen Bundesregierung und Repräsentanten der Agrar-Szene. Inbesondere das Bestreben, die Kultusministerien aufzufordern, in Schulbüchern für eine realistische Darstellung der Landwirtschaft zu sorgen, sei richtig.

Medien-Information

Einrichtung einer „Zukunftskommission“ begrüßt

Kultusministerien verpflichten, Landwirtschaft im Unterricht zu verankern

Der i.m.a e.V. begrüßt die Bestrebungen von Bundesregierung und Bauern, das heute im Kanzleramt begonnene Gespräch über die Perspektiven der Landwirtschaft fortzusetzen. Jedoch dürfe der Dialog nicht allein auf die Politik und Agrar-Szene begrenzt bleiben, sondern müsse die gesamte Gesellschaft einbeziehen. Dies beginne bereits in den Schulen. Dort müsse verstärkt darauf geachtet werden, dass Lehrmaterialien die Realität in der Landwirtschaft realistisch darstellen und dass dem Mobbing von Bauernkindern entgegengewirkt werde.

„Wir begrüßen die Entscheidung der Bundesregierung und der beteiligten Bauern, den Dialog in einer „Zukunftskommission Landwirtschaft“ fortzusetzen“, sagte i.m.a-Geschäftsführer Patrik Simon heute nach dem Treffen von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner mit Repräsentanten von landwirtschaftlichen Verbänden und Interessengruppen. „Aber es darf nicht bei Treffen auf Fachebenen bleiben. Die Akzeptanz der Landwirtschaft fängt beim Verbraucher an der Ladentheke an“, so Simon weiter. „Darum muss es gelingen, auf allen Ebenen für mehr Verständnis für die Sorgen und Nöte der Landwirte und die Wünsche der Bevölkerung sowie die politischen Notwendigkeiten zu sensibilisieren.“ Transparenz sei das Gebot der Stunde.

In diesem Zusammenhang begrüßt der i.m.a e.V., zu dessen Schwerpunkten landwirtschaftliche Bildungsarbeit für Lehrkräfte und Schulkinder gehört, dass man auf die Kultusminister der Länder zugehen wolle, damit Schulbücher und Lehrmaterialien die Realität der Landwirtschaft abbilden. „Wir fordern das bereits seit vielen Jahren“, erläuterte Simon und verwies auf repräsentative Untersuchungen des i.m.a e.V., bei dem zuletzt zwei Drittel der Bundesbürger kritisiert hatten, dass in den Schulen kein realistisches Bild der Landwirtschaft vermittelt werde.

Fehlendes Verständnis für die Arbeit der Landwirte und einseitige Agitation von Interessengruppen haben immer wieder dazu geführt, dass Kinder aus Bauernfamilien von Klassenkameraden gemobbt wurden; z.T. sogar von Lehrkräften. „Hier sind die Bildungsbehörden in der Pflicht“, so Patrik Simon. „Es ist höchste Zeit, dass sich hier etwas ändert, denn in der Schule wird die Basis für das Verständnis von aktueller Landwirtschaft gelegt. Was dort nicht geleistet wird, lässt sich später kaum reparieren.“

Der i.m.a e.V. stehe, wie seine Mitglieder, die Landesbauernverbände und vielen Bauernfamilien, bereit für den Dialog mit politischen Mandatsträgern und allen interessierten gesellschaftlichen Gruppen. Simon: „Wenn das heutige Treffen keine Schaufenster-Veranstaltung gewesen sein soll, müssen schnellstens greifbare Ergebnisse her. Auf den Dialog müssen Entscheidungen mit spürbaren Veränderungen folgen.“

PDF-Download, 200 kB

Image Studie 2017 Slide 24

Einseitige Medienberichte fordern Bauernopfer

i.m.a kritisiert Medienbeiträge als Ursache für Mobbing von Bauernkindern

Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht irgendwo in Deutschland die Landwirtschaft und damit die Bauern und Bäuerinnen an den Pranger gestellt werden. Das hat heute der Verein i.m.a – information.medien.agrar e.V. in Berlin kritisiert. Anlass ist ein Artikel einer norddeutschen Tageszeitung, in der auf der Kinderseite die Tierhaltung und der Fleisch-Konsum als Ursachen für Erderwärmung und Klimawandel verantwortlich gemacht werden. Und in dem neben vielen sachlichen Fehlern keiner der angeblichen Verursacher zu Wort kommt.

„Als Folgen solcher einseitigen Berichterstattungen werden immer häufiger Kinder von Landwirten in Kitas und Schulen gemobbt“, beschreibt Patrik Simon die Situation. Der i.m.a-Geschäftsführer kennt viele Fälle, in denen Bauernkinder und deren Eltern als Tierschänder und Umweltsünder diskreditiert werden.

Unwissen und Vorurteile

„Du stinkst nach Kuh“ wurde jüngst das Kind eines Bauern in der Kita beleidigt. Die Reaktionen waren überwältigend – und zwar positiv. Denn viele Facebook-Nutzer, wo der Fall bekannt wurde, unterstützten die Meinung des Kindes, das auf den Vorwurf geantwortet hatte, „Die Kühe stinken nicht; die riechen gut.“ Dazu Patrik Simon: „Wenn Unwissen auf Vorurteile trifft, die sich mit falschen Fakten paaren, ist der Nährboden für Konflikte bereitet – mit fatalen Folgen, die von Ausgrenzungen bis zu Handgreiflichkeiten auf dem Schulhof reichen.“

Einseitige Sichtweise und sachliche Fehler

Auch im Fall des aktuellen Zeitungsartikels, der als Agenturmeldung die Runde durch Redaktionen in Deutschland macht, kommen neben der einseitigen Sichtweise auf die Tierhaltung sachliche Fehler hinzu. Da wird zu einem Foto aus einem Schweinestall von Käfighaltung gesprochen, obwohl es sich um einen Ferkel-Schutzkorb handelt. „Weil das Fleisch billig sein soll, müssen die Tiere leiden“, wird als grundsätzliche Behauptung unreflektiert aufgestellt und „auch Bio-Fleisch kommt oft nicht von einem gesunden Tier“ darf ein Aktivist unsinnigerweise unwidersprochen behaupten.

Überforderung und Hilflosigkeit

Bernd Schwintowski, Pressesprecher beim i.m.a e.V., ist dem konkreten Fall nachgegangen. Er hat eine erschreckende Überforderung und Hilfslosigkeit in den Redaktionen entdeckt: „Die Kollegen sind oft völlig überlastet und haben keine Zeit, Agenturmeldungen zu überprüfen oder zusätzliche Meinungen zu recherchieren.“ Auch in den Agenturen sind fehlendes Personal und Zeitnot ein Problem. So bedient man sich gerne der medial gut aufbereiteten Beiträge von Interessengruppen und übersieht dabei, auch die andere Seite zu Wort kommen zu lassen. „Die Auswirkungen einer einseitigen Berichterstattung, die zum Mobbing von Bauernkindern führen, sind den Journalisten dabei nicht bewusst“, hat Schwintowski festgestellt.

Appell und Forderung

„Wir appellieren an die Medien, ihre Rolle als kritisches Korrektiv auszufüllen und im Interesse einer objektiven und umfassenden Verbraucherinformation über die Realität in der Landwirtschaft immer alle Seiten zu betrachten“, fordert Patrik Simon.

Beispiel und Vorbild

Wie eine ausgewogene Kommunikation funktionieren kann, belegt der i.m.a e.V. seit zwanzig Jahren mit seiner Schülerpressekonferenz auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin. In diesem Jahr lautet das Thema „Massentierhaltung aufgedeckt“, und wieder sind Schülerinnen und Schüler aus den Redaktionen von Schülerzeitungen und von Medienarbeitsgruppen der Schulen eingeladen, um sich eine eigene Meinung zu einem in der Gesellschaft kontrovers diskutierten Thema zu bilden.

Am Mittwoch, 24. Januar 2018, stehen den Jungen und Mädchen ab 11.00 Uhr auf der Bühne vom „ErlebnisBauernhof“ in der Messehalle 3.2 Experten aus der Praxis Rede und Antwort. Teilnehmen werden Landwirte, die sowohl die konventionelle als auch die biologische Tierhaltung betreiben, ein Tierarzt und ein Aktivist, die über ihre Arbeit berichten und Informationen aus erster Hand bieten.

Auch die Journalisten der etablierten Medien sind eingeladen, an der Schülerpressekonferenz als Beobachter teilzunehmen. Beim i.m.a e.V. ist man gespannt, wie groß das Interesse an einer Sicht aus verschiedenen Perspektiven ist.

EinSichten bei Tierhaltern zum Erntedankfest

Wenn in Deutschland Erntedank gefeiert wird, stehen meist die Ernten vom Acker im Fokus. Der Dank sollte aber auch Tierhaltern gelten, die ebenso zur Versorgung mit Nahrungsmitteln beitragen, wie auf einem EinSichten-Betrieb deutlich gemacht wurde.

Medien-Information

EinSichten bei Tierhaltern zum Erntedankfest

Das Erntedankfest in der deutschen Landwirtschaft hat unterschiedliche Gesichter. In vielen Regionen steht es in Verbindung mit religiösen Traditionen. An anderen Stellen sind es eher weltliche Aspekte, die im Fokus stehen. Immer geht es darum, die Arbeit der Landwirte zu würdigen, sich an den Ernteerträgen zu erfreuen und nicht zuletzt auch zu genießen, was erzeugt wurde. 

Das ist bei Tierhaltern nicht anders als bei Ackerbauern. Und darum nutzen auch tierhaltende Betriebe das Erntedankfest für ihre Begegnung mit Verbrauchern. Gerade für Betriebe, die sich an der i.m.a-Transparenz-Initiative "EinSichten in die Tierhaltung" beteiligen, ist das Erntedankfest damit eine weitere Gelegenheit, Besucher auf den Höfen willkommen zu halten.

Das hatte sich auch Familie Kruse aus Dallgow-Döberitz gedacht, einem Vorort von Berlin in Brandenburg, und zum Erntedankfest auf ihren den Hof nach Falkensee eingeladen. Dort können die Besucher nicht nur sehen, wie die 3.200 Legehennen gehalten werden. Der zwanzig Hektar große Betrieb produziert auch Gemüse und hat sich als Gartenbaubetrieb ein weiteres Standbein geschaffen. 

Verkauft werden die Erzeugnisse ausschließlich in der Direktvermarktung. Ein Hofladen bietet Besuchern nicht nur anlässlich des Erntedankfestes Gelegenheit, die regionalen Produkte zu probieren und zu erwerben.

Für uns vom i.m.a e.V. war das Erntedankfest auf dem Hof Falkensee eine willkommene Gelegenheit, an der Seite von Landwirtin Katrin Kruse Hofbesucher über die Tierhaltung in Deutschland zu informieren. Dana Heyligenstädt, die Projektkoordinatorin unserer Transparenz-Initiative, nutzte den Besuch in Falkensee zudem, um den Kontakt zu einem EinSichten-Betrieb zu intensivieren, der in der landwirtschaftlichen Kommunikationsarbeit eine besondere Rolle spielt. Denn tierhaltende Betriebe in der Nähe von Großstädten sind eher selten. Entfernungen zu Bauernhöfen sind daher oft die größte Hürde für einen Hofbesuch. Für den Hof Falkensee vor den Toren von Berlin gilt das nicht, was ihn gerade für die Begegnung mit den von der Landwirtschaft entrückten Großstädtern so interessant macht.

 

 

Druckfähiges Bildmaterial sowie weitere Informationen über unseren Verein und unsere Arbeit erhalten Sie von uns gerne auf Anfrage.

Presse-Kontakt: Bernd Schwintowski

  • Erntedank in Brandenburg: Katrin Kruse vom Hof Falkensee (links) mit EinSichten-Projektkoordinatorin Dana Heyligenstädt.

  • Ausgang: Die Legehennen auf dem Hof Falkensee haben viel Platz für den täglichen Freilauf.

Emnid-Studie 2020 Kapitel-1

Studien und Analysen

Die Zukunft der deutschen Landwirtschaft

Repräsentative Bevölkerungsumfrage 2020 von KANTAR Emnid im Auftrag des information.medien.agrar e.V. anlässlich des 60-jährigen i.m.a-Jubiläums.

Was die Masse will

Regionalität ist bei der Bevölkerung Trumpf. Sie erwartet, dass die Versorgung mit regionalen Produkten von der Landwirtschaft sichergestellt wird. Auch in Krisenzeiten. Die Preisfrage stellt sich dabei für die meisten Bundesbürger nicht.

Welche der folgenden Aufgaben sollten die deutschen Landwirte jetzt und in Zukunft für unsere Gesellschaft erfüllen?


Tierwohl und billige Lebensmittel haben weniger Bedeutung

In Krisenzeiten sind den Menschen ihre persönlichen Bedürfnisse am wichtigsten. Das machen die Antworten auf die Frage nach dem Anspruch der Bevölkerung an die Landwirtschaft deutlich: Die Versorgung mit Nahrungsmitteln rangiert vor dem Einhalten von Tierwohlstandards und hat für die Menschen inzwischen ebenso viel Bedeutung wie der Erhalt und die Pflege der Kulturlandschaften. Damit einher geht die Erwartung, dass sich die Landwirte für den Umwelt- und Klimaschutz engagieren und dabei zugleich fortschrittlich agieren, die Artenvielfalt fördern und zur Energieversorgung beitragen.

Die Verbraucher in Deutschland sind weniger an preiswerten Lebensmitteln interessiert, als bisher vermutet

Für 46 Prozent der Befragten scheint der Preis für Nahrungsmittel weniger wichtig zu sein. Nur für die Ostdeutschen war dies zu sechzig Prozent ein wichtiger Aspekt.

Der Wunsch nach regionalen Produkten ist nirgendwo in Deutschland größer als in der Hauptstadt

Hundert Prozent aller befragten Berliner erwarten künftig von der Landwirtschaft, dass sie ihnen regional erzeugte Produkte zur Verfügung stellt. Bundesweit am deutlichsten ist diese Erwartungshaltung bei Menschen zwischen 40 und 49 Jahren mit mittlerer Schulbildung ausgeprägt und in Drei-Personen- Haushalten mit einem monatlichen Nettoeinkommen zwischen 2.500 und 3.500 Euro. Für Schüler und Studenten hat die Herkunft der Produkte etwas weniger Relevanz, ebenso wie für Single- und Zwei- Personen-Haushalte.

Für die Norddeutschen haben Preise für Nahrungsmittel deutlich geringere Relevanz als für Ostdeutsche

Die Erzeugung günstiger Nahrungsmittel durch die Landwirtschaft hat bei den Menschen in Hamburg und Bremen, in Niedersachsen und Schleswig-Holstein deutlich weniger Bedeutung als in allen anderen Bundesländern. Gerade mal für 25 Prozent der Befragten spielt der Preis eine Rolle. Mit 61 Prozent haben in dieser Frage die Menschen in Brandenburg, Mecklenburg- Vorpommern, Sachsen, Sachsen- Anhalt und Thüringen deutlich höhere Erwartungen an die Landwirtschaft.

  • Max Mustermann

    ↪ 91%: Landwirte sollen Kulturlandschaften pflegen

  • Bild-2

    ↪ 90%: Landwirte sollen Klimaschutz verbessern

  • Bild-3

    ↪ 90%: Landwirte sollen fortschrittlich sein

"Die Systemrelevanz der Landwirtschaft rückt in den Fokus"

Dr. Juliane Rumpf, Vorstandsvorsitzende der Agrarsozialen Gesellschaft e.V.

Die Ergebnisse der Umfrage überraschen mich nicht. Sie zeigen, wie sehr die Menschen die Arbeit der in der Landwirtschaft Tätigen wertschätzen und zwar insbesondere in Krisenzeiten, wie wir sie gerade mit der Corona-Pandemie erleben. Juliane RumpfDie Systemrelevanz der Landwirtschaft rückt in den Fokus. Es wird den Menschen klar, wie wichtig und wertvoll Landwirtschaft in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft, in ihrer Region für die tägliche Versorgung mit Nahrungsmitteln ist. Dieses äußert sich zurzeit auch mit einem erfreulichen Absatzzuwachs der Betriebe mit Direktvermarktung.

Daneben zeigt die Umfrage erwartungsgemäß auch den großen Umfang gesellschaftlicher Leistungen, die die Bevölkerung von der Landwirtschaft erwartet. Hier tut sich jedoch eine Kluft auf. Die Landwirte und Landwirtinnen müssen ihre Familien von ihrer Arbeit ernähren können. Daher ist es unabdingbar, dass diesen gesellschaftlichen Forderungen entsprechende Entlohnungsansätze gegenüberstehen. Hier erwarte ich mehr moderne, richtungsweisende Politik für die neue EU-Förderperiode. Mit einer stärkeren Betonung der zweiten Säule bei den Umwelt- und Klimaschutzprogrammen sowie einer Förderung von Maßnahmen zur Erhöhung der Tierwohlstandards könnten dieser gesellschaftliche Konflikt und zugleich die dringend erforderlichen Aufgabenstellungen im Umwelt- und Klimaschutz – endlich – gelöst werden. Denn die Landwirtschaft der Zukunft wird aus meiner Sicht so aussehen, dass wir auf den natürlichen Gunststandorten weiterhin intensiv Landwirtschaft betreiben und Nahrungsmittel in guter Qualität sowie Grundstoffe für erneuerbare Energien erzeugen. Dabei werden die Auflagen zum Schutz von Natur, Umwelt und Klima stetig steigen.

Daneben sehe ich die Landwirtschaft immer stärker im Dienst der Gesellschaft, indem sie Sonderleistungen für den Arten-, Boden-, Gewässer-, Klima- und Tierschutz erbringt. Diese Leistungen müssen künftig nicht nur mit dem Ausgleich entgangenen Nutzens und höherer Kosten (wie heute), sondern endlich auch mit einer angemessenen Einkommenskomponente bedacht werden. Nur dann sind die Programme attraktiv für die Landwirtschaft, nur dann erhöhen sie die Chancen von Landwirtinnen und Landwirten auf kleineren Betrieben und solchen mit ungünstigeren Produktionsbedingungen. Auch das ist eine breit getragene politische Zielsetzung. Die gesellschaftliche Kluft zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft könnte sich schließen. Eigentlich eine einfach zu lösende Aufgabe für alle politisch Verantwortlichen!

Und wie werden diese Aufgaben derzeit von den deutschen Landwirten Ihrer Ansicht nach erfüllt?


Fragt man die Bevölkerung, in welchen Punkten sie die von der Landwirtschaft erwarteten Leistungen heute bereits erfüllt sieht, steht die Versorgungssicherheit an erster Stelle. In allen Regionen, Alters- und Einkommensschichten sind die Menschen zu insgesamt 88 Prozent zufrieden. Schlusslicht bei der wahrgenommenen Realität ist das Tierwohl. Nur 39 Prozent der Bevölkerung erkennen an, dass die Standards eingehalten werden. Am wenigsten davon überzeugt sind die 30- bis 39-jährigen Befragten, die Gruppe der Schüler und die Menschen in Berlin.

"Wertschätzung, Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit unserer Landwirtschaft erhalten"

Ute Volquardsen, Präsidentin der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein

Dieses Ute VolquardsenChart zeigt, dass die große Mehrheit der Bevölkerung in unserem Land mit der ureigenen Aufgabe der Landwirtschaft, nämlich die Ernährung zu sichern, darunter auch mit regionalen und ebenso bezahlbaren Lebensmitteln, zufrieden ist. Corona hat uns zuletzt allen eindringlich vor Augen geführt, wie wichtig regionale Lieferketten sind, wie groß teils die Abhängigkeiten vom Ausland sind, und wie fragil das globale System in der Krise sein kann. Plötzlich hieß es (endlich) wieder: Landwirtschaft ist systemrelevant! Das freut mich als Landwirtin und als Präsidentin einer Landwirtschaftskammer doppelt.

Dennoch müssen wir als Branche selbstkritisch zur Kenntnis nehmen, dass es gerade die jungen Verbraucher und Verbraucherinnen sind, - die Zukunft unserer Gesellschaft -, die der Landwirtschaft kritisch gegenüberstehen (siehe Chart). Das mag zum einen mit einer immer größeren Entfremdung von der modernen Arbeitsweise und dem Leben auf dem Lande zu tun haben, zum anderen aber auch mit unerfüllten Wünschen nach mehr Anstrengungen zum Klimaschutz, der Erhaltung der Artenvielfalt und Förderung des Tierwohls. Die Agrarbranche sollte sich hier auf der einen Seite lösungsorientiert zeigen und auf der anderen Seite noch mehr kommunizieren, dass sie ihren Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leistet und bereit ist, auch künftig zu leisten. Diese Anstrengungen dürfen, wenn sie politisch „verordnet“ werden, jedoch nicht dazu führen, dass bestimmte Betriebszweige unrentabel werden und ins Ausland verlagert werden. Letztlich geht es hier also um Wertschätzung, Wertschöpfung und die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen landwirtschaftlichen Produktion in unserem Land.

Welche der folgenden Aufgaben sollten die deutschen Landwirte jetzt und in Zukunft für unsere Gesellschaft erfüllen? = SOLL

Und wie werden diese Aufgaben derzeit von den deutschen Landwirten Ihrer Ansicht nach erfüllt? = IST


Tierwohl offenbart Widerspruch zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Nur 39 Prozent der Befragten sind mit der Einhaltung der Tierwohl- Standards in der Landwirtschaft zufrieden. Aber 91 Prozent der Bevölkerung erwarten, dass sich in diesem Punkt mehr verbessert. Mehr als die Hälfte der Menschen sind also mit der wahrgenommenen Realität unzufrieden. So groß ist die Diskrepanz bei keinem anderen Aspekt dieses Fragenkomplexes. Nur noch beim Schutz der Umwelt und des Klimas bzw. der Förderung der Artenvielfalt gehen mit 42 bzw. vierzig Prozent Wunsch und Wirklichkeit weit auseinander. Weniger groß ist der Abstand in der Erwartung der Bevölkerung, dass die Landwirtschaft zur Energieversorgung beiträgt (17%) oder in der Einschätzung von deren Fortschrittlichkeit (15%).

In einem Punkt werden die Erwartungen der Bevölkerung an die Landwirtschaft übertroffen

Fast drei Viertel der Befragten erkennen an, dass die Landwirtschaft preiswerte Nahrungsmittel produziert. Erwartet hatten das gerade mal 46 Prozent der Bevölkerung.

local market

↪ 97%: Regionale Versorgung – besser als erwartet

In den persönlichen Erlebnisbereichen nähern sich Wunsch und Wirklichkeit einander deutlich an

Die wahrgenommene Realität kann durch Beiträge in Medien und Online-Netzwerken beeinflusst werden. Verfügen die Befragten jedoch über eigene Erfahrungen, fallen die Ergebnisse anders aus: Dann liegen z.B. nur noch acht oder zwölf Prozent zwischen dem Wunsch der Menschen nach einer Versorgung mit regionalen Lebensmitteln bzw. der Versorgung in Krisenzeiten und der wahrgenommenen Realität.

"Wir brauchen digitale Lösungen im Stall und auf dem Acker"

Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft

Die Corona-Krise hat uns allen gezeigt, local marketdass volle Regale keine Selbstverständlichkeit sind. Vielen ist wieder stärker bewusst geworden, warum wir eine erfolgreiche heimische Land- und Ernährungswirtschaft brauchen. Den Umfragen unseres Ministeriums zufolge hat für fast 40 Prozent der Menschen durch Corona die Bedeutung der Landwirtschaft nochmals zugenommen. Dass diese systemrelevant ist, stellt sicher niemand mehr infrage. Das dokumentiert auch die Gegenüberstellung von Aufgabenanspruch und Aufgabenerfüllung dieser Studie. Sie zeigt, dass die Menschen sich von der Landwirtschaft gut versorgt fühlen, auch in der Krise. Und dass sie sich mehr regionale Produkte wünschen.

Gleichzeitig macht die Studie deutlich, dass die Bevölkerung einen hohen Anspruch an die Landwirtschaft im Hinblick auf den Schutz von Umwelt, Natur und Klima hat, dass Tierwohl einen hohen Stellenwert einnimmt. Die Ergebnisse zeigen aber, dass viele der Studienteilnehmer diesbezüglich noch mehr Leistungen von der Landwirtschaft erwarten. Wie das gelingen kann? Indem die Landwirtschaft noch nachhaltiger arbeitet, ökologisch-produktiv ist. Dazu brauchen wir digitale Lösungen im Stall und auf dem Acker, müssen bei der Züchtung auch mit neuen Technologien vorankommen und sollten auch bei der Düngung und im Pflanzenschutz noch besser und effektiver werden.

Download der Publikation (4,5 MB)

Bildquellen

Titelbild, Trecker Gemuese: adobeStock_© magdal3na
Chart-1, Aufgaben Soll: i.m.a-eV_© Sarah Kienapfel
Landschaft, Luftbild: adobeStock_© TRFilm
VW-Bus, Praxis-Theorie: adobeStock_© Thomas Reimer
Drohne Feld Landwirtin: adobeStock_© scharfsinn86
Dr. Juliane Rumpf: © Ulrike Baer
Chart-2, Aufgaben Ist: i.m.a-eV_© Sarah Kienapfel
Ute Volquardsen: LWK Schleswig-Holstein_© Iris Jäger
Chart-3, Soll-Ist-Vergleich: i.m.a-eV_© Sarah Kienapfel
Wochenmarkt Corona-Maske: adobeStock_© Valeria Schettino
Julia Klöckner: © CDU Rheinland-Pfalz

Emnid-Studie 2020 Kapitel-2

Studien und Analysen

Die Zukunft der deutschen Landwirtschaft

Repräsentative Bevölkerungsumfrage 2020 von KANTAR Emnid im Auftrag des information.medien.agrar e.V. anlässlich des 60-jährigen i.m.a-Jubiläums.

Wasser darf was kosten

Wertewandel

Bisher wurde immer wieder angenommen, dass die Zahlungsbereitschaft der Mehrheit der Bevölkerung für Lebensmittel aus artgerechter Tierhaltung am höchsten ist. Das war ein Irrtum. Noch wichtpiger ist den Menschen sauberes Grundwasser.

Tierhaltung, regional erzeugte Lebensmittel, der Erhalt der Artenvielfalt, weniger Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder die klimafreundliche Herstellung von Produkten - alles hat für die Bevölkerung weit weniger Bedeutung.

Die Zahlungsbereitschaft für sauberes Wasser ist bei den Bundesbürgern höher als für jede andere Leistung. Obwohl die Wasserversorgung in Deutschland ein deutlich höheres Niveau als in anderen vergleichbaren Ländern hat, wären die Menschen bereit, für die Sicherstellung dieser Versorgung künftig noch mehr Geld auszugeben.

Angenommen, für einige Dinge müssten Sie künftig mehr Geld ausgeben. Wie wichtig wären Ihnen dann folgende Dinge?


Frauen haben höhere Zahlungsbereitschaft

Das von den Vereinten Nationen verbriefte Menschenrecht auf sauberes Wasser ist auch für die Bevölkerung in Deutschland ein wichtiges Gut. 82 Prozent der Befragten würden dafür mehr Geld ausgeben - um zehn Prozent sogar deutlich mehr Frauen als Männer.

Auch in allen anderen in der Umfrage genannten Punkten sind die Frauen bereit, mehr als die Männer zu bezahlen: Bei der artgerechten Tierhaltung sind es 16 Prozent, beim Erhalt der Artenvielfalt 14 Prozent, die eine höhere Zahlungsbereitschaft haben. Jeweils zwölf Prozent beträgt der Abstand der Frauen zur Zahlungsbereitschaft der Männer bei regionalen Lebensmitteln und einer Verringerung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln.

Was hohen und niedrigen Einkommensschichten besonders wichtig ist

Mit 89 Prozent gibt es in den Haushalten mit einem monatlichen Nettoeinkommen von weniger als 1.500 Euro die größte Zahlungsbereitschaft für sauberes Grundwasser. Sie liegt sogar um zehn Prozent über der von Haushalten mit mehr als 3.500 Euro Nettoeinkommen.

Dagegen sind Haushalte mit hohem Einkommen zu 66 Prozent bereit, für regionale Lebensmittel mehr Geld auszugeben; besonders in der Altersgruppe von 30 bis 39 Jahren (71%), in Sachsen und Thüringen (72%) sowie in Baden-Württemberg (70%).

Die höchste Zahlungsbereitschaft für eine artgerechte Tierhaltung ist mit 74 bzw. 72 Prozent in der Bevölkerung zwischen 30 und 39 Jahren sowie bei den Senioren über sechzig Jahren verbreitet.

Mit 76 Prozent ist den Befragten in Berlin der Erhalt der Artenvielfalt um mehr als ein Drittel wichtiger als den Menschen in allen anderen Bundesländern.

  • Max Mustermann

    ↪ 82%: Sauberes Grundwasser ist mehr Geld wert

  • Bild-2

    ↪ 70%: Zahlungsbereitschaft für mehr Tierwohl

  • Bild-3

    ↪ 60%: Für regionale Lebensmittel wird gerne mehr ausgegeben

"Es ist leichter, zu sagen, dass man mehr Geld für Tierwohl ausgeben würde, als es dann auch wirklich zu tun"

Josef Seitz, Landwirt in Oberbayern

Als Bauernfamilie betreiben wir Hopfenanbau, Josef SeitzSchweinehaltung und Ackerbau, und produzieren, was der Handel sucht. Produkte, die immer gleich sind und die sich nicht ständig in Qualität, Größe, Gewicht und vielen weiteren Merkmalen ändern. Es gibt natürlich auch Marktlücken wie die Direktvermarktung am Hofladen, die für uns jedoch auch erst einmal mit Kosten verbunden ist und viel Zeit benötigt. Und wenn der Hofladen zu weit vom Verbraucher entfernt ist, deckt der Umsatz kaum die Kosten. Somit ist Direktvermarktung nicht für jeden Betrieb geeignet.

Sauberes Grundwasser ist für uns Landwirte die Grundlage erfolgreicher Arbeit; und nicht nur, weil auch wir an unsere Kinder denken. Wir düngen nur so viel, wie es unsere Pflanzen zum Wachstum brauchen. Je mehr dabei unsere Arbeit eingeschränkt wird, umso größer wird das Risiko, dass unsere Pflanzen nicht gedeihen und Ernten ausfallen.

Das von Verbrauchern gepriesene Interesse an mehr Tierwohl kommt bei vielen Umfragen zur Geltung, jedoch ist der Absatz der Tierwohlprodukte eher gering. Es ist leichter, in einer Umfrage zu sagen, dass man mehr Geld für Tierwohl ausgeben würde, als es dann auch wirklich zu tun, wenn beim Einkaufen die SUPER-RABATTE mit billigstem Fleisch locken.

Wäre das Kaufinteresse der Verbraucher anders, würden z.B. Supermärkte dies wahrnehmen und ihr Sortiment umstellen. Schlachthöfe würden die Forderungen der Vermarkter zu spüren bekommen und müssten dann mehr Geld für Tierwohlhaltung ausgeben, um mehr Tiere aus diesen Haltungssystemen zu bekommen, die sich der Verbraucher wünscht. Dann wären auch bei uns Landwirten die Preise besser und es würden sich vielleicht mehr Betriebe eine Umstellung überlegen. Es entscheidet also am Ende immer der Verbraucher, welche Produkte und Haltungssituationen er fördert.

Download der Publikation (4,5 MB)

Bildquellen

Euro-Wasser: AdobeStock_© K.-U.Häßler
Hand im Wasser: AdobeStock_© Wunderbild
Frau mit Schweinen: i.m.a/Timo Jaworr
Hofladen: i.m.a/Timo Jaworr
Josef Seitz: privat

Emnid-Studie 2020 Kapitel-3

Studien und Analysen

Die Zukunft der deutschen Landwirtschaft

Repräsentative Bevölkerungsumfrage 2020 von KANTAR Emnid im Auftrag des information.medien.agrar e.V. anlässlich des 60-jährigen i.m.a-Jubiläums.

Gute Herkunft

Wo ihr Fleisch herkommt, ist den Verbrauchern in Deutschland wichtig. Größtes Vertrauen genießen heimische Produkte. Auch international ist die Herkunftsbezeichnung "Made in Germany" beim Fleisch ein Zertifikat für Qualität.

Einmal angenommen, Sie hätten beim Einkauf die Wahl zwischen einem Stück Fleisch aus Deutschland und einem gleichen Stück Fleisch aus dem Ausland. Für welches würden Sie sich entscheiden oder wäre Ihnen das egal?


Deutschland spielt(e) in der Export-Oberliga mit

Die Europäer lieben deutsches Schweinefleisch. Mehr als drei Viertel wird in die EU-Länder exportiert; besonders viel nach Italien. Inzwischen nimmt jedoch die Nachfrage aus China rapide zu. 2020 hat das Land erstmals Italien als Hauptabnehmer überholt - bis ein Exportstopp wegen der Afrikanischen Schweinepest den Handel zusammenbrechen ließ.

Bislang gehörte Deutschland zu den Top-3-Ländern beim Export von Schweinefleisch. Der Weltmarktanteil lag bei mehr als 15 Prozent. Die Unterschiede zu den Spitzenreitern Spanien und USA waren marginal und lagen im Nachkommabereich. Gegenüber Dänemark und den Niederlanden betrug der Abstand fast sieben Prozent. Das bewies: Deutsches Schweinefleisch ist international geschätzt.

Beim Fleischexport insgesamt belegt Deutschland mit einem Marktanteil von knapp sieben Prozent den fünften Rang; hinter den Niederlanden. Die drei Spitzenplätze teilen sich die USA, Brasilien und Australien. Die USA exportieren fast doppelt so viel Fleisch wie Deutschland.

Fleisch aus Deutschland wird vor allem von älteren Zielgruppen bevorzugt
meat-flags

↪ 87%: Lieber Fleisch aus Deutschland

Auch hierzulande wissen die Verbraucher die Qualität einheimischen Fleisches zu schätzen. 87 Prozent der Bevölkerung würden deutsches Fleisch der Importware vorziehen. Bei den Menschen jenseits der Fünfzig sind es sogar 91 Prozent. Fleisch aus Deutschland ist zu 90 Prozent besonders in Bayern begehrt. Fleisch aus dem Ausland wird bei den Befragten in Brandenburg, Mecklenburg- Vorpommern und Sachsen-Anhalt geschätzt - auf einem geringen Niveau von acht Prozent. In den anderen Bundesländern liegt das Interesse gerade mal bei einem Prozent oder sogar unterhalb der Messgrenze.

Beim Fleisch hat allenfalls das Einkommen Einfluss auf die Frage nach der Herkunft

Mit 92 Prozent kaufen vor allem Haushalte Fleisch aus Deutschland, die über ein monatliches Nettoeinkommen von mehr als 3.500 Euro verfügen. Wo weniger als 1.500 Euro im Monat zur Verfügung stehen, sind es immer noch 74 Prozent der Haushalte, die einheimisches Fleisch bevorzugen. Aber auch 19 Prozent der Befragten geben an, die Herkunft sei ihnen egal - mehr als drei Mal so viel wie bei den Spitzenverdienern.

Fast sechzig Kilo Fleisch verzehrt der Bundesbürger im Jahr - Tendenz abnehmend. Nach Schweinefleisch mit mehr als 34 Kilo ist es vor allem Geflügel mit knapp 14 Kilo. Der Rindund Kalbfleischverzehr bringt es gerade mal auf zehn Kilo pro Jahr in der bundesdeutschen Bevölkerung.

"Eine nachhaltigere und tiergerechtere Landwirtschaft ist unumgänglich"

Dörte Elß, Vorstand Verbraucherzentrale Berlin

Die vorliegende Umfrage zeigt, doerte elssdass Verbraucher und Verbraucherinnen heute bewusster konsumieren und sich immer mehr damit beschäftigen, woher ihre Lebensmittel kommen. Mit dem Einkauf des heimischen Fleischs wollen sie sowohl die heimischen Betriebe als auch regionale Wertschöpfungskreisläufe fördern. Dies wird wahrscheinlich in Zukunft noch verstärkt. Nicht nur die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass funktionierende Versorgungsstrukturen innerhalb eines Landes wichtig sind.

Die Zukunft der Landwirtschaft und damit auch der Lebensmittelproduktion wird einigen Wandel mit sich bringen. Nährstoffüberschüsse, Artenrückgang, Klimawandel und Tierwohl sind einige der Probleme, für die Lösungen gefunden werden müssen.

Eine nachhaltigere und tiergerechtere Landwirtschaft ist unumgänglich, um auch in Zukunft eine gute Versorgung der Bevölkerung gewährleisten zu können. Der Pflanzenbau sollte Umwelt und Naturschutz in Einklang bringen und gleichzeitig widerstandsfähig gegenüber Wetterereignissen sein. Die Tierhaltung muss insgesamt tiergerechter und für den Verbraucher transparenter, zum Beispiel über ein staatliches Tierwohllabel, gekennzeichnet werden. Dafür bedarf es neben Innovationen auch bewährter Techniken und Methoden, wie sie heutzutage zum Beispiel im Bio-Landbau schon angewendet werden.

Die EU-Agrarpolitik muss gezielt dafür eingesetzt werden, nachhaltige und tiergerechte Produktionsweisen zu fördern, denn nur so können Ressourcen langfristig genutzt werden. Die Initiierung und Stärkung regionaler Wertschöpfungskreisläufe fördert einerseits den für die Landwirtschaft wichtigen ländlichen Raum und führt gleichzeitig dazu, dass der Verbraucherwunsch nach regionalen Lebensmitteln erfüllt werden kann. Bei alldem ist es besonders wichtig, dass verlässliche gesetzliche Regelungen zur Kennzeichnung regionaler Lebensmittel entstehen, denn nur so können Verbraucher und Verbraucherinnen mit einer bewussten Kaufentscheidung diesen Wandel auch unterstützen.

Und einmal angenommen, das Stück Fleisch aus dem Ausland kostet Sie 5 Euro. Wie teuer dürfte das Fleisch aus Deutschland dann sein, sodass Sie es gerade noch kaufen?

Bei einem Angebotspreis von 5 Euro für ausländisches Fleisch liegt die maximale Zahlungsbereitschaft für deutsches Fleisch bei...

Für deutsches Fleisch wird gerne mehr Geld ausgegeben

meat-price

↪ 21%: Fleisch aus Deutschland dürfte bis zu sechs Euro teurer sein

Acht von zehn Befragten, die Fleisch aus Deutschland bevorzugen, würden dafür auch mehr Geld ausgeben. Durchschnittlich 8,71 Euro würden sich die Verbraucher ein Stück deutsches Fleisch kosten lassen, wenn ein vergleichbares Produkt aus dem Ausland fünf Euro kosten würde.

Senioren über sechzig Jahre würden im Durchschnitt drei Euro mehr und damit maximal 8,05 Euro bezahlen, während junge Menschen zwischen 14 und 29 Jahren die höchste Zahlungsbereitschaft haben. Sie würden für durchschnittlich 9,33 Euro ein Stück Fleisch aus heimischer Produktion kaufen. Ähnlich viel, 9,27 Euro, wären Befragte aus der Altersgruppe zwischen 40 und 49 Jahren bereit zu zahlen.

Mit dem Bildungsstand steigt auch die Zahlungsbereitschaft. Mit 8,86 Euro für ein Stück Fleisch aus Deutschland ist sie bei Menschen mit Abitur und Studium am höchsten. Beim monatlich verfügbaren Haushaltsnettoeinkommen gibt es diese Tendenz nicht. Hier sind zwar die Haushalte mit mehr als 3.500 Euro Monatseinkommen bereit, bis zu 4,02 Euro mehr zu bezahlen. Aber auch die Haushalte, denen maximal nur 1.500 Euro monatlich zur Verfügung stehen, wären immer noch bereit, 3,82 Euro draufzulegen.

Die Menschen mit der höchsten Zahlungsbereitschaft für einheimisches Fleisch leben in Sachsen und Thüringen. Dort ist man bereit, 9,38 Euro auszugeben - beinahe das Doppelte gegenüber importiertem Fleisch. Auch in Bayern liegt die Zahlungsbereitschaft mit 9,08 Euro deutlich über dem Durchschnitt. In allen anderen Bundesländern sind die Menschen nicht bereit, derart tief in die Tasche zu greifen. Am geringsten ist die Zahlungsbereitschaft in Baden- Württemberg, wo die Befragten 8,32 Euro ausgeben würden. Aber auch damit wäre ihnen ein Stück einheimisches Fleisch immer noch 3,32 Euro mehr wert als ausländische Ware.

"Preise für Fleisch- und Wurstwaren müssen mittel- bis langfristig steigen"

Sarah Dhem, Fleischermeisterin und Präsidentin Bundesverband der Deutschen Fleischwarenindustrie e.V.

Sarah Dhem

Qualitative Eigenschaften von Fleisch lassen sich nicht für ein gesamtes Land treffen und laufen dem Gedanken eines Binnenmarktes zutiefst zuwider, eine Abgrenzung innerhalb der EU ist aus hygienischen und gesundheitlichen Eigenschaften in keiner Weise begründbar. Unabhängig vom Wunsch vieler Verbraucher nach regionalen Produkten, dem wir selbstverständlich auch in der Lebensmittelindustrie gerne nachkommen: Es muss unsere gemeinsame Aufgabe sein, uns deutlich gegen eine aufkommende „Re-Nationalisierung“ der Märkte und einen Protektionismus auszusprechen, die den Wohlstand und den Zusammenhalt in Europa gefährden. Wir importieren innerhalb der EU und wir exportieren noch viel mehr. Die Landwirtschaft in Deutschland hatte durch diese Entwicklung starke Wachstumsmöglichkeiten in den letzten Jahren. Das sollten wir bei allen guten Gedanken zu den Themen Regionalität und kurzen Wegen nicht plötzlich vergessen.

Generell bin ich der festen Überzeugung, dass Preise für Fleischund Wurstwaren mittel- bis langfristig steigen müssen. Nur so können wir über die Landwirtschaft bis hin zur Verarbeitungsbranche im Hinblick auf Anforderungen an unsere Umwelt, das Wohl unserer Nutztiere und unsere Mitarbeiter nachhaltig erfolgreich arbeiten. Wir müssen gemeinsam viele Aufgaben angehen, das geht weder in Deutschland noch in Europa zu Schleuderpreisen. Also gilt es, die Wertigkeit für unsere Produkte in der Gesellschaft wieder voranzubringen – ohne daraus ein Luxusgut zu kreieren.

Es wird eine Gratwanderung in den nächsten Jahren, eine ausgewogene Ernährung auch mit Fleisch- und Wurstwaren in Einklang zu bringen mit unseren Ressourcen und unseren Ansprüchen. Was das angeht machen Ihre Umfrageergebnisse definitiv Mut! Zeigen sie doch, dass die Befragten in fast allen Fällen bereit sind, mehr Geld für Lebensmittel auszugeben.

"Hohe Produktqualität und transparente Partnerschaft honorieren unsere Kunden"

Friedhelm Dornseifer, Selbstständiger Lebensmittelkaufmann und Präsident Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels e.V.

Friedhelm Dornseifer

Neben dem Geschmack spielt Regionalität für die Lebensmittelwertschätzung der Verbraucher eine große Rolle. Für regionale Produkte zahlen sie gern einen Mehrpreis, weil die kurze Lieferkette transparent ist und weil sie sich mit den Erzeugern von nebenan emotional verbunden fühlen.

Als Lebensmittelkaufmann pflege ich mit vielen Bauern aus unserer Region seit Jahren gute und vertrauensvolle Geschäftsbeziehungen. Sie erscheinen regelmäßig mit ihren Produkten in unseren Handzetteln. Neben der hohen Produktqualität ist es diese transparente Partnerschaft, die unsere Kunden honorieren. Solche regionalen Wertschöpfungskooperationen sind eine gute Möglichkeit, dass unsere Bauern auch in Zukunft als freie Unternehmer in einer wettbewerbsfähigen Landwirtschaft rentabel arbeiten können.

Download der Publikation (4,5 MB)

Bildquellen

Fleisch-Weltkartel: adobeStock_© freshidea
Europa-Fahnen: AdobeStock_© artfocus
Dörte Elß: Thorsten Greb
Einkauf: AdobeStock_© Robert Kneschke
Sarah Dhem: Timo Lutz Werbefotografie
Friedhelm Dornseifer: BVLH Wagenzik