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Sonnenblume

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Begriff Definition
Sonnenblume
Landwirtschaftliche Nutzpflanze zur Ölgewinnung (Ölfrüchte).
Sonnenblumen stammen aus Amerika und werden seit etwa 1600 in Europa angebaut. Sie enthalten in ihren Kernen ca. 50 % Öl und rund 19 % Rohprotein (Eiweiß). Sonnenblumenschrot das bei der Ölgewinnung in Ölmühlen anfällt wird  als Viehfutter verwendet. Die Anbaufläche betrug 2013 in Deutschland etwa 22.000 ha (entspricht weniger als 0 2 % der Ackerfläche).
Merkmale
Sonnenblumen gehören zur Familie der Korbblüter (Asteraceae). Die Größe dieser einjährigen Pflanze variiert sehr stark sie wächst bis zu 5 m hoch. Der mächtige Blütenstand besitzt 1.000 –2.000 Einzelblüten. Der Blütenkorb der Sonnenblume setzt sich aus Zungen- und Röhrenblüten zusammen. Die intensiv gelben Zungenblüten am Rande sind steril während die inneren blassgelben Röhrenblüten die Samen liefern. Sonnenblumen sind überwiegend Fremdbefruchter Insektenflug ist daher wichtig. Interessant ist dass sich die Blütenknospen und Blätter der Sonnenblume dem Tageslauf der Sonne anpassen sie drehen sich der Sonne entgegen (Heliotropismus). So nimmt die Sonnenblume mehr Sonnenlicht auf und steigert ihre Photosyntheseleistung um 10 %. Der Samen der Sonnenblume ist eine Achäne eine besondere Form der Nuss. Ihre Farbe variiert von weiß weiß gestreift grau grau gestreift bis schwarz. Bei landwirtschaftlich genutzten Sonnenblumen liegt der Ölgehalt der Frucht zwischen 48 und 52 %.
Herkunft
Schon die Indianer bauten vor Jahrtausenden Sonnenblumen an und nutzten die fettreichen Samen als Nahrung. Nach der Entdeckung der neuen Welt fand die Sonnenblume als Zierpflanze ihren Weg nach Europa. Im 17. Jahrhundert verwendete man die Kerne in Backwaren. Erst seit dem 19. Jahrhundert wird sie auch als Ölfrucht genutzt.
Anbau
Die Sonnenblumen lassen sich in vier Typen unterteilen.
Der Öltyp weist besonders viele Röhrchenblüten auf. Die Sonnenblumenkerne besitzen einen sehr geringen Schalenanteil. Für einen Liter Öl werden die Kerne von rund 60 Sonnenblumen benötigt.
Der Futtertyp bildet besonders viel Blattsubstanz aus und findet Verwendung als Futterpflanze sowie zur Gründüngung.
Der Ziertyp wächst in Gärten und besitzt oft mehrere Blüten pro Pflanze.
Der Speisetyp zeichnet sich durch große und locker sitzende Kerne aus.
In Deutschland werden Sonnenblumen hauptsächlich zur Ölgewinnung angebaut. Die Sonnenblume liebt nährstoffreiche warme und sonnige Standorte mit einer guten Wasserversorgung während des Wachstums. In klimatisch günstigen Gebieten erfolgt die Aussaat bereits im März sonst ab April wenn keine bedeutenden Spätfröste mehr zu erwarten sind. Auf einem Hektar wachsen rund 60.000 – 70.000 Pflanzen. Der Erntezeitpunkt ist meist Anfang September erreicht. Im Jahr 2013 wurden in Deutschland für die Ölproduktion auf etwa 22.000 ha Sonnenblumen angebaut.
Nutzung
Die wichtigste Verwendungsform der Sonnenblumenkerne liegt in der Herstellung von Sonnenblumenöl. Sonnenblumenöl eignet sich hervorragend für Salate und findet ausgiebige Verwendung beim Backen Kochen und Dünsten. Aufgrund des hohen Anteils an essenzieller Linolsäure ist das Öl für die menschliche Ernährung sehr wertvoll. Für technische Zwecke ist hingegen ein hoher Ölsäuregehalt wichtig. So genannte Hoch-Ölsäure-Sonnenblumen enthalten 80-90 % Ölsäure während die übrigen Sorten nur 25 % aufweisen. Technische Ölsäure ist in der chemischen Industrie ein wichtiges Ausgangsprodukt für zahlreiche Erzeugnisse.
Informationsmaterial: 3-Min-Information zur Sonnenblume des i.m.a e.V.
Synonyme: Sonnenblume