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Emnid-Studie 2020 Kapitel-4

Studien und Analysen

Die Zukunft der deutschen Landwirtschaft

Repräsentative Bevölkerungsumfrage 2020 von KANTAR Emnid im Auftrag des information.medien.agrar e.V. anlässlich des 60-jährigen i.m.a-Jubiläums.

Anders essen

Was heute noch das Image sonderbarer Delikatessen hat oder deren Verzehr als Mutprobe wirkt, könnte in naher Zukunft unsere Speisenpläne bereichern: Insekten und Algen. Immer mehr Menschen zeigen sich offen für diese Alternativen in der Ernährung.

Was meinen Sie, könnte der weltweit immer größere Bedarf an Lebensmitteln in Zukunft durch vermehrten Verzehr von Lebensmitteln aus Insekten oder Algen gedeckt werden?


Die Zukunft unserer Ernährung ist auch eine Altersfrage

Die Weltbevölkerung wächst; in dreißig Jahren werden voraussichtlich neun Milliarden Menschen auf der Erde leben. Wie werden sie sich ernähren? Und vor allem: Werden die vorhandenen Nahrungsmittel ausreichen?

Die Suche nach neuen Lebensmitteln treibt Forscher und Unternehmer an. In Deutschland gibt es Unternehmen, die Anlagen bauen, in denen Algen als Sauerstoffproduzenten, Biomasse oder Lieferanten von Eiweiß, Kohlenhydraten und Omega-3-Fettsäuren gezüchtet werden. Andere Spezialisten vertreiben bereits seit vielen Jahren Speise-Insekten und Insektenprodukte als „Fleisch der Zukunft“, das Proteine, Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe enthält. Weltweit gelten mehr als 1.900 Insektenarten als essbar. In Deutschland werden zurzeit Heuschrecken, Grillen, Mehl- und Buffalowürmer zu Nahrungsmitteln verarbeitet. Erste Supermarktketten haben bereits Insektenprodukte im Sortiment und auch der Online-Handel nimmt zu.

Mit der Verbreitung der Produkte nimmt die Skepsis der Bevölkerung gegenüber dieser neuen Form der Ernährung ab. Weniger als die Hälfte, 47 Prozent der Befragten, lehnen den Verzehr von Lebensmitteln aus Algen und Insekten ab. Aber mit 45 Prozent stellen sich beinahe ebenso viele Menschen vor, dass wir den immer größer werdenden Bedarf an Lebensmitteln künftig auf diese Weise decken können.

Dabei sind Frauen noch skeptischer als Männer. Während 55 Prozent der männlichen Befragten Algen und Insekten als Nahrungsalternative anerkennen, wird sie von 56 Prozent der Frauen abgelehnt. Die Zustimmung ist mit 56 Prozent bei jungen Menschen zwischen 14 und 29 Jahren ebenso groß wie die Ablehnung unter Senioren jenseits von sechzig Jahren. Befragte mit höherer Bildung wie Abiturienten und Studenten befürworten zu 55 Prozent diese neue Ernährungsform, während sie von Menschen mit Volks- und Hauptschulbildung zu 54 Prozent abgelehnt wird. Hoch ist die Ablehnung auch bei den Befragten in Baden- Württemberg (57%), in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein (55%). Dagegen sind die Menschen in Berlin zu 73 Prozent davon überzeugt, dass Algen und Insekten zur Deckung des zunehmenden Bedarfs an Lebensmitteln beitragen können.

Werden also deutsche Landwirte künftig auch Insekten züchten und Algen anbauen?

  • Max Mustermann

    ↪ 47%: Skepsis bei Algen und Insekten als Nahrung

  • Bild-2

    ↪ Weltweit sind mehr als 1.900 Insektenarten essbar

  • Bild-3

    ↪ 45%: Zustimmung bei Insekten und Algen als Nahrung

"Wir werden eine radikale Veränderung in der Gewinnung pflanzlicher Grundstoffe erleben"

Gunnar Mühlstädt, Gründer und CEO der MINT Engineering GmbH

Ich bin sehr positiv überrascht, Gunnar Mühlstädtdass knapp die Hälfte aller Befragten einschätzt, dass zukünftig Algen als Alternative zur Deckung der Versorgung mit Lebensmitteln in Betracht kommen. Das zeigt mir ganz deutlich, dass den Menschen mittlerweile sehr bewusst ist, dass es drastische Veränderungen in der Landwirtschaft und Produktion von Nahrungsmitteln geben muss, um die Menschheit auch in Zukunft ausreichend und gesund ernähren zu können.

Mikroalgen werden dabei eine ganz wichtige Rolle einnehmen, da zur Kultivierung keine fruchtbaren Ackerflächen notwendig sind, die Produktion der Lebensmittel auch in urbanen Räumen direkt beim Konsumenten ohne lange Transportwege stattfinden kann. Das zeigen auch die Herausforderungen für den Landwirt in der Zukunft. Für ihn verändert sich das Berufsbild entscheidend – weg vom Großflächen bewirtschaftenden oder in hoch optimierter Massentierhaltung arbeitenden Landwirt hin zum Betreiber von dezentralen aquatischen Systemen. Wir werden eine radikale Veränderung in der Gewinnung landwirtschaftlicher pflanzlicher Grundstoffe erleben. Es bedarf eines neuen Verständnisses für die Produktion von Lebensmitteln, da es sich um völlig andere Pflanzen und technische Systeme handelt; neues Fachwissen muss vermittelt werden. Das macht den Beruf des „Landwirtes“ aus meiner Sicht jedoch nicht weniger attraktiv, denn schon heute ist die klassische Landwirtschaft bereits hoch technologisiert, und Landwirte sind aus meiner Erfahrung sehr offen für technische Innovationen. Die Integration von lebensmittelproduzierenden Systemen in Kreislaufprozesse wird auch die Komplexität der Systeme weiter erhöhen, Lebensmittelproduktion wird zukünftig ein aktiver Beitrag einer positiven Klimapolitik – und auch hier ist eine Neuordnung der Agrarsysteme politisch wie auch förderpolitisch notwendig, denn ohne eine politische Unterstützung wird es schwierig, diese Innovationen gegen subventionierte traditionelle Modelle durchsetzen zu können.

Es beginnt ein sehr spannender Prozess einer Agrarwende, den wir mit der Etablierung von wirtschaftlich und ökologisch sinnvollen Systemen zur Algenkultivierung gemeinsam mit vorantreiben möchten.

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Gabelbissen: adobeStock_© snack insects witzeeze adobestoc
Algenproduktion: MINT
Gabelbissen: adobeStock_© snack insects witzeeze adobestock
Insektenburger: adobeStock_© exclusive-design
Gunnar Mühlstädt: MINT

Emnid-Studie 2020 Kapitel-5

Studien und Analysen

Die Zukunft der deutschen Landwirtschaft

Repräsentative Bevölkerungsumfrage 2020 von KANTAR Emnid im Auftrag des information.medien.agrar e.V. anlässlich des 60-jährigen i.m.a-Jubiläums.

Wie weiter?

Klimawandel

Heiße Sommer, milde Winter, zu wenig Regen in den Wachstumsperioden der Pflanzen – das Wetter ist seit jeher ein Unsicherheitsfaktor für die Landwirtschaft.

Während sich die Bauern einst auf die vier Jahreszeiten mit ihren klimatischen Eigenheiten einstellen konnten, wird dies zunehmend komplizierter. Denn der Klimawandel mit großer Trockenheit oder extremen Regenfällen macht auch der Landwirtschaft zu schaffen.

Ernteausfälle haben Auswirkungen auf die Preis- und Einkommenssituation der Bauernfamilien. Wenn dann auch noch die Gleichung von Nachfrage und Angebot den Preis nicht mehr beeinflusst, wird es auch schwer, einen Betrieb an die nachfolgende Generation zu übergeben.

Was werden in der Zukunft die größten Herausforderungen für die deutschen Landwirte sein?


Mehr Verbraucher haben Probleme häufiger im Blick

Milde Winter können das Wachstum von Schädlingen im Pflanzenanbau begünstigen, aber auch Vegetationsphasen verlängern und Erträge steigern. So liegen Leid und Freud in der Landwirtschaft nah beieinander.

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↪ 80%: Künftig unsichere Preis- und Einkommenssituation

Das wird auch in der Bevölkerung erkannt. 86 Prozent der Befragten bezeichnen daher den Klimawandel als künftig größte Herausforderung für die deutschen Landwirte. Diese Einschätzung wird von allen Bevölkerungsschichten in allen Bundesländern geteilt, und mit neunzig Prozent ganz besonders bei den Schülern. Auch in Hessen, Rheinland- Pfalz und dem Saarland ist diese Herausforderung bei 92 Prozent der Befragten sehr präsent. Dort wird außerdem mit 87 Prozent die unsichere Preis- und Einkommenssituation in der Landwirtschaft deutlicher als in anderen Bundesländern als Herausforderung für die Bauernfamilien genannt.

Insbesondere Befragte mit Volksund Hauptschulbildung benennen die Preis- und Einkommenssituation in der Landwirtschaft als Problem. Mit 84 Prozent liegt die Einschätzung in dieser Befragtengruppe um zehn Prozent höher als bei Menschen mit Abitur und Universitätsbildung.

Deutschlandweit waren den Befragten zu 77 Prozent die Schwierigkeiten bewusst, die mit der Suche nach einem Nachfolger für die Übergabe eines Bauernhofs verbunden sind.

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↪ 77%: Probleme bei der Hofübergabe

In einzelnen Bundesländern lag dieses Problembewusstsein mit bis zu 86 Prozent sogar über dem Durchschnitt; nur in Berlin nicht, wo fast der Hälfte aller Befragten offenbar die entsprechende Empathie fehlte – was ein Indiz für die Ferne der Hauptstädter von der Landwirtschaft sein kann.

Einer mangelnden Wertschätzung der Landwirtschaft in der Öffentlichkeit sind sich bundesweit 69 Prozent der Befragten bewusst – am seltensten Abiturienten und Uni-Absolventen (60%), Befragte in Nordrhein- Westfalen (59%), und Single-Haushalte (62%).

"Als Landwirt sehe ich derzeit keine Probleme bei der Durchführung verschiedener Klimaziele"

Hannes-Friedrich Böse, Landwirt in Niedersachsen

Die Gesellschaft geht mit der Zeit Hannes-Friedrich Böseund der Zukunft, warum sollte die Landwirtschaft stehen bleiben?! Wir bewegen uns von einer Nachkriegsgeneration zu einer Überflussgesellschaft. Freizeit- und Konsumstress prägen den Alltag der heutigen Gesellschaft. Alles Erschwingliche steht jederzeit zur Verfügung, ob Bananen aus Übersee oder Wildfleisch aus Neuseeland. Der Verbraucher kennt keine leeren Regale, keinen leeren Magen mehr, Toilettenpapier mal außen vor … Doch ist das der richtige Weg?

Derzeit wird rund ein Drittel der Lebensmittel für die Mülltonne produziert, eigentlich eine zu verachtende Zahl für jeden, der da mitmacht. Es beginnt beim Wegwerfen, anstatt zu reparieren. Der Apfel hat eine faule Stelle? Es wird zum neuen gegriffen. Das Salatblatt hat braune Stellen? Es wird aussortiert. Die Mango liegt im Regal und entspricht auf den ersten Blick nicht unserem Idealbild einer Mango? Dann bleibt sie liegen... Übrigens hat eine Mango eine der schlechtesten Co2-Bilanzen exotischer Früchte. Bis zum Konsum hat sie 170 Gramm Co2 erzeugt. Zwar liefert sie ein extravagantes Geschmackserlebnis, doch geht dies zu Lasten des Klimas. Bei einem Graubrot sind es rund 600 Gramm Co2, doch das Brot kann eine Familie zwei Tage lang ernähren; die Mango sorgt lediglich für den kurzen Geschmackskick und füllt den Magen marginal.

Nicht die Starken und nicht die Schlauen überleben, lediglich die Anpassungsfähigen – so schreibt es die Evolutionsgeschichte...

Ob Familienbetrieb oder Agrarindustrie, wir befinden uns nicht nur in einem Wandel, auch eine Entwicklung in viele Richtungen findet statt. Ist Deutschland nicht genau für seine Wandlungsfähigkeit bekannt und sollten wir deshalb mehr darüber nachdenken, uns anzupassen?

Die gesamte deutsche Wertschöpfungskette der Landwirtschaft arbeitet auf einem Höchstniveau, effizienter als Großteile der Nachbarländer. Sie produziert für den Verbraucher, für die Gesellschaft – egal ob bei Nacht oder am Tag … Nur warum treten immer wieder Meinungsverschiedenheiten zwischen Landwirt und Verbraucher auf!?

Wir Landwirte können ohne effiziente Technologie nicht mehr produzieren. Auch wenn es den Anschein einer industriellen Produktion haben sollte, so steht größtenteils ein hocheffizientes Familienunternehmen tagtäglich dahinter.

Als Landwirt und Unternehmer sehe ich derzeit keine Probleme bei der Durchführung verschiedener Klimaziele oder der Verbesserung des Tierwohls, der Steigerung der Betriebsmitteleffizienz oder dem Erfüllen allgemeiner Verbraucherwünsche. Der Weg dahin ist jedoch steinig und holprig. Darum brauche ich als Inhaber eines Wirtschaftsunternehmens, zu dem auch ein landwirtschaftlicher Betrieb gehört, für meine langfristigen Entscheidungen eine entsprechende Planungssicherheit. Denn wir wissen, was wir tun. Landwirte verstehen ihr Handwerk, und das seit Generationen.

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Klimabaum: adobeStock_© nirutft
Geld und Korn: adobeStock_© Alexander Yakovlev
Vater und Sohn: adobeStock_© Lightfield Studios
Hannes-Friedrich Böse: privat

Emnid-Studie 2020 Kapitel-6

Studien und Analysen

Die Zukunft der deutschen Landwirtschaft

Repräsentative Bevölkerungsumfrage 2020 von KANTAR Emnid im Auftrag des information.medien.agrar e.V. anlässlich des 60-jährigen i.m.a-Jubiläums.

Fremde Hilfe

Ob Roboter oder Erntehelfer – die deutsche Landwirtschaft ist auf Unterstützung angewiesen. Das haben auch die Verbraucher erkannt.

Wie wird die Arbeit der Landwirte künftig aussehen?


Bedeutung der Landwirtschaft bleibt hoch

Vielen der gesellschaftlich immer wieder diskutierten Zukunftsszenarien folgen weite Kreise der Bevölkerung nicht.

So sind nur zwölf Prozent der Bundesbürger der Auffassung, dass die Bedeutung der Landwirtschaft sinken wird, weil sich immer mehr Menschen selbst versorgen. Auch nur vier von zehn Befragten erwarten, dass künftig Nahrungsmittel vermehrt in Großstädten, z.B. auf Hochhausdächern und an Hauswänden angebaut werden. Während diese Auffassung nur in Berlin mehr als die Hälfte der Befragten teilen, sind es dort mit sieben Prozent überdurchschnittlich wenige Befragte, die der Landwirtschaft eine abnehmende Bedeutung attestieren.

Zu den Erntehelfern haben Ost- und Westdeutsche deutlich unterschiedliche Ansichten

Deutschlandweit sind 78 Prozent der Menschen überzeugt, dass die Landwirtschaft ohne den Einsatz ausländischer Arbeitnehmer nicht funktionieren kann. Allerdings sind in diesem Punkt die Ansichten zwischen Ost- und Westdeutschland gespalten. Während acht von zehn Westdeutschen die Unverzichtbarkeit ausländischer Arbeitnehmer betonen, sind es in Ostdeutschland nur zwei Drittel der Befragten; und mit gerade mal 65 Prozent besonders wenige Menschen in Brandenburg, Mecklenburg- Vorpommern und Sachsen- Anhalt.

Einigkeit herrscht hingegen in der Einschätzung, dass künftig immer mehr Computer und Maschinen die Arbeit in der Landwirtschaft übernehmen werden. 77 Prozent der Befragten in Ost und West sind dieser Auffassung – jedoch nur 74 Prozent der Frauen, aber 81 Prozent der Männer.

  • Max Mustermann

    ↪ 78%: Ausländische Erntehelfer immer wichtiger

  • Bild-2

    ↪ 77%: Moderne Technik erledigt künftig mehr Arbeit

  • Bild-3

    ↪ 44%: Nahrungsmittel wachsen in Großstädten

"Innovative Landtechnik ist ein Werkzeug, um die Transparenz- und Qualitätsoffensive zu meistern"

Dr. Bernd Scherer, Geschäftsführer Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.

Die Landwirtschaft ist ein Garant der gesellschaftlichen Daseinsvorsorge: systemrelevant und für eine nachhaltige Grundversorgung der Menschen buchstäblich unverzichtbar. Dr. Bernd SchererUnd doch wird sie sich in den kommenden Jahren gründlich verändern müssen, denn die Ansprüche der Verbraucher steigen rasant. Mehr Transparenz heißt das Gebot der Stunde: Wo die Lebensmittel herkommen, wie sie verarbeitet wurden, was in ihnen steckt, wird immer wichtiger.

Innovative Landtechnik ist ein mächtiges Werkzeug, um die bevorstehende Transparenz- und Qualitätsoffensive erfolgreich zu meistern, zumal die technischen Möglichkeiten längst verfügbar und praxisbewährt sind. Jetzt gilt es nur noch, mit dieser Spitzentechnologie in die Breite der Landwirtschaft zu gelangen: Denn sie macht Prozesse nachvollziehbar – vom Acker bis auf den Teller. Automatisierte Maschinen und intelligente Algorithmen, die beispielsweise den Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln punktgenau und sparsam gestalten, stehen dabei im Mittelpunkt. Dieselben hohen Maßstäbe gelten natürlich auch in der Tierhaltung: Wenn moderne Melkroboter den Melkvorgang erst dann starten, nachdem mittels Sensortechnik die Eutergesundheit des einzelnen Tieres überprüft wurde, so ist das ein wichtiger Beitrag für das Tierwohl.

Dass auch die digitale Landwirtschaft von morgen auf kluge, motivierte und fachlich bestens qualifizierte Menschen setzt, steht freilich außer Frage. Denn ein Mehr an komplexer Technik- und Verfahrensintelligenz lässt sich nur mit guten Leuten fruchtbar einsetzen.

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Gewächshaus-Roboter: adobeStock_© sompong torn
Erntehelfer: adobeStock_© JackF
Drohne: adobeStock_© kinwun
Pflanzen auf Dächern: adobeStock_© comeback images
Dr. Bernd Scherer: VDMA Andreas Varnhorn

Emnid-Studie 2020 Kapitel-7

Studien und Analysen

Die Zukunft der deutschen Landwirtschaft

Repräsentative Bevölkerungsumfrage 2020 von KANTAR Emnid im Auftrag des information.medien.agrar e.V. anlässlich des 60-jährigen i.m.a-Jubiläums.

Alternativlos

Die deutsche Landwirtschaft bleibt auch in der Zukunft ein Garant für die Lebensfähigkeit des Landes.

Wenn Sie einmal an die künftige Entwicklung der deutschen Landwirtschaft denken, was von dem Folgenden wird da zutreffen, was nicht? Die deutsche Landwirtschaft wird...?


Vertrauen ist ein Grundpfeiler für die große Akzeptanz

Die deutsche Landwirtschaft ist modern, zukunftsgewandt und flexibel. Denn anders könnte sie im Wettbewerb nicht bestehen.

Drei Viertel der Bevölkerung vertrauen der Landwirtschaft, dass sie die Menschen mit gesunden Nahrungsmitteln versorgt. Für nahezu ebenso viele Menschen ist sie auch ein Garant für die Lebensfähigkeit und Lebensqualität Deutschlands.

Dass sich die Landwirte mehr auf den Landschaftsschutz und weniger auf die Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse konzentrieren sollten, hält nur ein Drittel der Befragten für sinnvoll; überwiegend Schüler (68%). Sechs von zehn Befragten teilen die Auffassung, dass die deutsche Landwirtschaft künftig (noch) mehr zum Klimaschutz beitragen wird; mit 95 Prozent auch hier vor allem Schüler.

Landwirtschaft hat für viele Menschen auch eine kulturelle Bedeutung

Für 66 Prozent aller Befragten und mit 71 Prozent vor allem für Frauen ist die deutsche Landwirtschaft ein Teil der heimischen Kultur und Bewahrer bäuerlichen Lebens. Diese Auffassung wird besonders in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen vertreten, und zu 73 Prozent vor allem von Menschen in Haushalten mit geringem Einkommen, zwischen 50 und 59 Jahren sowie zwischen 14 und 29 Jahren (70%).

Gänzlich auf die heimische Landwirtschaft verzichten wollen gerade mal fünf Prozent der Bevölkerung. So erscheint es konsequent, dass für 87 Prozent der Bundesbürger die deutsche Landwirtschaft unverzichtbar ist.

Welchen der folgenden Aussagen stimmen Sie zu?

"Viele Menschen machen sich nicht bewusst, welchen Aufwand der Betrieb eines Hofes mit sich bringt"

Dr. Hanns-Christoph Eiden, Präsident Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Dr. Hanns-Christoph Eiden

Die Ergebnisse der aktuellen Umfrage über die Zukunft der Landwirtschaft stimmen mich einerseits positiv: Die Menschen in unserem Land erkennen in ihrer großen Mehrheit die Leistungen der Landwirtschaft an. Sie stehen hinter den Bäuerinnen und Bauern. Aber sie äußern andererseits auch sehr deutlich ihre Erwartungen im Hinblick auf den Beitrag der Landwirtschaft zu Umwelt und Naturschutz sowie zur Versorgung der Bevölkerung mit guten Lebensmitteln.

Insgesamt, das ist meine abschließende Bemerkung zu den Ergebnissen der Umfrage, machen sich viele Menschen nicht wirklich bewusst, welchen persönlichen und finanziellen Aufwand der Betrieb eines Hofes mit sich bringt. Viele Befragte nehmen als selbstverständlich an, was mit viel Einsatz erreicht wird.

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Abendstimmung auf dem Feld: adobeStock_© juanjo
Dr. Hanns-Christoph Eiden: BLE

Emnid-Studie 2020 Seite 1

Studien und Analysen

Die Zukunft der deutschen Landwirtschaft

Die Zukunft der deutschen Landwirtschaft

Ausblick statt Rückschau

Wie wird die Landwirtschaft der Zukunft aussehen und was sind die Herausforderungen, die in sechzig Jahren auf die Bauernfamilien zukommen? Dieser Blick in die Zukunft erscheint uns anlässlich des sechzigjährigen Bestehens des i.m.a e.V. interessanter als eine Rückschau auf die vergangenen sechs Jahrzehnte.

Bekannt ist: Immer mehr Menschen wissen immer weniger über die Arbeits- und Lebensbedingungen der Bauernfamilien. Waren es vor sechzig Jahren vor allem die Menschen in den Städten, die den Kontakt zur Landwirtschaft verloren hatten, so gilt das heute auch für Bevölkerungskreise, die auf dem Land leben.

Darum ist es immer wieder interessant zu erfahren, wie unsere Gesellschaft die Landwirtschaft erlebt und wie die Arbeit der Bauern und Bäuerinnen wahrgenommen wird. Schon seit vielen Jahren ergründet der i.m.a e.V. in regelmäßigen Abständen das "Image der deutschen Landwirtschaft". Im Auftrag des gemeinnützigen Vereins befragen dazu die Demoskopen von Kantar (Emnid) repräsentativ weite Kreise der Bevölkerung.

Anlässlich des i.m.a-Jubiläums 2020 haben wir den Blick in die Zukunft gerichtet. Wir wollten wissen, wie sich die Menschen die Zukunft der deutschen Landwirtschaft vorstellen. Dass die Befragungen stattgefunden haben, als die Beschränkungen aufgrund der Covid-19-Pandemie Einfluss auf das Leben in Deutschland hatten, gibt manchen Aussagen eine ganz besondere Brisanz.


Inhaltsübersicht

Was die Masse will

Was die Bevölkerung von der Landwirtschaft erwartet und wie diese Erwartungen erfüllt werden, wird besonders dann deutlich, wenn von der Gesellschaft eine Krise bewältigt werden muss.

Auswertung

Wasser darf was kosten

Werden die Menschen gefragt, wofür sie mehr Geld ausgeben würden, stimmen manche Antworten nicht immer mit den Erwartungen überein, die man bisher von der Zahlungsbereitschaft hatte.

Auswertung

Gute Herkunft

Das Vertrauen in heimische Produkte ist bei den Verbrauchern besonders groß bei Fleisch, so dass sie bereit sind, für zuverlässige Qualität mehr zu bezahlen als Billigangebote vermuten lassen.

Auswertung

Anders essen

Um eine steigende Weltbevölkerung auch künftig ernähren zu können, werden Konsumenten umdenken und die Landwirtschaft sich auf die Produktion anderer Nahrungsmittel einstellen müssen.

Auswertung

Wie weiter?

An den Herausforderungen durch den Klimawandel wird deutlich, wie sehr sich die Bevölkerung mit den Sorgen der Landwirte auseinandersetzt und wie viel Verständnis sie dafür aufbringt.

Auswertung

Fremde Hilfe

Die Technisierung in der Landwirtschaft schreitet unaufhörlich voran, auch wenn die Menschen erkannt haben, dass die Arbeit auch künftig nicht ohne Hilfskräfte zu bewältigen sein wird.

Auswertung

Alternativlos

Ungeachtet aller Diskussionen über einen Systemwechsel in der Landwirtschaft ist sie für die Bevölkerung als Garant der Versorgungssicherheit und Heimatkultur unverzichtbar.

Auswertung

« Landwirte denken in Generationen »

Joachim Rukwied, Landwirt aus Baden-Württemberg, Vorsitzender i.m.a e.V., Präsident Deutscher Bauernverband e.V.
Joachim Rukwied

Die Zukunft der Landwirtschaft ist für uns Landwirte mehr denn je ein Thema. Die veränderten Anforderungen der Gesellschaft und die Entscheidungen der Politik stellen den gesamten Berufsstand vor große Herausforderungen. In der Vermittlung dieses Veränderungsprozesses bildet der i.m.a. e.V. eine wichtige "Brücke zur Gesellschaft".

Der i.m.a e.V. ist sechzig Jahre alt - gegründet als"Brücke zur Stadt" in Hannover, später angesiedelt in Bonn und im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands nach Berlin übersiedelt. Die Aufgaben sind stets gleich geblieben: Die Aufklärung und Information über die Landwirtschaft, die Arbeit und das Leben der Bauernfamilien.


Zunächst ging es allgemein um Informationen für die Verbraucher, doch schon bald kam die Bildungsarbeit für Kinder und Jugendliche hinzu. Das ist bis heute die Kernkompetenz des Vereins. Das Jubiläum ist Anlass, einen Ausblick auf die Zukunft zu geben: Landwirte denken in Generationen und fühlen sich ihrer Tradition verpflichtet. Gleichzeitig schauen wir Landwirte vorwärts, sind innovativ und stellen sicher, dass wir unsere Mitmenschen mit hochwertigen Lebensmitteln versorgen.

In einer repräsentativen Studie zur "Zukunft der Landwirtschaft" wurde die Bevölkerung gefragt, wie sie sich die Landwirtschaft in sechzig Jahren vorstellt. Auf die Frage, was die Menschen von den Landwirten in der Zukunft erwarten und wie diese Erwartungen heute bereits erfüllt werden, antwortete eine überragende Mehrheit, dass die heimische Landwirtschaft ein unverzichtbarer Garant für die Versorgung der Bevölkerung auch in Krisenzeiten ist.

Die größte Herausforderung der Landwirte ist laut Umfrage der Klimawandel. Die Menschen befürchten, dass die Bewältigung Auswirkungen auf die Preisgestaltung haben wird. Der Wunsch nach regionalen Erzeugnissen ist groß. Die Befragten gaben mehrheitlich an, Fleisch aus Deutschland vorzuziehen, auch wenn dieses signifikant teurer als Importware wäre.

Der i.m.a e.V. wertet die Ergebnisse als positives Signal für die deutschen Bäuerinnen und Bauern und als klares Bekenntnis einer Wertschätzung für die heimische Landwirtschaft. In diesem Sinne wünsche ich dem i.m.a e.V. weiterhin viel Erfolg bei seiner Informations- und Aufklärungsarbeit und danke für das großartige, langjährige Engagement.


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Titelbild Raketenjunge: AdobeStock_© AboutLife
Gemüse-Arrangement: AdobeStock_© magdalena
Euro-Wasser: AdobeStock_© K.-U.Häßler
Fleisch-Weltkarte: AdobeStock_© freshidea
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Klimabaum: AdobeStock_© nirutft
Gewächshaus-Roboter: AdobeStock_© sompong torn
Abendstimmung auf dem Feld: AdobeStock_© juanjo
Joachim Rukwied: DBV

Endlich: Verbraucherbildung wieder auf der Grünen Woche

Nach zwei Jahren Corona-Pause kann die Internationale Grüne Woche endlich wieder mit Publikum stattfinden. Und der i.m.a e.V. organisiert diesmal nicht nur auf seinem Wissenshof ein Bildungsprogramm mit vielen Aktivitäten für die Besucher.

Medien-Information

Endlich wieder: Verbraucherbildung auf der Grünen Woche

Der i.m.a-Wissenshof bereichert die Leistungsschau der Landwirtschaft in Berlin

Butterproduktion und Eier-Check, Boden-Analyse und Traktor-Rallye, Sensi-Bar und Schüler-Pressekonferenz: Das Angebot ist vielseitig, mit dem der i.m.a e.V. das Publikum der Internationalen Grünen Woche empfängt. Nach zwei Jahren, in denen die weltweit größte Messe der Landwirtschaft, Ernährung und des Gartenbaus aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen musste, geht es am 20. Januar 2023 unter dem Berliner Funkturm wieder los. Zehn Tage lang steht die Verbraucherbildung, insbesondere für junge Messebesucher, im Mittelpunkt vom i.m.a-Wissenshof in Halle 3.2 des Messegeländes.

Saisonalität und Regionalität stehen im Mittelpunkt vom Wissenstest, den Besucher der Grünen Woche auf dem i.m.a-Wissenshof an einer Sensi-Bar absolvieren können. Dabei müssen Gemüse am Geruch, per Tastsinn oder aufgrund von Fragen zu Herkunft, Anbau und Erntezeit identifiziert werden. Beim Eier-Test kann nachvollzogen werden, woran sich frische von verdorbenen Hühnereiern unterscheiden lassen. Auch die Kenntnisse der Verbraucher zum Eier-Erzeugercode stehen auf dem Prüfstand. Und schließlich darf man sich in der Butterherstellung ausprobieren – und das Produkt auch genießen. Zu allen Themen steht umfangreiches Info-Material zur Verfügung. Der i.m.a-Wissenshof bietet während der Schulstunden insbesondere für Schulklassen organisierte Erlebnisangebote, zu denen sich viele Lehrkräfte bereits mit ihren Klassen angemeldet haben.

Der gemeinnützige i.m.a e.V. kooperiert auf seinem Wissenshof auch wieder mit dem Grünen Labor Gatersleben, das zum Experimentieren einlädt. Dort darf mikroskopiert oder z.B. die DNA einer Banane extrahiert werden. Die Nachbarschaft zu den ausgestellten Landmaschinen wird auf dem i.m.a-Wissenshof mit Informationen zur Traktorentechnik, der Bodenbearbeitung und dem Smart-Farming aufgegriffen. Für die jüngsten Besucher gibt es einen Parcours, auf dem mit Trettreckern eine Traktoren-Rallye zu bewältigen ist.

Auf der Internationalen Grünen Woche ist der i.m.a e.V. nicht nur mit seinem Wissenshof präsent. Die von vielen Messen bekannte und beim Publikum beliebte Getreidetheke bereichert in diesem Jahr den Stand vom Bund der Deutschen Landjugend e.V. in der Messehalle 3.2. Dort stehen auch die vielfältigen i.m.a-Informationen zum Brotgetreide zur Verfügung.

Steigendem Zuspruch erfreut sich seit Jahren die i.m.a-Schülerpressekonferenz. Bei der letzten Grünen Woche war sie mit 500 Jungen und Mädchen bereits die größte Pressekonferenz der Messe. 2023 sind es 600 Redakteure von Schülerzeitungen, Medienarbeitsgruppen sowie weitere interessierte Schülerinnen und Schüler, die sich für die Pressekonferenz akkreditiert haben. Sie findet erstmals in der Brandenburg-Halle statt (Messehalle 21 a). Das Thema am 25. Januar 2023 lautet: „Wie sicher ist unsere Lebensmittelversorgung?“. Repräsentanten aus Landwirtschaft und Ernährungsindustrie stellen sich den Fragen der Jungen und Mädchen.

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Druckfähiges Bildmaterial sowie weitere Informationen über unseren Verein und unsere Arbeit erhalten Sie von uns gerne auf Anfrage.

Presse-Kontakt: Bernd Schwintowski

  • Große Maschinen begeistern (auch) kleine Besucher der Grünen Woche (Symbolbild/Messe Berlin).

  • Tiere ganz nah erleben - wichtiger Publikumsmagnet der Grünen Woche (Symbolbild/Messe Berlin).

  • Immer gut besucht - die i.m.a-Schülerpressekonferenz auf der Grünen Woche (Symbolbild/Messe Berlin).

Erfolgreiche Lernplattform: Der i.m.a-Wissenshof bleibt aktiv

Mehr als achttausend Zugriffe auf die neue Lernplattform, den virtuellen i.m.a-Wissenshof, konnten in der Startphase während der Grünen Woche 2021 verzeichnet werden. Das Angebot an Unterrichtsbausteinen und Online-Übungen wird weiter ausgebaut.

Medien-Information

Erfolgreiche Lernplattform: Der i.m.a-Wissenshof bleibt aktiv

Mehrere tausend Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern nutzen ihn bereits - den neuen i.m.a-Wissenshof. Online werden Aufgaben gelöst und Unterrichtsbausteine für das Lernen daheim heruntergeladen. Die Resonanz ist groß, die Zustimmung durchweg positiv und das Resultat klar: Das Angebot bleibt weiter bestehen und wird ausgebaut.

Der virtuelle i.m.a-Wissenshof wurde anlässlich der Internationalen Grünen Woche 2021 gestartet. Die zehntägige Messe konnte wegen der weltweiten Pandemie real nicht stattfinden und war in ein digitales Zwei-Tage-Angebot umgewandelt worden. Was fehlte, war das gewohnte Schülerprogramm, bei dem sich Klassen auf dem Berliner Messegelände zu Themen der Landwirtschaft, Ernährung und Naturbildung informieren konnten. In dieser Situation war der virtuelle i.m.a-Wissenshof die Lösung für das Lernen auf Distanz.

Digitales Lernen war bereits vor der Pandemie immer wichtiger geworden. Darum hatte der i.m.a e.V. bereits frühzeitig mit der Entwicklung interaktiver Lernmodule begonnen. Als dann normalerweise wieder tausende Besucher den i.m.a-Wissenshof auf der Grünen Woche besucht hätten, standen bereits mehr als siebzig digitale Übungen und 170 Unterrichtsbausteine bereit – ein vielfältiges Angebot, das den Start einer virtuellen Lernplattform sinnvoll machte. Die Messe Berlin war erfreut über die Bereicherung ihres digitalen Angebots zur Grünen Woche durch den virtuellen i.m.a-Wissenshof.

Das Interesse war bereits in den ersten Tagen groß: Sowohl die Online-Übungen wurden genutzt als auch die Unterrichtsbausteine heruntergeladen. Mehr als achttausend Zugriffe konnten im Verlauf der fiktiven zehn Messetage der Grünen Woche gezählt werden. Vor allem Lehrkräfte fragten nach, ob das Angebot auch nach der Messe bestehen bleiben würde. Ihnen konnte versichert werden, dass der i.m.a e.V. sowohl das Angebot der Online-Übungen als auch der Unterrichtsbausteine kontinuierlich erweitern wird. Digitales Lernen hat damit eine neue Adresse – den virtuellen i.m.a-Wissenshof.

 

Lernplattform besuchen

  • Online-Übungen: Beispiele aus dem Angebot

  • Unterrichtsbausteine: Beispiele aus dem Angebot

Erfolgreicher Kalender: 60 Jahre „1 x 1 der Landwirtschaft“

Die wichtigsten Daten zur Landwirtschaft in Deutschland und Europa auf einen Blick - das bietet das "1x1 der Landwirtschaft" seit sechzig Jahren. Die neue Ausgabe fokussiert mit ihrem Titelthema auf die i.m.a-Initiative "EinSichten in die Tierhaltung".

Medien-Information

Erfolgreicher Kalender: 60 Jahre „1 x 1 der Landwirtschaft“

Jubiläum der langlebigen Agrar-Publikation für Landwirte und Verbraucher

Fast 30.000 landwirtschaftliche Betriebe haben in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren aufgegeben. Dieses Resultat ergibt sich in einem Vergleich vom „1x1 der Landwirtschaft“ aus 2014 mit der neuen Ausgabe für 2024, die der i.m.a. e.V. herausgegeben hat. Der Jahreskalender mit den Agrar-Daten für Deutschland und Europa erscheint seit sechzig Jahren beim gemeinnützigen Verein, der landwirtschaftliche Info- und Bildungsarbeit leistet.

Die neue Ausgabe vom „1x1 der Landwirtschaft“ fokussiert mit ihrer Titelseite auf die Transparenz-Initiative „EinSichten in die Tierhaltung“. Im begleitenden Beitrag wird über das Engagement der Nutztierhalter informiert, die ihre Ställe öffnen, damit Verbraucher erleben können, wie heute moderne Tierhaltung betrieben und Tierwohl gewährleistet wird.

Die Titelthemen im „1x1 der Landwirtschaft“ wechseln in jeder Ausgabe. Fester Bestandteil sind hingegen die jeweils aktualisierten Übersichten zu den landwirtschaftlich genutzten Flächen, den Viehbeständen und Ernteerträgen in den Bundesländern und Europa. Seit sechzig Jahren. Damit ist das „1x1 der Landwirtschaft“ die wohl langlebigste und erfolgreichste Publikation der Agrar-Branche. Seit der ersten Ausgabe schätzen Landwirte und Verbraucher das kleine Faltblatt, dessen Bedeutung als Kalender inzwischen vom Mobiltelefon abgelöst wurde. Hingegen wird die Sammlung der Agrar-Daten noch immer genutzt, um auf einen Blick informiert zu sein und Vergleiche anstellen zu können.

So offenbart das „1x1 der Landwirtschaft“ über die Jahrzehnte tiefgreifende Veränderungen in der Landwirtschaft: Gab es vor sechzig Jahren noch mehr als 1,45 Millionen landwirtschaftliche Betriebe, sind es heute nur noch 258.740. Ein Rückgang um mehr als achtzig Prozent. Abgenommen hat auch die landwirtschaftlich genutzte Fläche. Wurden vor sechzig Jahren mehr als 21 Millionen Hektar land- und forstwirtschaftlich genutzt, sind es heute nur noch 16,5 Millionen Hektar.

Andererseits gehört zur Wahrheit auch, dass die Landwirte durch Technisierung und Forschung heute in der Lage sind, effizienter zu wirtschaften. Während ein Landwirt durch seine Arbeit vor sechzig Jahren gerade mal 17 Menschen ernährt hat, sind es heute acht Mal so viele Verbraucher.

Ein Blick in das sechzig Jahre alte „1x1 der Landwirtschaft“ des i.m.a e.V. offenbart auch andere interessante Vergleiche: Für knapp eine D-Mark erhielt man damals zehn Brötchen; heute gäbe es dafür nur noch zwei Stück. Und für ein Kilo Schweinekotelett mussten einst rund vier Euro ausgeben werden; heute liegen die Kilopreise zwischen zwölf und 13 Euro. Andererseits arbeiten wir heute nur noch 19 Minuten, um den statistischen Warenkorb eines durchschnittlichen Haushalts zu füllen. Vor sechzig Jahren dauerte es noch eine Stunde.

 

 

Druckfähiges Bildmaterial sowie weitere Informationen über unseren Verein und unsere Arbeit erhalten Sie von uns gerne auf Anfrage.

Presse-Kontakt: Bernd Schwintowski

  • EinSichten in die Tierhaltung: Titelthema vom "1x1 der Landwirtschaft" 2024.

  • Historisches Dokument: Das erste "1x1 der Landwirtschaft" von 1964.

  • Damals war's: Das erste "1x1 der Landwirtschaft" war sogar mit einem "Zentimetermaß" ausgestattet.

Erlebnisse auf oberfränkischen Äckern und Feldwegen

Fast 200 Landwirte in der Region um Kulmbach in Oberfranken haben i.m.a-Feldrandschilder aufgestellt. Mit ihnen wollen sie Passanten auf den Wirtschaftswegen über ihre Arbeit informieren. Der Anlass für diese Aktion waren Folgen der Corona-Pandemie.

Medien-Information

Erlebnisse auf oberfränkischen Äckern und Feldwegen

An Rad- und Wanderwegen rund um Kulmbach stehen jetzt viele i.m.a-Feldrandschilder. Sie informieren über die Pflanzen, die auf den Äckern wachsen, über die Arbeit der Landwirte und über weitere wissenswerte Details zur Landwirtschaft. Fast 200 Landwirte haben die Schilder aufgestellt. Anlass für die konzertierte Aktion waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie.

Seit den ersten Beschränkungen, in denen die Menschen ermahnt wurden, wegen eines Infektionsrisikos daheim zu bleiben, hatten immer häufiger Spaziergänger und Rafahrer auf den Feldwegen Erholung gesucht. Wenn sie dabei Landwirten begegneten, die mit ihren Traktoren und anderen Maschinen unterwegs waren, gab es oft Unstimmigkeiten. Radfahrer und Spaziergänger kritisierten, dass die Landwirte die vermeintlichen Freizeitwege befuhren, und die Landwirte hatten Probleme, den Passanten zu erklären, dass sie sich auf landwirtschaftlichen Wirtschaftswegen befänden.

Mit den i.m.a-Materialien wie dem Feldrandschild „Wir machen den Weg gerne frei“ oder dem Flyer „Knigge für Feld und Flur“ sorgten die Landwirte für Aufklärung. Auch viele Gespräche mit den Erholungsuchenden halfen bei der Aufklärungsarbeit.

Aus dieser Initiative entwickelte sich eine kleine Bewegung, die wuchs und nun landwirtschaftliche Bildungsarbeit am Feldrand betreibt, indem dort weitere i.m.a-Info-Tafeln aufgestellt werden. Berichte in den lokalen Medien sorgten dafür, dass die Aktivitäten auch über die Region hinaus nicht unbemerkt blieben und sich so der Effekt seriöser Aufklärungsarbeit schneller als das Virus verbreitete.

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Ernährung von Schulkindern auf dem Prüfstand

Deutschlands Kinder sind zu dick. Fast jedes sechste Kind hat Übergewicht und viele Familien ernähren sich nicht gesund und ausgewogen. Der bundesweite „Tag der Schulverpflegung“ widmet sich diesem Ernährungsthema mit vielen Aktionen in den Ländern.

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Ernährung von Schulkindern auf dem Prüfstand

Am bundesweiten „Tag der Schulverpflegung“ soll auf die aktuelle Situation der Ernährung von Kita- und Schulkindern aufmerksam gemacht werden. Noch immer nutzen zu wenige Kinder und Jugendliche das dort angebotene Mittagessen. Mehr als zwei Drittel der Zwölf- bis 17-Jährigen verzichten auf das warme Schulessen; bei den Sechs- bis Elfjährigen sind es mehr als 43 Prozent der Schulkinder.

Diese Situation wird seit Jahren thematisiert, und es wird nach Lösungen gesucht – nicht nur am „Tag der Schulverpflegung“. Gleichwohl ist der Termin am 23. September eines jeden Jahres Anlass, um den aktuellen Status zu überprüfen und um auf besondere Aktivitäten hinzuweisen, mit denen das Ernährungsverhalten der Kinder und Jugendlichen verbessert werden soll. In diesem Jahr ist der Aktionstag zugleich Auftakt für viele Veranstaltungen, die in den Bundesländern bis in den Dezember hinein.

Neben dem Austausch mit Lehrkräften und anderen Multiplikatoren zu Ernährungsthemen, stehen auch konkrete Aktionen für Schulkinder in den Programmen. Sie reichen von der Wertschätzung von Lebensmitteln über das Pausenessen bis zu Zukunftsfragen wie dem „Essen für das Klima“.

Der i.m.a e.V. bietet bereits seit vielen Jahren Lehr- und Lernmaterialien für die Ernährungsbildung in Kindertagesstätten und Schulen an. So wartet zum Beispiel das Lehrermagazin „lebens.mittel.punkt“ in jeder Ausgabe mit vielfältigen Ernährungsthemen auf.
  • Tag der Schulverpflegung (Symbolfoto: pixabay.com/stevepb)

  • Tag der Schulverpflegung (Symbolfoto: i.m.a-Lehrermagazin)

Erntedank: Mehr als landwirtschaftliche Tradition

In Zeiten der Corona-Pandemie fällt auch das diesjährige Erntedankfest etwas anders als gewohnt aus, wenn z.B. Abstände bei der Übergabe von Erntekronen eingehalten werden müssen. An die Tradition zu erinnern, unterliegt jedoch keinerlei Beschränkungen.

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Erntedank: Mehr als landwirtschaftliche Tradition

Der i.m.a e.V. erinnert an die weltweite Bedeutung eines Festes

Vielerorts säumen Strohpuppen und Erntekronen die Feldränder in Deutschland. Sie erinnern an die Erntesaison und stehen zugleich als Symbole für den Dank der Bauernfamilien. Dieser „Erntedank“ hat eine lange Tradition, die auch in diesem Jahr wieder mit einem bundesweiten Erntedankfest am 4. Oktober 2020 gefeiert wird. Der i.m.a e.V. erinnert an diese Tradition und hält für Lehrkräfte und andere Interessierte kostenlose Lehr- und Lernmaterialien zur Vermittlung des Themas bereit.

Traditionell wird in den christlichen Gemeinden Deutschlands am ersten Sonntag im Oktober das Erntedankfest gefeiert. Doch auch wer nicht religiös ist, begeht die Zeit des Erntedanks. Immer ist die Freude über das Ergebnis der landwirtschaftlichen Arbeit Motivation für den Erntedank. Wenn trotz der Unwägbarkeiten des Wetters, trotz Schädlingen und anderen Einflüssen eine gute Ernte gelingt, ist das ein Grund zu danken. Früher brachte man anstelle der kirchlichen Danksagung seinen Göttern auch Opfergaben dar. Bis heute hat sich diese Tradition gehalten, wie bunt geschmückte Tische mit den „Früchten der Arbeit“ zeigen.

Dabei hat der Erntedank eine internationale Tradition. So wird z.B. in den USA „Thanksgiving“ gefeiert, jüdische Gemeinden begehen das „Laubhüttenfest“ und der Islam feiert Erntedank am Ende des Fastenmonats Ramadan. Dass in den modernen Gesellschaften unserer Tage der Ursprung des Erntedankfestes weniger präsent ist, liegt auch daran, dass uns jederzeit Nahrungsmittel in ausreichenden Mengen und großer Vielfalt zur Verfügung stehen und der Bezug der Menschen zur landwirtschaftlichen Produktion abgenommen hat.

Daher sind es gerade die Bauernfamilien in Deutschland, die um die Tradition des Erntedanks wissen und sie pflegen. So überreichen z.B. Landfrauen und Landjugend jährlich Erntekronen an das deutsche Staatsoberhaupt, Landwirtschaftsministerinnen und andere Würdenträger. In keinem Gotteshaus wird darauf verzichtet, eine Erntekrone aufzuhängen.

Im i.m.a-Lehrermagazin „lebens.mittel.punkt“ wird an diese Tradition erinnert. In Heft Nr. 11 wurde dem Thema Erntedank ein ausführlicher Beitrag gewidmet, der die Herkunft und Bedeutung dieses wichtigen Festes leicht verständlich erklärt und praktische Anregungen für die Behandlung im Schulunterricht liefert. Er kann – neben vielen weiteren Materialien – unter www.ima-lehrermagazin.de kostenlos gelesen und heruntergeladen werden.

Auch wer mit der Traditionspflege und dem Brauchtum nur wenig anzufangen weiß, kann das Erntedankfest als Anlass sehen, um der Arbeit unserer Bauernfamilien mehr Wertschätzung entgegenzubringen. Denn ohne sie würde z.B. der Kürbis als Symbol des Herbstbeginns jetzt kaum in den Regalen der Supermärkte und an den Ständen der Wochenmärkte zu finden sein. Und nicht zuletzt würden darum auch die „Halloween“-Partys ohne die Leistungen unserer Landwirtschaft anders aussehen.

  • Erntedank in der Kirche (Symbolbild: pixabay.com/tassilo111

  • Erntedank: Beitrag im i.m.a-Lehrermagazin

Erste große Landwirtschaftsmesse in Zeiten der Corona-Pandemie

Unter den besonderen Hygiene-Vorschriften aufgrund der Corona-Pandemie hat mit der NORLA in Schleswig-Holstein eine erste landesweite Leistungsschau der Landwirtschaft stattgefunden. Der i.m.a e.V. war dabei und fand Kontakt zu vielen Lehrkräften.

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Erste große Landwirtschaftsmesse in Zeiten der Corona-Pandemie

Auf der Norddeutschen landwirtschaftlichen Fachausstellung (NORLA) in Rendsburg (Schleswig-Holstein) haben 390 Aussteller an insgesamt vier Messetagen jeweils bis zu 12.000 Besucher empfangen dürfen. Diese mussten ihre Eintrittskarten zuvor online erworben haben und gemäß der Landesverordnung zur Pandemie-Eindämmung gegen das Virus geimpft oder genesen bzw. getestet sein. In den Messezelten galt zudem Maskenpflicht. Der Bauernverband Schleswig-Holstein zog eine positive Bilanz und auch viele Aussteller waren mit dem Messegeschäft zufrieden, so dass die NORLA auch für andere, ähnliche Messen als Referenzprojekt dienen könnte.

Der i.m.a e.V. unterstützte auch auf dieser NORLA wieder den vom Bauernverband organisierten Lehrerkongress und stellte den teilnehmenden Lehrkräften Stoffbeutel mit vielseitigen Bildungsmaterialien sowie als Gastgeschenk das Saatpaket „Nachwachsende Rohstoffe“ zur Verfügung. Es passte zum Kongressthema, bei dem der Klimaschutz in der Landwirtschaft im Fokus stand. i.m.a-Pressesprecher Bernd Schwintowski, der die Veranstaltung moderierte, begrüßte dazu den stellvertretenden Generalsekretär des Bauernverbands, Michael Müller-Ruchholtz, den Leiter der Stabsstelle Klima und Boden beim Thünen-Institut, Bernhard Osterburg, und Landwirt Christian Schmidt. Informiert und diskutiert wurde über die deutschen und europäischen Klimaschutzziele und welche Auswirkungen sie für die Landwirtschaft und letztendlich auch für die Bevölkerung haben.

Auch Ministerpräsident Daniel Günther und Bauernpräsident Werner Schwarz hatten sich zuvor auf dem Landesbauerntag zu den Herausforderungen beim Klimaschutz geäußert. Dabei war deutlich geworden, dass Politik und Landwirtschaft in Schleswig-Holstein weitaus konsensfähiger sind, als es in manch anderem Bundesland der Fall zu sein scheint. In der jüngst unterzeichneten Erklärung zur Zukunft der Landwirtschaft werde deutlich, wie sich mehr Tierschutz und ökologische Landwirtschaft für die Bauern rechnen könne.

Das durch die Vereinbarung zum Ausdruck gekommene gegenseitige Vertrauen wurde dann auch auf dem NORLA-Messegelände deutlich, wo Bauern- und Ministerpräsident in Eintracht für eine „ErnteKunst“-Ausstellung posierten und bei der „Hau-den-Lukas-Aktion der Landjugend zeigten, wie kraftvoll und zielgerichtet man „Vorhaben“ anstoßen kann, bei denen am Ende dann auch der wirtschaftliche Erfolg „in der Kasse klingelt“.

 

 

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Presse-Kontakt: Bernd Schwintowski

  • NORLA-Lehrerkongress: Experten diskutierten über Klimaschutz in der Landwirtschaft (Foto Quakernack/BauernblattSH).

  • Gemeinsame Rahmenbedingungen: Bauern- und Ministerpräsident posierten für die Landwirtschaft.

  • Gewichtige Argumente: Ministerpräsident mit schlagkräftigen Argumenten bei der Landjugend.

Erstmals ein weltweiter Ehrentag für die tolle Knolle

Viel Arbeit investieren Landwirte in eines unserer wichtigsten Grundnahrungsmittel - die Kartoffel. In immer mehr Ländern entwickelt sie sich als Alternative zum Reis und anderen Lebensmitteln. Grund genug, diese Bedeutung besonders herauszustellen.

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Erstmals ein weltweiter Ehrentag für die tolle Knolle

Der 30. Mai ist künftig der „Internationale Tag der Kartoffel“

Weltweit konsumieren sie täglich Milliarden Menschen: die Kartoffel. Die Bedeutung der tollen Knolle für die Ernährung der Bevölkerung nimmt Jahr um Jahr zu. Denn sie ist reich an Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen, aber arm an Kalorien. Die Kohlenhydrate der Kartoffel sättigen länger anhaltend als etwa Reis oder Nudeln. In 159 Ländern der Erde wird die Ackerfrucht inzwischen kultiviert, weltweit gibt es 5.000 verschiedene Sorten Kartoffeln; 210 allein in Deutschland. Diese und weitere Fakten haben die Vereinten Nationen bewogen, den 30. Mai zum „Internationalen Tag der Kartoffel“ auszurufen. Er wird 2024 das erste Mal begangen.

Die Bedeutung der Kartoffel nimmt für die Sicherstellung der Ernährung der Weltbevölkerung zu. Das Nachtschattengewächs ist nicht nur nahrhaft. Anders als Reis lässt es sich viel leichter anbauen und verbraucht ein Drittel weniger Wasser, erzielt aber die dreifache Menge an Ernteerträgen. Lange Transportwege entfallen, da sich Kartoffelpflanzen nahezu weltweit anbauen lassen. Darum schlägt die Kartoffel auch unter Aspekten des CO2-Fußabdrucks viele andere Nutzpflanzen beim Klimaschutz.

Sogar in China hat man erkannt, dass sich der Kartoffelanbau volkswirtschaftlich lohnt. Das Land ist mit Ernteerträgen von mehr als 95 Millionen Tonnen pro Jahr Spitzenreiter; vor Indien mit etwa 56 Millionen Tonnen und der Ukraine. Deutschland folgt mit knapp elf Millionen Tonnen Kartoffeln erst hinter Russland und den USA. Pro Kopf der Bevölkerung werden aber noch immer in Europa die meisten Kartoffeln erzeugt: 138 Kilo gegenüber 46 Kilo in Amerika und 43 in Asien, während es im bevölkerungsreichen aber armen Afrika nur 23 Kilo sind. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, warum die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen mit dem „Internationalen Tag der Kartoffel“ auf die Bedeutung dieser Frucht zur Ernährungssicherung aufmerksam machen möchte.

Europaweit werden in Deutschland auf mehr als 260.000 Hektar die meisten Kartoffeln angebaut; vor allem in Niedersachsen, auf das 45 Prozent der Anbaufläche entfallen. Beim Verbrauch allerdings liegt die einst als Kartoffelfan gerühmte Nation abgeschlagen hinter Polen, Großbritannien, Belgien, Portugal und Spitzenreiter Lettland. Den letzten Vergleich führten unsere baltischen Nachbarn mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 123 Kilo an, während man hierzulande aktuell mit nur 54 Kilo sogar deutlich unter dem durchschnittlichen europäischen Kartoffelkonsum von 71 Kilo zurückliegt. Andererseits: Bei Teigwaren und Reis bringen wir es auch nur auf acht bzw. 6,2 Kilo pro Kopf.

Gleichwohl lohnt es sich, der Bedeutung der Kartoffel für die Landwirtschaft und unsere Ernährung nachzugehen. Die vielfältigen Lehr- und Lernmaterialien des i.m.a e.V. bieten dafür eine große Auswahl. Die kurze und prägnante 3-Minuten-Info dient der Verbraucheraufklärung, Poster und weiteres Material werden im Schulunterricht eingesetzt und mit den Feldrandschildern, die Landwirte an ihren Äckern aufstellen, werden Spaziergänger aufgeklärt, was die tolle Knolle leistet.

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Presse-Kontakt: Bernd Schwintowski

  • Kartoffelernte im Spätsommer: Viele helfende Hände werden beim Sortieren gebraucht (Foto: i.m.a e.V./Gaul).

  • Kartoffel-Unterrichtsposter: Fakten auf der Vorderseite, Übungen auf der Rückseite.

  • Feldrandschild zur Kartoffel: Damit informieren Landwirte die Spaziergänger am Ackerrand.

Es geht wieder los: Messe- und Veranstaltungstermine in Aussicht

Die Erleichterungen im Umgang mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie lassen hoffen, dass künftig auch wieder Messen der Agrar-Szene stattfinden können. Daher plant der i.m.a e.V. die Teilnahme an verschiedenen kleinen und großen Veranstaltungen.

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Es geht wieder los: Messe- und Veranstaltungstermine in Aussicht

Wir können hoffen, dass in Kürze wieder die ersten Messen und Veranstaltungen der Landwirtschaft stattfinden. Die jüngsten Entscheidungen zum Umgang mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie lassen Planungen realistisch erscheinen. Darum bereitet sich auch der i.m.a e.V. auf verschiedene Termine vor, die wir hier vorstellen:

  • Nachdem die Bildungsmesse "didacta"vom März in den Juni verschoben wurde, bereiten wir uns nun auf die Umsetzung unserer großen Gemeinschaftsschau "Landwirtschaft & Ernährung - erleben lernen" vor, die wegen der Pandemie zuletzt nur virtuell umgesetzt werden konnte. Nun soll sie vom 7. bis 11. Juni 2022 wieder real in Köln stattfinden. Schon jetzt steht fest: Seit der Verschiebung des Termins vom Frühjahr in den Sommer hat sich die Zahl der Teilnehmer an unserer Gemeinschaftsschau weiter erhöht, so dass wir voraussichtlich mit zwanzig Partnern an den Start gehen werden.

  • Zuvor gibt es bereits vom 21. bis 24. April 2022 die "agra" in Leipzig. Diese regionale Landwirtschaftsausstellung bildet quasi den Auftakt einer Reihe von Fach- und Verbrauchermessen in diesem Jahr, nachdem der traditionelle Auftakt mit der Internationalen Grünen Woche Ende Januar erneut ausfallen musste.

  • Bundesweit fixiert ist auch der "Tag des offenen Hofes", der am 11/12. Juni 2022 den Auftakt einer ganzen Reihe von Veranstaltungen in allen Bundesländern bildet, bei denen Bauernfamilien Verbraucher auf ihre Höfe einladen, um zu zeigen, wie Ackerbau und Tierhaltung funktionieren.

  • Nur wenige Tage darauf treffen sich am 14/15. Juni 2022 hunderte Delegierte aus 18 Landesbauernverbändenzum Deutschen Bauerntag. In Lübeck tauschen sie ihre Erfahrungen aus, beraten und beschließen die weiteren Ziele ihrer Verbandsarbeit. Der i.m.a e.V. nimmt traditionell an diesem Treffen seiner Mitglieder teil.

  • Nahezu zeitgleich finden auf dem Versuchsgut Kirschgartshausen in Mannheim die DLG-Feldtage statt. Vom 14. bis 16. Juni 2022 treffen sich Experten des Pflanzenbaus, um sich über neue Züchtungen und andere Themen des Ackerbaus zu informieren und technische Entwicklungen kennenzulernen.

  • Am 5. Juli 2022 kommen 3.000 Landfrauen und deren Gäste in Fulda zum Deutschen LandFrauentag zusammen. "Das WIR im Blick" lautet das Motto des Treffens, das bereits vor zwei Jahren stattfinden sollte und wegen der Pandemie verschoben werden musste. Der i.m.a e.V. nimmt an diesem Treffen seines Mitgliedsverbandes teil.

  • Vom 1. bis 4. September 2022 wird es auch wieder eine Norddeutsche landwirtschaftliche Fachausstellung und Verbrauchermesse geben. Die "Norla" in Rendsburg konnte als einige der wenigen Messen im vergangenen Jahr stattfinden. Der i.m.a e.V. wird erneut vertreten sein.

  • Auch die Mecklenburger Landwirtschaftsausstellung musste im vergangenen Jahr nicht ausfallen. 2022 findet die "MeLa" vom 8. bis 11. September wieder in Mühlengeez östlich von Schwerin, nahe Güstrow statt.

  • Die wohl größte landwirtschaftliche Leistungsschau in diesem Jahr dürfte das Landwirtschaftliche Hauptfest vom 25. September bis 3. Oktober 2022 in Stuttgart sein. Das "LWH" findet zeitgleich mit dem benachbarten Cannstatter Wasen statt, einem Volksfest ähnlich dem Münchner Oktoberfest. Der i.m.a e.V. beteiligt sich am "LWH" mit einem umfangreichen Bildungsprogramm und einer Schülerpressekonferenz zu Themen der Landwirtschaft.

  • Die "EuroTier" in Hannover bildet vom 15. bis 18. November 2022 den Abschluss des landwirtschaftlichen Messe- und Veranstaltungskalenders. Die weltweit führende Fachmesse für Tierhaltung bietet dem i.m.a e.V. Gelegenheit, seine Transparenz-Initiative "EinSichten in die Tierhaltung"vorzustellen, bei der Landwirte ihre Ställe für Verbraucher öffnen.

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Vielfalt der Landwirtschaft: Die Logos kommender Veranstaltungen (Symbolfoto)

Europas größte Bildungsmesse in den Sommer verschoben

Die "didacta" findet nicht wie geplant im März diesen Jahres statt. Aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie haben sich die Veranstalter entschlossen, die Bildungsmesse in den Sommer zu verlegen. Köln als Veranstaltungsort wurde bestätigt.

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Europas größte Bildungsmesse in den Sommer verschoben

Fast zwei Monate vor dem Start der "didacta" haben sich die Veranstalter entschlossen, die Veranstaltung zu verschieben. Statt wie geplant im März, soll sie nun vom 7. bis 11. Juni 2022 stattfinden. Am Veranstaltungsort Köln hält man fest. Die "didacta" ist die größte europäische Bildungsmesse, auf der sich pädagogisches Fachpersonal wie Lehrkräfte, Erzieherinnen und andere in Bildungsberufen Beschäftigte über die Vielfalt der Lehr- und Lernmittel informiert, austauscht und fortbildet.

"In Anbetracht der erneut steigenden Infektionszahlen wächst bei allen Beteiligten die Unsicherheit, ob der Besuch einer Präsenzmesse möglich ist", erläuterte Reinhard Koslitz vom "didacta"-Verband die Entscheidung für die Verlegung. Auch der Geschäftsführer der Köln Messe, Oliver Frese, verwies darauf, dass man sich trotz erprobter Hygienekonzepte der Verantwortung bewusst sei, die Messebesucher nicht einer potenziellen Infektionsgefahr aussetzen zu dürfen.

Der i.m.a e.V., der mit seinen Partner-Institutionen bereits in den Vorbereitungen für die "didacta"-Gemeinschaftsschau "Landwirtschaft & Ernährung - erleben lernen" weit vorangekommen war, hat prompt reagiert und wird die Präsentation in den Sommer verlegen. Zudem steht aktuell noch immer die virtuelle Gemeinschaftsschau zur Verfügung, die im vergangenen Jahr für die digitale Version der "didacta" kreiert worden war.

 

 

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Presse-Kontakt: Bernd Schwintowski

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Ferkelkastration: Der Schritt zum Schnitt

Wie künftig Ferkel in Deutschland kastriert werden, wird gerade diskutiert. Gesucht wird eine Lösung, die sowohl praktikabel ist als auch den Tierschutz berücksichtigt. Dazu beleuchtet der i.m.a e.V. das Thema in seinem „1 x 1 der Landwirtschaft 2019“..

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Ferkelkastration: Der Schritt zum Schnitt

Im „1 x 1 der Landwirtschaft 2019“ packt der i.m.a. e.V. ein heißes Thema an.

Zwanzig Millionen männliche Ferkel werden jedes Jahr in Deutschland kastriert. Wie dies geschieht, wird gerade in Deutschland und Europa kontrovers diskutiert. Gesucht wird eine Lösung, die sowohl praktikabel ist als auch den Tierschutz berücksichtigt. Der i.m.a e.V. will zur Versachlichung der Debatten beitragen und behandelt jetzt in seinem jährlich erscheinenden Faltkalender, dem „1 x 1 der Landwirtschaft 2019“, das Thema Ferkelkastration.

Ohne die eine oder andere Kastrationsform als besser herauszustellen, werden Fakten geschildert. Zum Beispiel den Grund, warum überhaupt kastriert wird. Denn Fleisch von nicht kastrierten Ebern riecht streng und schmeckt unangenehm. Zudem verhalten sich kastrierte Ferkel gegenüber ihren Artgenossen weniger aggressiv.

Es geht also nicht um die Frage, ob eine Kastration angeraten ist oder nicht, sondern einzig darum, wie kastriert wird. Und hier beschreibt das i.m.a „1 x 1 der Landwirtschaft 2019“ die verschiedenen Methoden, erwähnt die Vorschriften, die das Tierschutzgesetz vorgibt, und vernachlässigt auch nicht Aspekte aus Einzelhandel und Verbrauchersicht.

Mit dem Aufschub der betäubungslosen Kastration hat der Deutsche Bundestag der Landwirtschaft jetzt zwei Jahre Zeit gegeben, um eine Lösung zu finden. Einerseits muss sie aus Sicht der Tierhalter praxistauglich sein, andererseits den Erwartungen in unserer Gesellschaft entgegenkommen. Das i.m.a-Faltblatt leistet einen Beitrag zur Aufklärung bei einem Thema, das in diesem Jahr noch viele Debatten in der Landwirtschaft bestimmen dürfte.

Darüber hinaus ist das „1 x 1 der Landwirtschaft 2019“ wie immer auch ein praktisches Nachschlagewerk, wenn man aktuelle Daten zur Landwirtschaft in Deutschland und Europa schnell zur Hand haben will. Fixer als mit jedem elektronischen Hilfsmittel lassen sich mit dem Faltblatt im Leporello-Format Nutzflächen und Betriebsgrößen sowie Erträge vergleichen. Der i.m.a e.V. bietet das „1 x 1 der Landwirtschaft“ seit nunmehr fast sechzig Jahren kostenlos an. Es ist unverändert ein Standardwerk für Landwirte und interessierte Verbraucher.

Auf der Internationalen Grünen Woche liegt das „1 x 1 der Landwirtschaft 2019“ am i.m.a Stand in Halle 3.2 (ErlebnisBauernhof) zum Mitnehmen aus. Oder man fordert es im Internet an – online auf www.ima-shop.de.

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Fleisch aus dem Labor: Von der Stammzelle zum Burger

Es gibt es bereits: Künstlich erzeugtes Fleisch. Oder, korrekter formuliert, "Kulturfleisch". Das im Labor erzeugte "In-vitro-Fleisch" könnte unsere Nahrungsmittelvielfalt bereichern. Das i.m.a Lehrermagazin erläutert, was in der Forschung geschieht.

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Fleisch aus dem Labor: Von der Stammzelle zum Burger

Das i.m.a-Lehrermagazin über die Erforschung alternativer Nahrungsmittel

Wie ernähren wir uns in der Zukunft und was gibt es für Alternativen zu bisher gewohnten Nahrungsquellen? Mit diesen Fragen beschäftigen sich Wissenschaftler schon seit Jahrzehnten. Ein Thema dabei ist Forschung an Ersatzprodukten zu fleischlicher Nahrung in seiner ursprünglichen Form, dem sogenannten „Kulturfleisch“. Diesem Thema widmet die neue Ausgabe vom i.m.a-Lehrermagazin „lebens.mittel.punkt“ seine Titelgeschichte. Es bietet damit Stoff für den Unterricht in Oberschulen, aber auch allen weiteren Zielgruppen, die sich für die spannenden Fakten rund um die Forschung am „In-vitro-Fleisch“ interessieren.

Mehr als eine Viertelmillion Euro hatte der erste Rindfleisch-Burger gekostet, der aus kultiviertem Fleisch im Labor entstanden ist. Das liegt zehn Jahre zurück. Inzwischen ist die Forschung weiter, obwohl sie noch immer weit davon entfernt ist, „In-Vitro-Fleisch“ herzustellen, das als sogenanntes „Kulturfleisch“ massenkompatibel ist. Dennoch: Das Thema ist hoch spannend und gerade für Kinder und Jugendliche interessant, die auf der Suche nach alternativen Ernährungsformen sind. Der Beitrag im i.m.a-Lehrermagazin transponiert die hochkomplexen wissenschaftlichen Aspekte aus der Welt der Forschung in leicht verständliche und im Unterricht nachvollziehbare Lernschritte.

Begleitet wird das Unterrichtsmaterial für die Sekundarstufe durch eine Prognose zum „Fleisch-Markt 2040“ sowie weiterem Lehr- und Lernmaterial zur Bioökonomie, das als ein Wirtschaftssystem der Zukunft behandelt wird. Mit einem Blick auf Ölsaaten werden Handelsströme von Soja und Palmöl skizziert, Auswirkungen auf verschiedene Wirtschaftsbereiche auch außerhalb der Landwirtschaft beschrieben und Chancen erläutert, die sich dabei der heimischen Land- und Forstwirtschaft bieten.

Für den Einsatz an Grundschulen bietet das i.m.a-Lehrermagazin „lebens.mittel.punkt“ zwei Themen: In einer kleinen Pflanzenkunde geht es um das Wachstum und die Kultivierung von Frühlingsblühern. Neben der theoretischen Wissensvermittlung gibt es Tipps für das Gärtnern mit Kindern. Und beim Thema über „Kopfschmerzen bei Kindern“ werden deren Ursachen ergründet, Empfehlungen zur Vorbeugung und Tipps für die Behandlung gegeben. Neben Lehrkräften, die sich zunehmend mit diesem Problem im Unterricht konfrontiert sehen, ist dieser Beitrag vor allem auch für Eltern von Interesse, deren Kinder immer wieder unter Kopfschmerzen leiden.

Ferner berichtet das Lehrermagazin „lebens.mittel.punkt“ über ein Austauschprogramm für junge Agrar-Fachleute, die auf Gastbetrieben in Uganda und Deutschland gearbeitet haben. Ein Farm- und Food-Wiki, Empfehlungen für Lehr-, Lern- und Lesebücher sowie weitere praktische Tipps ergänzen die Themenvielfalt der Zeitschrift. Lehrkräfte können sie kostenlos abonnieren über www.ima-lehrermagazin.de. Sie steht auch kostenlos als Online-Version zum Lesen und Herunterladen auf www.ima-shop.de zur Verfügung.

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Presse-Kontakt: Bernd Schwintowski

  • i.m.a-Lehrermagazin zum "Kulturfleisch": Titelseite.

  • i.m.a-Lehrermagazin zum "Kulturfleisch": Unterrichtsmaterial.

Forum Lernort Bauernhof

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Frauen in der Landwirtschaft - ein Spiegelbild der Gesellschaft

Die Rollen der Frauen in der Landwirtschaft sind so vielfältig wie die täglich zu bewältigenden Aufgaben. Und die Wertschätzung, die Frauen dabei zuteil wird, ist so gering, wie die Lohndifferenz zu Männern groß ist. Wir reflektieren einige Fakten.

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Frauen in der Landwirtschaft - ein Spiegelbild der Gesellschaft

Wie in vielen Bereichen unserer Gesellschaft, so gibt es auch in der Landwirtschaft Unterschiede zwischen der Wertschätzung von Frauen und Männern. Am einfachsten lassen sich diese Unterschiede im monetären Bereich ausmachen. Dort beträgt die Differenz zwischen dem, was Männer und Frauen in der Landwirtschaft verdienen, etwa zwanzig Prozent, die Frauen geringer entlohnt werden. Ist deren vielfältige Arbeit also weniger wert oder wird sie einfach nur weniger wertgeschätzt? Das i.m.a-Mitglied, der Deutsche LandFrauenverband e.V., setzt sich schon seit Jahren für eine Angleichung des Lohnniveaus und damit für eine bessere Wertschätzung von Frauen in der Landwirtschaft ein.

Da Bauernhöfe in weiten Teilen des Landes familiengeführte Betriebe sind, in denen die Frauen mitarbeiten, fallen Lohnunterschiede weniger auf als beispielsweise in der Industrie oder der Dienstleistungsbranche. Zwar gibt es auch in der Landwirtschaft Tarifverträge, aber etwa vierzig Prozent der Frauen in den Familienbetrieben arbeiten ohne ein vertragliches Beschäftigungsverhältnis und ohne festes Gehalt. Andererseits ist die Mehrheit der Frauen in den familiengeführten Betrieben in die Entscheidungen mit einbezogen. Mit anderen Worten: Sie tragen die gleiche Verantwortung wie ihre Lebenspartner.

Andererseits scheint sich die Rolle der Frau in der Landwirtschaft zu ändern. Das legen jedenfalls erste Ergebnisse einer aktuell noch laufenden Studie zu "Frauen in der Landwirtschaft" nahe. Bisher haben sich an der Umfrage mehr als 7000 Frauen beteiligt. Der ablesbare Trend bestätigt, dass fast die Hälfte der befragten Frauen als Ehe- oder Lebenspartnerin des Landwirts mitarbeitet; nur 19 Prozent leiten den Betrieb. Immer mehr Frauen haben einen hohen Bildungsgrad, immer öfter trauen sich Frauen die Übernahme eines Betriebes zu und immer häufiger wird für sie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein Thema.

Seit vielen Jahren fordern die Landfrauen eine bessere Wahrnehmung und Akzeptanz der Rolle der Frauen in der Landwirtschaft. Dazu gehört neben einer Verbesserung von Beratungs- und Bildungsangeboten für Frauen in der Landwirtschaft auch eine Erfassung der Leistungen von Frauen in der Agrarstatistik.

Unsere Faktensammlung wirft einige statistische Schlaglichter auf die Bedeutung der Frau in der Landwirtschaft - weltweit und in Deutschland.

  • In der Landwirtschaft sind weltweit 43 Prozent der Arbeitskräfte weiblich.

  • Durchschnittlich arbeiten Frauen in der Landwirtschaft 55 Stunden in der Woche.

  • In der deutschen Landwirtschaft arbeiten 335.000 Frauen - 6.000 weniger als noch vor einem Jahr.

  • 67 Prozent der Frauen in der deutschen Landwirtschaft kümmern sich um die Tierhaltung.

  • Ein Viertel der Landwirtinnen in Deutschland haben einen Hochschulabschluss.

  • Nur jeder neunte landwirtschaftliche Betrieb in Deutschland wird von einer Frau geleitet.

  • 87 Prozent der Frauen in der deutschen Landwirtschaft sind stolz auf ihre Arbeit.

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Presse-Kontakt: Bernd Schwintowski

Frauen in der Landwirtschaft: Vielfältig engagiert und unverzichtbar (Fotos aus der i.m.a-Bildergalerie)

Frauen sind das Rückgrat der Landwirtschaft

Etwa 341.000 Frauen arbeiten in der deutschen Landwirtschaft. Sie tragen damit wesentlich zur Existenzsicherung der bäuerlichen Familienbetriebe bei. Daran sollte nicht nur anlässlich des Internationalen Frauentags, dem 8. März, erinnert werden.

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Frauen sind das Rückgrat der Landwirtschaft

Am Internationalen Frauentag, dem 8. März, wird weltweit daran erinnert, dass noch immer nicht in allen Ländern der Erde die Gleichberechtigung gelebter Alltag ist. Ein Feiertag ist der Frauentag jedoch nur in der Volksrepublik China, in Madagaskar und Nepal –  und auch nur für Frauen. Einzig in Berlin ist es ein gesetzlicher Feiertag.

In der Landwirtschaft hingegen haben die Frauen (und Männer) auch am Frauentag keinen Feiertag. Denn die Arbeit in der Landwirtschaft kennt keine freien Tage. Vor allem in der Tierhaltung wollen die Tiere auch an Feier- und Gedenktagen versorgt werden. Das würde nicht funktionieren, wenn die rund 341.000 Frauen, die in der Landwirtschaft tätig sind, am 8. März freimachen. Darum ist der Internationale Frauentag in der Landwirtschaft eine Gelegenheit, einmal mehr an die Leistungen der Frauen zu erinnern, die überwiegend als sogenannte „mithelfende Familienangehörige“ in der Landwirtschaft tätig sind. Gerade auf den familiengeführten Bauernhöfen sind diese Frauen das Rückgrat für einen funktionierenden Betrieb.

Das i.m.a-Mitglied, der Deutsche LandFrauenverband e.V., fordert anlässlich des Frauentags „stabile Rahmenbedingungen für eine gerechte Teilhabe von Frauen in allen Bereichen … sowie gesellschaftlich konstruierte Rollenbilder kritisch zu hinterfragen“. Der Anteil der berufstätigen Frauen in der deutschen Landwirtschaft liegt bei etwa 36 Prozent – und damit etwa zehn Prozent unter dem durchschnittlichen Frauenanteil aller Berufssparten. Unter den Führungskräften in der Landwirtschaft liegt der Frauenanteil bei ca. zehn Prozent, während 22 Prozent aller Landwirtinnen eine agrarwissenschaftliche Hochschulausbildung abgeschlossen haben.

Im europäischen Vergleich liegt der Anteil der erwerbstätigen Frauen in der Landwirtschaft in Deutschland bei acht Prozent, während er in Spanien und Griechenland jeweils 13 Prozent beträgt. Spitzenreiter ist Italien mit 34 Prozent. Bei Frauen in landwirtschaftlichen Führungspositionen liegt Deutschland im europäischen Vergleich auf Platz 25; vor Dänemark, Malta und den Niederlanden. Die Spitzenposition an Betriebsleiterinnen nehmen Lettland und Litauen ein.

Unverzichtbar: Frauen in der Landwirtschaft.