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Begriff Definition
Kalb
Junges Rind.
Milchkühe müssen regelmäßig kalben weil sie als Säugetiere erst  danach Milch geben können. Die Besamung erfolgt heute  meist künstlich. Dabei spielen züchterische Gesichtspunkte – z.B. hohe Milchleistung – eine Rolle. 9 Monate und 9 Tage nach der Besamung kommt in der Regel ein Kalb zur Welt meist in Einzelgeburten.
Kälber ernähren sich zunächst von der Milch der Mutter ehe sie auf eine Tränke aus Milchpulver mit warmem Wasser umgestellt werden. Nach einigen Wochen erhalten sie Magermilch danach auch Kraftfutter und Heu. Weibliche Kälber werden entweder zu Milchkühen großgezogen oder - wie die meisten Bullenkälber - bis zu einem Gewicht von etwa 160 bis 180 Kilogramm gemästet. Nach der Schlachtung liefern sie Kalbfleisch. Bullenkälber werden auch zu Mastbullen mit einem Gewicht von 500 bis 600 Kilogramm weitergemästet.
Die Kälber von Fleischrindern (Rind) werden sowohl zur Weiterzucht als zur Mast gehalten.
Kälber werden sofort mit Ohrmarke gekennzeichnet (vgl. Bilder BSE Herkunftsinformationssystem Herkunftssicherung).
Synonyme - Kalb
Kälberbox
Die Kälberbox ist in vielen Haltungssystemen die erste Station der Kälber nachdem sie von der Mutter getrennt wurden. Sie sind dort vor Zugluft geschützt und werden von Krankheitskeimen abgeschirmt. Eine andere Haltungsform ist z.B. das Kälberiglu.
Synonyme - Kälberbox
Kälberiglu
In den ersten Lebenswochen werden die Kälber häufig außerhalb des Stalls in eingestreuten wind- und wettergeschützten Einzelhütten (= Iglus) aufgezogen. Der hohe Sauerstoffgehalt und die geringe Keimbelastung der Außenluft tragen dazu bei die jungen Kälber gesund zu erhalten. Mehrmals täglich werden sie über Nuckeleimer getränkt.
Siehe auch Kälberbox
Synonyme - Kälberiglu
Kalbung
Kalbung ist die Geburt eines Kalbes. Sie erfolgt nach  9 Monaten und 9 Tagen Trächtigkeit der Kuh. Die erste Kalbung findet mit etwa 27 Monaten statt. Im Regelfalle wird jedes Jahr ein Kalb geboren. Bei ca. 2% der Geburten gib es Zwillinge. Ein Kalb wiegt - je nach Rasse - etwa 35-45 kg bei der Geburt.
Synonyme - Kalbung
Kalidünger
Der Pflanzennährstoff Kalium ist bei Kalidünger in wasserlöslichen Salzen enthalten. Kalidünger wird überwiegend im Herbst seltener im Frühjahr ausgebracht. Die Kalisalze stammen aus Meeresablagerungen oder werden durch Bergbau gewonnen und oft mit Chlor oder Schwefel – je nach Einsatz – ergänzt.
Synonyme - Kalidünger
Kalisalze
Kalisalze stammen aus Ablagerungen von Meeresteilen die vor Jahrmillionen durch Bodenhebungen vom Meer abgeschnitten wurden und ausgetrocknet sind.
Synonyme - Kalisalze
Kalium
Kalium in reiner Form ist ein silbernes weiches Metall. In etwa 2 % von Böden und Gestein ist es in Verbindungen vertreten. Es ist ein lebenswichtiges Element für alle Lebewesen und an vielen physiologischen Vorgängen (u.a. Wasseraufnahme Photosynthese) beteiligt. Für Pflanzen ist es einer der Hauptnährstoffe die regelmäßig über die Düngung zugeführt werden müssen. Ein ausreichender Kaliumgehalt im Boden ist für die Pflanzen notwendig um die Widerstandskraft gegen Lager Trockenheit und Krankheiten aufzubauen (siehe Kalidünger Düngung).
Synonyme - Kalium
Kalk
Siehe Kalkdünger
Synonyme - Kalk
Kalkdünger
Kalkdünnger ist eigentlich Calciumdünger. Er wird aus Naturkalken oder Kalkrückständen die z.B. bei der Zuckergewinnung oder Eisenerzeugung entstehen gewonnen. Mit der Kalkversorgung des Bodens wird sein Säuregrad (pH-Wert) reguliert zugleich die Bodenstruktur verbessert und damit die Fruchtbarkeit erhöht. Seine Bedeutung hat wegen des 'sauren Regens' zugenommen weil er die Säure neutralisiert.
Synonyme - Kalkdünger
Kaltstall
Da Rinder Kälte eher vertragen als Hitze werden sie zum Teil in Kaltställen gehalten bei denen das Innenklima des Stalls weitgehend dem Außenklima entspricht. Dies wird durch Belüftung bzw. einen entsprechenden Luftaustausch (offene Bauweise) erreicht. Notwendig ist dass die Tiere vor Zugluft und Feuchtigkeit geschützt sind.
Kaltstall für Schweine siehe Kistenstall.
Synonyme - Kaltstall
Kalttränke für Kälber
Die Kalttränke für Kälber wird auch als Vorratsfütterung bezeichnet. Die Kälber erhalten dabei ab der zweiten Woche ihr 'Kaltgetränk' d.h. mit Ameisensäure angesäuerte Milch oder Milchaustauscher zur freien Verfügung (= ad libitum). Sie bedienen sich dabei über Nuckel die über einen Schlauch mit dem Vorratsbehälter verbunden sind. Die Temperatur der Tränke liegt bei 12°-18°C.
Synonyme - Kalttränke für Kälber
Kamille
Lat. chamomilla matrimonia (echte Kamille): gehört zu den Korbblütlern. Die Kamille ist einerseits eine Arzneipflanze mit breitem Wirkungsspektrum die gezielt angebaut wird andererseits vor allem in Form der Hundskamille ein hartnäckiges Ackerunkraut. Durch das typische breit auslaufende Wachstum behindert die Pflanze z.B. die Entwicklung von Getreide. Oft sind ganze Ackerteile völlig überwuchert.
Synonyme - Kamille
Kammstall
Haltungssystem in der Schweinehaltung.  Die Abteile in denen sich die Schweine befinden gehen wie die Zähne eines Kammes vom Gang des Stalles ab. Diese Abteile werden jeweils komplett neu belegt und komplett geräumt (Rein-Raus-Verfahren). Das hat den Vorteil dass Krankheiten sich nicht so schnell im gesamten Bestand ausbreiten und die einzelnen Abteile gesondert gereinigt werden können. Außerdem hat der Landwirt so die Möglichkeit kontinuierlich Schweine aufzustallen und zu verkaufen.
Synonyme - Kammstall
Kapital
Kapital wird in verschiedenen Wissenschaften und Zusammenhängen  unterschiedlich definiert und ist für manche Theorien eine entscheidende Größe.
Im Zusammenhang mit Landwirtschaft wird im allgemeinen darunter das Sachkapitel (Gebäude Maschinen...) verstanden.
Synonyme - Kapital
Kartoffel
Das Wort Kartoffel ist aus dem italienischen Wort „tartuffo“ = Trüffel abgeleitet. In Süddeutschland und Österreich werden Kartoffeln auch als Erdäpfel bezeichnet.
Kartoffeln sind Nachtschattengewächse und gehören zu den Hackfrüchten. Die heutigen Sorten sind so gezüchtet worden dass sie gegen einige Krankheiten resistent sind. Dennoch bedrohen auch heute noch bestimmte Pilzkrankheiten wie Kraut- und Knollenfäule die Bestände. Oft hilft nur eine Behandlung mit Fungiziden.
Die Kartoffelanbaufläche ist in Deutschland beträgt 245.000 Hektar (2014).  Die Erntemenge lag bei 11 5 Mio. Tonnen.  
Es wird zwischen Speise- und Wirtschaftssorten unterschieden Letztere für die industrielle Verwertung (Stärke- und Alkoholherstellung). Der Selbstversorgungsgrad betrug 2013 112%.
Der Pro-Kopf-Verbrauch lag 2012/13  bei 58 7 Kilogramm davon werden etwa die Hälfte als veredelte Produkte (z.B. Kartoffelchips Pommes frites) verzehrt. Die Einkellerung von Kartoffeln ist zu einer Seltenheit geworden weil den meisten Haushalten ein entsprechender durchgehend kühler Lagerraum fehlt.
Das Bild zeigt eine Kartoffelpflanze mit den eßbaren Knollen die unter der Erde wachsen.
Geschichte der Kartoffel
Die Kartoffel ist eine Nutzpflanze die ihren Ursprung in Peru und Ecuador hat. Nach der Entdeckung Amerikas kam die Kartoffelpflanze zunächst als Zierpflanze nach Europa. Erst Mitte des 18. Jh. wurde sie - zum Teil  unter Zwang - als Kulturpflanze eingeführt. Sie entwickelte sich in Deutschland sehr schnell zu einem Grundnahrungsmittel und damit zu einer der wichtigsten Nutzpflanzen.
Nutzung
Pro Flächeneinheit bildet die Kartoffel im Vergleich zu Getreide rund doppelt so viel an Eiweiß und Kohlenhydraten aus. Ein Großteil der Kartoffelernte gelangt inzwischen als Chips Pommes frites Püree oder Tiefkühlkost in den Handel. Die Kartoffelstärke wird zu Glukose Puddingpulver und Verdickungsmitteln für die menschliche Ernährung verarbeitet. In der Industrie dient Kartoffelstärke zur Papier- und Klebstoffherstellung. Kartoffeln werden auch zu Alkohol verarbeitet. Auch als Grundfutter werden Kartoffeln eingesetzt.
Anbau
Die Kartoffel wächst auf nahezu allen Standorten bevorzugt jedoch lockeren Untergrund ohne Staunässe. Ab Temperaturen von 8 °C können die Knollen ins Freie gesetzt werden was im April oft aber auch erst nach den Eisheiligen im Mai möglich ist. In einigen Regionen werden die Kartoffeln von Flies oder Folie geschützt deutlich früher gesetzt. Aus den ruhenden Knospen (Augen) der Pflanzkartoffel bilden sich Seitentriebe (Stolone) an deren Enden sich die Knollen ausbilden.
Der Anbau in Dämmen ermöglicht eine bessere Wasser- und Nährstoffversorgung. Die Unkrautbekämpfung erfolgt mechanisch durch das wiederholte Anhäufeln der Dämme (vgl. Hackfrucht). Pilze und tierische Schädlinge (Kartoffelkäfer) werden durch chemische Mittel bekämpft. Die Ernte erfolgt im August oder September bei Frühkartoffeln oft schon im Juni oder Juli. Zur Ernte die mit Kartoffelrodern erfolgt sind die oberirdischen Teile bereits abgestorben. Geerntet werden lediglich die unterirdischen Knollen da alle grünen Bestandteile der Pflanze giftig sind.
Die Anbauschwerpunkte in Deutschland liegen in Niedersachsen Bayern und Nordrhein-Westfalen.
Im März 2010 wurde in der EU die gentechnisch veränderte Kartoffelsorte  Amflora zum kommerziellen Anbau zugelassen. Sie wurde nicht zum Verzehr sondern zu technischen Zwecken entwickelt. Diese Entscheidung war umstritten. Ein Verbot des Anbaus hat zunächst Österreich ausgesprochen Ende 2013 auch Deutschland . Ein Anbau findet in den Ländern Schweden und Tschechien statt. In Deutschland wurden zunächst 15 ha angebaut später nur noch 2 ha. Siehe auch Gentechnik.
Das obere Bild zeigt ein noch grünes Kartoffelfeld. Das untere Bild eine Erntemaschine. Eine Schar hebt die Pflanze aus dem Boden. Durch Rütteln werden Kraut und Erde von den Kartoffeln abgeschüttelt. Danach laufen sie - wie zu sehen - über ein Band wo von Hand Steine und die Setzkartoffeln entfernt werden.
Informationsmaterial
Synonyme - Kartoffel
Kartoffelkäfer
Schadinsekt bei Kartoffelkulturen.
Der Kartoffelkäfer stammt ursprünglich aus dem westlichen Nordamerika und wird deshalb auch Colorado-Käfer genannt. In Deutschland wurde der Kartoffelkäfer in der Mitte des 20. Jh. zu einer Plage in Extremfällen kam es zum „Kahlfraß“ ganzer Kartoffelfelder.
Der Käfer ist 10 – 12 Millimeter lang und durch gelb-schwarze Streifen auf seinem Rücken gut zu identifizieren. Die Larven sind rötlich und haben schwarze Punkte. Sie werden leicht mit dem Marienkäfer verwechselt. Es kann pro Jahr mehrere Kartoffelkäfergenerationen geben.
Heute ist der Kartoffelkäfer durch Insektizide gut zu bekämpfen.
Synonyme - Kartoffelkäfer
Käse
Nahrungsmittel das aus Milch von Kühen Ziegen oder Schafen hergestellt wird.
Es gibt mehrere Tausend Käsesorten die nach sehr unterschiedlichen Methoden produziert werden und sich daher auch im Geschmack erheblich unterscheiden.
Prinzipiell muss zur Käseherstellung die Milch zunächst zum Gerinnen gebracht werden was bei Sauermilchkäse durch Zusatz von Milchsäurebakterien   bei Süßmilchkäse durch Lab (aus Kälbermägen gewonnene Substanz inzwischen auch gentechnisch hergestellt) erreicht wird. Aus der so gewonnenen dicken Milch lässt man die Molke abtropfen. Der so erhaltene Käsebruch wird anschließend z.B. mit Kleinpilzen versetzt. Danach muss er „reifen“ was an unterschiedlichen Orten mit unterschiedlichen Temperaturen bei unterschiedlicher Feuchtigkeit geschieht sodass sich jeweils typische Geschmacksstoffe entwickeln. Die Gase die sich dabei zum Teil bilden erzeugen Blasen in der Masse die „Löcher im Käse“. Auch Molke wird bei der Käseherstellung verwendet
Je nach Festigkeit und Fettgehalt unterscheidet man Hart- Schnitt- Weichkäse und: Rahm- Fett- Halbfett- oder Magerkäse.  Zu den bekanntesten Käsesorten gehören Gouda Tilsiter Emmentaler Edamer und Brie Camembert und Gorgonzola. Als Frischkäse werden u.a.  Schichtkäse Mascarpone und Ricotta bezeichnet
Die deutsche Molkereiwirtschaft produziert jährlich etwa 2 Mio. t Käse was einer Selbstversorgung von 121% (2013) entspricht. Etwa 50% der angelieferten Milch wird zu Käse verarbeitet (2013). Der Pro-Kopf-Verzehr liegt in Deutschland bei 24 4 kg (2013)  Deutscher Käse wird auch exportiert selbst in großen Mengen in das „Käseland“ Frankreich. Umgekehrt werden auch viele ausländische Käsespezialitäten eingeführt. Anders wäre das umfangreiche Angebot an den Käsetheken nicht möglich.
Schmelzkäse wird aus verschiedenen Käsesorten hergestellt und muss nach der  Käseverordnung  zu mindestens 50 % aus Käse bestehen.  Der Käse wird zur Herstellung zunächst gerieben mit Schmelzsalzen Wasser und eventuell Zusätzen wie Früchten oder Schinken gemischt durch Hitze verflüssigt und zum Schluß in Formen gefüllt.
In letzter Zeit kommen häufiger käseartige Produkte auf den Markt  (Kunstkäse oder Analogkäse). Hierbei handelt es sich um Produkte die nach der Käseverordnung nicht als Käse bezeichnet werden dürfen weil sie anders hergestellt werden und  vor allem  andere Stoffe enthalten als der aus Milch hergestellte Käse.
Synonyme - Käse
Keimung
Beginn des Wachstums einer Samenpflanze. Der Keimling ist die im Samen vorgebildete zukünftige Pflanze mit den Keimblättern und den Anlagen für Wurzeln und Sprosse. Nach Durchbrechen der Samenschale tritt der Keimling bei günstigen Bedingungen aus und entwickelt Wurzeln und Spross.
Synonyme - Keimung
Kennzeichnung
Meist ist damit die Kennzeichnung von Tieren gemeint. Sie dient der Herkunftssicherung und Tierseuchenbekämpfung. Der Herkunftsnachweis ist Voraussetzung für den Handel. Siehe auch Herkunfts- und Informationssystem Tier (HIT) und BSE.
Synonyme - Kennzeichnung
Kistenstall
Der Kistenstall wird in der Schweinemast verwendet. Die Schweine haben in ihren Buchten kistenförmige Hütten die ihnen Rückzugsmöglichkeiten bieten. Diese 'Kisten' finden sich häufig in unbeheizten Ställen (Kaltstall) und dienen dort als 'Warmzone'.
Synonyme - Kistenstall