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Begriff | Definition |
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Extensivierung |
Verminderung der landwirtschaftlichen Produktion (Gegensatz: Intensivierung).
Synonyme -
Extensivierung1989 verabschiedete die EU ein Extensivierungsprogramm das landwirtschaftliche Überschüsse abbauen und umweltfreundliches Wirtschaften fördern sollte. Die Extensivierung kann beispielsweise durch einen reduzierten Einsatz von Mineraldünger und Pflanzenschutzmitteln oder durch Maßnahmen des ökologischen Landbaus erreicht werden. Die GAP fördert umweltfreundliches Wirtschaften Extensivierung spielt dabei heute eine etwas geringere Rolle. Auch Programme einzelner Bundesländer wie etwa das Ackerrandstreifenprogramm oder Programme zum Schutz von Streuobstwiesen oder Feuchtwiesen sind in diesem Zusammenhang zu nennen. Ab 2015 müssen alle Landwirte die die Betriebsprämie beantragen die sog. Greening-Anforderungen erfüllen. Dazu gehört eine Vielfalt der Fruchtarten auf den Ackerflächen die Erhaltung von Dauergrünland und eine Bewirtschaftung von mindestens 5% der Ackerflächen mit besonderem Umweltnutzen. Die Nichteinhaltung der Greening - Bedingungen kann mit Kürzung der Prämie bestraft werden. |
Export Exporterstattungen |
Die Ausfuhr land- und ernährungswirtschaftlicher Güter wird auch oft als „Agrarexport“ bezeichnet.
Synonyme -
Export ExporterstattungenDie Bundesrepublik Deutschland ist zwar per Saldo ein Agrarimportland doch ist die Ausfuhr landwirtschaftlicher Produkte d.h. von Nahrungs- und Genussmitteln in den vergangenen Jahrzehnten gestiegen. Im Jahr 2012 wurden landwirtschaftliche Produkte im Wert von 62 9 Mrd. € exportiert vor allem Qualitätsprodukte wie hochwertige Veredelungserzeugnisse z.B. Fleisch unf Fleischerzeugnisse Milch und Milcherzeugnisse. Wie auch bei den anderen deutschen Exportwaren wird der größte Teil in die EU exportiert. EU-Exporterstattungen dienten dazu den Preisunterschied zwischen dem EU-Binnenmarkt und dem Weltmarkt auszugleichen um so die Erzeugnisse der Union wettbewerbsfähiger zu machen. Der EU wurde deshalb in der Vergangenheit vorgeworfen durch ihre Erstattungspolitik die Entwicklungsländer mit ihren Agrarprodukten zu überschwemmen. Tatsächlich wurden in den 1980er-Jahren beträchtliche Mittel dafür aufgewendet - sie entsprachen rund einem Drittel des Agrarhaushalts. Ab 1989 setzte dann ein stetiger Abbau dieser Gelder ein. Mittlerweile ist die Union Nettoimporteur von Agrarprodukten und durch zahlreiche Präferenzabkommen der bei Weitem offenste Markt für den Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen aus den Entwicklungsländern (siehe Import). Deutschland war auch 2012 der drittgrößte Exporteur von Agrargütern weltweit. Im Rahmen der WTO-Verhandlungen hat die EU angeboten die Exporterstattungen für Agrarprodukte bis 2013 (auf Gegenseitigkeit basierend) gänzlich auslaufen zu lassen. Siehe auch Überblick. |
Euter |
Milchbildende Drüse bei Säugetieren. Der Euter hat Zitzen deren Zahl bei den einzelnen Tierarten sehr unterschiedlich ist.
Synonyme -
EuterAn den vier Zitzen (bei Kuh) bzw. 2 Zitzen (bei Ziege und Schaf) saugen entweder die Jungen oder die Milch wird gemolken was heute bei Kühen in der Regel durch Melkmaschinen geschieht (Melken Milch). Das Bild zeigt das Anlegen der Melkbecher. |
EuroTier |
Die EuroTier in Hannover ist die weltgrößte Fachausstellung für Tierhaltung und -management.
Synonyme -
EuroTierSie wird seit 1993 von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft ausgerichtet. |
Europäische Union (EU) |
Zusammenschluss von aktuell 28 europäischen Ländern. Zu Belgien Dänemark Deutschland Finnland Frankreich Griechenland Großbritannien Irland Italien Luxemburg Niederlande Österreich Portugal Schweden und Spanien kamen am 1.5.2004: Estland Lettland Litauen Polen Tschechien Slowakei Ungarn Slowenien Zypern und Malta am 1.1.2007 Rumänien und Bulgarien und am 1.7.2013 Kroatien dazu.
Synonyme -
EUGeschichte der EU 1951 wurde die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Montanunion) durch Belgien die Bundesrepublik Deutschland Frankreich Italien Luxemburg und die Niederlande gegründet 1957 in den Römischen Verträgen die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und die Europäische Atom-Gemeinschaft. Ein Jahr später wurde die Gemeinsame Agrarpolitik beschlossen. Ziel der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) war die schrittweise Verschmelzung der beteiligten Volkswirtschaften durch die Errichtung eines gemeinsamen Marktes und die Annäherung der nationalen Wirtschaftspolitiken. Ziele der landwirtschaftlichen Marktordnung waren Steigerung der Produktivität der Landwirtschaft ein angemessenes Einkommen für den einzelnen Landwirt Stabilisierung der Märkte Sicherstellung der Versorgung und angemessene Verbraucherpreise. 1986 wurde die Schaffung des Europäischen Binnenmarktes beschlossen und 1991 in Maastricht der Vertrag über die Europäische Union mit dem Ziel einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik und einer Zusammenarbeit in den Bereichen Justiz und Inneres. – Eine Verfassung der EU wurde zwar am 29.10. 2004 beschlossen jedoch nicht ratifiziert. Stattdessen wurden im Sommer 2007 in Lissabon Neuregelungen beschlossen. Sie sind am 1. Dezember 2009 in Kraft getreten. Ein Präsident leitet für 2 ½ Jahre den Europäischen Rat. Weiter wechseln alle halbe Jahre die Mitgliedsländer den Vorsitz. Es gibt einen „Hohen Vertreter für Außen- und Sicherheitspolitik“. Die Zahl der Kommissare sollte von 27 auf 15 reduziert werden was aber nicht vollzogen wird. Ab 2014 sollen bei Abstimmungen im Ministerrat mindestens 55 % der Staaten mit 65 % der Bevölkerung Beschlüssen zustimmen. Außerdem ist künftig der Austritt aus der EU möglich werden die Beitrittskriterien verschärft und haben die Bürger die Möglichkeit eines Bürgerbegehrens. Eine Europäische Zentralbank wurde 1998 in Frankfurt gegründet und bereitete zusammen mit den teilnehmenden Staaten die Einführung einer einheitlichen Währung (Euro) vor. Seit dem 1. Januar 1999 nehmen Belgien Deutschland Finnland Frankreich Italien Irland Luxemburg Niederlande Österreich Portugal und Spanien an der Währungsunion teil in die 2000 auch Griechenland einbezogen wurde. Die zunächst teilnehmenden 11 Staaten mussten Konvergenzkriterien erfüllen. Für Griechenland wurden die Kriterien später wohl auch durch „geschönte“ Zahlen als erfüllt angesehen. Am 1.1.2002 wurden Euro-Geldscheine und Euro-Münzen ausgegeben. Seit 1.7.2002 ist der Euro einzig gültiges gesetzliches Zahlungsmittel in den Euro-Staaten zu denen ab 1. Januar 2007 auch Slowenien ab 1. Januar 2008 Malta und Zypern ab 1. Januar 2009 die Slowakei ab 1. Januar 2011 Estland ab 1.1.2014 Lettland und ab 1.1.2015 auch Litauen gehören. Gremien der EU Organe der EU: Das Europäische Parlament hat 751 Mitglieder die alle 5 Jahre in den Mitgliedsländern gewählt werden. Es hat zusammen mit dem Ministerrat volle Mitwirkungsrechte bei der Gesetzgebung (Richtlinien Verordnungen). Auch der Haushalt bedarf des Beschlusses des Parlaments. Das Parlament übt die Kontrolle über die Europäische Kommission aus und wählt auf Vorschlag des Europäischen Rates den Präsidenten der Europäischen Kommission. Es kann keine Gesetzvorschläge einbringen. Der Europäische Rat bestehend aus den Regierungschefs bzw. Präsidenten legt unter Leitung des Präsidenten des Rates die politischen Ziele der EU fest. Der EU-Ministerrat in dem die jeweiligen Fachminister – in Agrarfragen also die für Landwirtschaft zuständigen Minister der Mitgliedsländer – Entscheidungen treffen. Ab 1.11.2014 wird der Ire Phil Hogan neuer Agrarkommissar. Die seit 1967 bestehende Europäische Kommission (EU-Kommission) ist zuständig für die Ausarbeitung von Vorschlägen und zugleich ausführendes und kontrollierendes Organ. Die einzelnen Maßnahmen werden dann von den Mitgliedsländern durchgeführt. Der Europäische Gerichtshof gegründet 1972 für die Montanunion entscheidet über Vertragsverletzungen Untätigkeit Auslegungen des Gemeinschaftsrechts und Schadensersatzklagen. Der Europäische Rechnungshof kontrolliert seit 1975 die Rechts- und Ordnungsmäßigkeit aller Einnahmen und Ausgaben. In der Eurozone kam es 2010 zu einer Währungskrise in Griechenland dann auch in Irland. Auch Italien Spanien und Portugal und selbst Frankreich sind/waren gefährdet. Die EU hat mit Unterstützung des Weltwährungsfonds einen 'Rettungsschirm' aufgespannt um eine starke Krise oder gar den Verfall der Euro-Währung zu verhindern. Im Juli 2011 wurde erstmals in einer Notaktion von Europäischem Rat Europäischer Zentralbank Weltwährungsfond und auch den Banken die Insolvenz Griechenlands verhindert. 2013 musste ein Währungsschnitt auf Zypern durchgeführt werden bei dem erstmals Banken und Einleger Geld verloren. Die Krise dauert weiter an (Februar 2014). Haushalt der EU Insgesamt stehen für die Agrarförderung in Deutschland von 2014 bis 2020 jährlich rund 6 2 Milliarden Euro an EU-Mitteln zur Verfügung. Die EU-Förderung verteilt sich auf zwei Säulen die Direktzahlungen für die Betriebe die jetzt etwa 40 % des Einkommens der Betriebe ausmachen und die Förderung von ländlichem Raum und Umwelt. Siehe auch GAP Gemeinsame Agrarpolitik. |
EU-Generalkommission Landwirtschaft |
Die Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung der Kommission hat ihren Sitz in Brüssel und untersteht Kommissionsmitglied Dacian Ciolos. Unter der Leitung von Generaldirektor Jerzy Bogdan Plewa und mit einem Stab von etwa 1000 Mitarbeitern ist sie für die Agrarpolitik und die Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums zuständig. Letztere wird in Verbindung mit den anderen an der Strukturpolitik beteiligten Generaldirektionen durchgeführt. Die GD Landwirtschaft und ländliche Entwicklung besteht aus 13 Direktionen die sich mit allen Aspekten der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) beschäftigen - d.h. von der Marktorganisation über ländliche Entwicklungspolitik Finanzangelegenheiten bis hin zu Agrarfragen im internationalen Bereich.
Synonyme -
EU-Generalkommission Landwirtschaft |
Erzeugerpreis |
Betrag den der Landwirt für den Verkauf seiner Produkte von seinem Abnehmer erhält. Je mehr Vermarktungsstufen zwischen dem Landwirt und dem Endabnehmer liegen desto geringer ist der Anteil des Erzeugerpreises am Endpreis. Die Erzeugerpreise sind schwankend und zum Beispiel bei Milch noch von politischen Entscheidungen abhängig (siehe Milchquote).
Synonyme -
ErzeugerpreisVon einem Euro für Nahrungsmittel im Endverkauf erhielt der Landwirt (2013) durchschnittlich nur 25 Cent. Bei Brotgetreideerzeugnissen waren es 5 4 Cent bei Kartoffeln 15 8 Cent bei Fleisch 25 7 und bei Milcherzeugnissen 45 4. Siehe auch Überblick. |
Erzeugergemeinschaft |
Zusammenschluss von Inhabern landwirtschaftlicher Unternehmen mit dem Ziel durch Produktionsplanung das Angebot an den Bedarf nach Menge Qualität und Zeitpunkt der Anlieferung anzupassen und dabei ein Gegengewicht zur Konzentration der Nachfrager zu bilden.
Synonyme -
ErzeugergemeinschaftDurch das Agrarmarktstrukturgesetz von 2013 soll die Schaffung von Erzeugergeneinschaften gefördert werden. |
Ertragsverluste |
Ertragssverluste entstehen durch Krankheiten Schädlinge Unkräuter ungünstige Witterungsbedingungen und Bewirtschaftungsfehler in landwirtschaftlichen Kulturen. So können die Wahl einer falschen d.h. an den Standort nicht angepassten Sorte Fehler bei Bodenbearbeitung Pflanzenschutz oder Düngung und ungünstiges Wetter zu hohen Ertragsverlusten führen. Die modernen Sorten können ihr hohes Ertragspotential nur dann ausschöpfen wenn alle Bewirtschaftungsmaßnahmen aufeinander sowie auf den jeweiligen Standort und (soweit wie möglich auf die Witterung) abgestimmt sind.
Synonyme -
ErtragsverlusteSiehe auch Überblick. |
Ertragspotential |
Die genetisch vorgegebene Leistung (Ertrag) die eine Pflanze erbringen kann. Zur Ausschöpfung dieses Potentials sind allerdings optimale Bedingungen (Boden Witterung Versorgung mit Wasser und Nährstoffen Pflanzenschutz usw.) notwendig. Im Regelfalle kann dieses Potential sehr selten vollständig ausgeschöpft werden.
Synonyme -
Ertragspotential |
Ertragsfähigkeit |
Beschreibung für die Wertigkeit eines Bodens der bei Bedarf durch organische und mineralische Düngemittel verbessert werden kann.
Synonyme -
Ertragsfähigkeit |
Ertrag |
Als Ertrag wird das Ergebnis der wirtschaftlichen Leistung bezeichnet. Der Getreideertrag wird dabei z.B in dt/ha gemessen der Milchertrag in kg/Jahr. Die Erträge schwanken bei Pflanzen in Abhängigkeit von Witterung Saatzeitpunkt Sortenwahl Schädlingsbefall Unkrautbesatz und Bodengüte; bei tierischer Produktion sind die Schwankungen meist niedriger.
Synonyme -
ErtragSiehe auch Überblick. |
Erstarren |
auch Totstellen genannt. Es dient Tieren als Schutz vor Feinden. Zum Beispiel haben Hühner - wie alle Vögel - im Laufe der Evolution bestimmte Verhaltensmuster entwickelt um Raubwild zu entgehen. Erscheint ein Greifvogel am Himmel werden Warnrufe ausgestoßen und alle Hühner versuchen Schutz zu finden. Ist kein Unterschlupf vorhanden fallen die Tiere u.U. in eine Starre die den bewegungsorientierten Feinden die Orientierung nimmt. In der Starre nehmen die Tiere äußere Reize nicht wahr.
Synonyme -
Erstarren |
Erosion |
Abtrag von Bodenbestandteilen durch Wasser oder Wind.
Synonyme -
Erosion |
Ernte |
Alle landwirtschaftlichen Tätigkeiten die der Bergung pflanzlicher Erzeugnisse von Acker und Grünland dienen.
Synonyme -
Ernte |
Ernährungswirtschaft |
Ernährungsindustrie Ernährungshandwerk Ernährungshandel und Gastgewerbe bilden zusammen die Ernährungswirtschaft oder das Ernährungsgewerbe (siehe auch Agribusiness).
Synonyme -
ErnährungswirtschaftErnährungswirtschaft ist eine der Landwirtschaft nachgelagerte Branche. Die deutsche Ernährungsindustrie ist meist mittelständisch organisiert. Rund 75 % der Agrarprodukte werden dort z.B. in Molkereien Wurstfabriken Backwarenunternehmen und Zuckerfabriken verarbeitet. Im Jahr 2013 waren 555.300 Menschen in 5.920 Betrieben dort tätig . Die Exportquote beträgt etwa 30 % - vor allem für Süß- und Backwaren Fleisch- und Milchprodukte von denen der größte Teil in den europäischen Binnenmarkt gehen. Betriebe unter 20 Beschäftigten gehören in der Regel zum Ernährungshandwerk hauptsächlich Fleischereien Bäckereien und Konditoreien in dem beinahe 480.000 Menschen (auch in Teilzeit) arbeiten. Siehe auch Überblick. Umsatz: 175 2 Milliarden Euro (2013) 5. 920 Betriebe 555.300 Beschäftigte |
Ernährungsbericht |
Die Bundesregierung legt alle vier Jahre (in jedem Schaltjahr) einen Bericht über die Qualität der heimischen Nahrungsmittel und den Ernährungszustand der Bevölkerung vor. Er wird von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung erarbeitet. Der Bericht soll zu einer Verbesserung der Ernährungssituation beitragen.
Synonyme -
ErnährungsberichtSiehe auch Überblick. |
Erhaltungsbedarf |
Alle Lebensfunktionen erfordern einen Mindestbedarf an Energie. Der Erhaltungsbedarf ist ein Maß für die Energiemenge die täglich für die Erhaltung d.h. Wärmeproduktion und Verdauungsvorgänge benötigt wird.
Synonyme -
Erhaltungsbedarf |
Ergänzungsfutter |
Ergänzungsfutter ist ein Mischfutter das zur Ergänzung von Grundfutter dient. So braucht z.B. eine Milchkuh die mit Maissilage als Grundfutter gefüttert wird ein eiweißreiches und mit Mineralstoffen angereichertes Ergänzungsfutter.
Synonyme -
Ergänzungsfutter |
Erbsen |
Hülsenfrucht (Körnerleguminosae).
Synonyme -
ErbsenErbsen die ursprünglich aus dem Orient stammen werden für die menschliche Ernährung und als Futter für Tiere angebaut. Erbsen werden mit Sämaschinen in den Boden eingebracht. Spezialmaschinen ernten die eiweißhaltigen Körner oder die ganzen Pflanzen die bei Verwendung als Futter zu Silage verarbeitet werden. Erbsenpflanzen binden Stickstoff aus der Luft und führen diesen dem Boden zu. Dadurch wird das Bodenleben gefördert. Deshalb werden Erbsen gerne als Vorfrüchte für Getreide und Kartoffeln gewählt. Merkmale Erbsen gehören zur Familie der Schmetterlingsblütler (Leguminosae). Die einjährige Pflanze besitzt wie viele Hülsenfrüchte keine selbsttragende Achse. Sie sucht mit ihren Wickelranken an den Enden der gefiederten Blätter an Stützpflanzen oder Reisig Halt. Der einfache oder am Grunde verzweigte Stängel erreicht Längen von 20 cm bis 2 m. Je nach Stängellänge und gegenseitiger Verankerung im Boden kann die Wuchsform aufrecht oder kriechend sein. Nach der Selbstbestäubung entwickeln die Schmetterlingsblüten 3-10 cm lange aufgeblähte Hülsen mit bis zu 10 Samen. Insgesamt gibt es mehr als 250 verschiedene Erbsensorten die sich in Größe Form und Farbe voneinander unterscheiden. Herkunft Die Erbse diente schon 5.000 v. Chr. der menschlichen Ernährung. Bereits im 16. Jahrhundert erfreuten sich Erbsen einer großen Beliebtheit. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sie sich zur bedeutendsten Hülsenfrucht Mitteleuropas. Heute werden Erbsen weltweit angebaut. In weiten Teilen Afrikas sowie in Indien und Mexiko sind Erbsen ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Anbau Die Aussaat der Futtererbsen erfolgt im Frühjahr sobald der Boden gut abgetrocknet ist. Erbsen leben mit Knöllchenbakterien die sich an ihren Wurzeln ansiedeln in Symbiose. Die Knöllchenbakterien nutzen die Wurzelausscheidungen der Erbse. Gleichzeitig binden sie Stickstoff aus der Luft den die Erbse für ihre Ernährung und zum Aufbau von Eiweiß verwendet. Deshalb kommt die Erbse ohne Stickstoffdüngung aus. Erbsen brauchen nährstoffreichen lockeren Lehmboden und viel Licht bei gleichzeitiger guter Wasserversorgung. Wenn die Hülsen im Juli trocken werden erntet man sie mit Mähdreschern. Der Ertrag liegt zwischen 30 und 50 dt/ha 2012 waren es 31 dt/ha. In Deutschland betrug der Anbauumfang 2012 rund 45.000 ha. Der Anbau der Markerbsen (Zuckererbsen) und Palerbsen erfolgt vorwiegend in Gärten oder Gartenbaubetrieben. Genutzt werden die Zuckererbsen als Gemüse wobei die unreifen Hülsen mit den Samen gekocht werden. Nutzung Der größte Teil der in Deutschland angebauten Erbsen wird in der Tierernährung eingesetzt. Geschrotete Futtererbsen werden mit anderen Komponenten wie Getreide für eine ideale Nährstoffzusammensetzung des Futters vermischt. Für die menschliche Ernährung werden insbesondere die runden glatten Palerbsen von grüner oder gelber Farbe verwendet. Die grünen Erbsen schmecken als Gemüse oder in Suppe etwas kräftiger. Die Lebensmittelindustrie bietet auch geschälte Erbsen an. Doch mit ihnen ist der würzige Geschmack einer „richtigen“ Erbsensuppe nicht zu erzielen. In neuester Zeit gewinnt die Erbse als nachwachsender Rohstoff an Bedeutung. Eine Unterart der Erbse die Markerbse mit einem besonders hohen Anteil des Stärkebestandteils Amylose besitzt ein erhebliches Potenzial für eine industrielle Nutzung. Ihre Stärke könnte in Zukunft für die Herstellung von Verpackungen Kunststoffen und vielem mehr genutzt werden. Verpackungen und Folien aus Erbsenstärke sind kompostierbar und biologisch abbaubar. Sie zersetzen sich rasch und entlasten so das Müllaufkommen. Die Papierindustrie verwendet Erbsenstärke zur Erhöhung der Reißfestigkeit und Bedruckbarkeit von Papier. Zum Einsatz kommt sie auch bei der Herstellung von Seifen und Waschpulver. Informationsmaterial 3 Minuten-Info zu Erbsen des i.m.a e.V. |